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Strafsenfuhrwerke und andere Transportmittel. 49
In Bezug auf die diverfen, beim Wagenbaue verwendeten fertigen oder
halbfertigen Beftandtheile war die Ausftellung des deutfchen Reiches ebenfalls
eine fehr reichhaltige; insbefondere könnten hervorgehoben werden:
Dick & Kirfchten in Offenbach am Main deren Fabrik von Achfen,
Federn, Rädern, Befchlägen und Hölzern für den Wagenbau eine bemerkens-
werthe Räderpyramide in derMafchinenhalle aufgerichtet hatte, brachten aufserdem
eine grofse Quantität der gangbarften Gutsftahl-Federn, ke Achfen, Vorder-
geftelle aus Holz mit Eifen befchlagen, Schraubenfchlüffel, Thürfchlöffer, Speiet nen,
Naben, Büchfen u. f. w. zur Austtell ung, deren Ausführung ebenfo vorzüglich
als der Preis ein billiger genannt werden mufs.
Gebrüder Heim aus Offenbach ftellten eine gröfsere Anzahl Achfen, Achs-
büchfen und Schlüffel aus.
Gebrüder Gouvy in Homburg (Lothringen) betheiligten fich mit einerfehr
reichhaltigen Ausftellung von fertigen Equipage- und Omnibusfedern, fowie
fertigen Federcharnieren.
Asbeck, Ofthaus, Eicken & Comp. in Hagen (Weftphalen) ftellten
aufser Federftahl auch eine grofse Anzahl von mannigfalti igen Wagenfedern aus,
ebenfo wie diefs beiden Hagener Gufsftahl- Werken der Fall war.
Wilhelm Holoch in Stuttgart ftellte eine complete Sammlung der in
Wagenbaue gebrauchten Werkzeuge aus, welche fehr viel Anwerth gefun-
den haben.
Schweiz. Aus der Schweiz kamen zur Wiene r Ausftellung ı Parkwagen
ı Velocipede und 3 3 Kinderwagen, w ährend die letzte Parifer Ausftellung gar keine
Vehikel aus ee Lande aufzuweifen hatte.
Der Wagenfabrikant Joh. Urfer aus Interlaken fandte einen fehr fchönen
ganz aus Stahl und Eifen beftehenden Pony-Parkw agen, der auf Druckfedern hing,
deffen Räder dünne Stahlfpeichen und Stahlfelgen hatten und mit einem Kautfchuk x
ringe verfehen waren. Preis 500 fl. Silber.
Das ebenfalls aus Stahl beftehende Velocipede wurde von. der „FE abrique
de ee ie a Wohlen de Albin Wiellisbach“ zur Ausftellung
ebracht und hatte auf beiden Rädern ziemlich ftarke Kautfchukringe.
"Die drei niedlich ausgeführten und in Druckfedern hängenden. Kinderw
ftammten aus der Fabrik von N. Corrodiin Zürich.
Italien. Aus Italien kam im Jahre 1867 kein einziger Luxuswagen
nach Paris, die Wiener Ausftellung hatte deren 16 Stück aufzuweifen.
Es ftellten bemerk ea erkidre Objecte aus:
Angelo Bardelli, fabricatore di caffe di carozze in Mail and, zwei
= gut in Rohbau ausgeführte Obergeitelle und Kaften fammt Ve rdeckgeftelle
‚on einem Brougham und einem Landau.
Marco Fiorini in Bologna aufser zwei leichtgebauten zweirädrigen,
in gefirnifstem Efchenholze ausgeführten Gigs auch noch einen grünen Clarence
auf Druckfedern mit grüner Seide ausgefchlagen.
Vincenzo Celfa in Turin einen Dos-A-dos- Kutfchirphaeton auf Refforts
a pincettes, fowie eine blaue Vidoria, ausgefchlagen mit lichtgrauer Seide.
Die Wagenausftellung des Turiner Fabrikanten Aleffandro Locati
nahm nicht nur den erften Rang unter den italienifchen Austtellern ein, die
ausgeftellten Objecte konnten fich vielmehr in Bezug auf Material und Aus-
führung mit den beften gleichartigen Produdten der übrigen Ausfteller meffen
Locatiftellte 3 Wagen aus, und zwar ein Caretello ne Phaäton), rückwärt
auf 3 Federn, vorne auf einer einzigen Druckfeder eingehängt, blau lackirt,
roth befchnitten, mitblauem Chagrin garnirt, Preis 1000 Francs; einen englifchen
Drag für 15 Perfonen mit chromgelb bem Kaften und rothem Untergeftelle, Prei
6000 Francs; einen remarquablen Galawagen in Form eines
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Landau auf
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