94 J. Die geschiehtl. Entwickelung u. d. Culturwerth d. Eisenb.
objeet in alle Schichten der Gesellschaft tief eingegriffen; es gibt fast
keinen Zweig menschlichen Wissens und menschlicher physischer
Thätigkeit, welche nicht von dem grössten aller Baufactoren, der
Jemals, seit die Menschen leben, erschienen ist, ergriffen worden ist
und, solange Bahnen gebaut werden, davon berührt werden wird.
Es ist eben ein Kriterium der öffentlichen Bauthätigkeit, dass
diese derartig reagirt.
Der Philosoph wie der Rechtsgelehrte, der Theolog wie der
Staatsmann, der Techniker, Industrielle und der Gewerbsmann
wie der Land- und Forstwirth und der Handelsstand, der Arzt wie
der Stratege, der Gelehrte wie der Firanzmann; und überhaupt
der Volkswirth wie der Arbeiter, aile werden von den Wellen
dieser grossen Bauthätigkeit berührt. Insbesondere aber sind es die
Vertreter der Naturwissenschaften, welche in den Forderungen des
Eisenbahnbaues und in den Objeetäusserungen durch denselben
ganz wesentlich tangirt werden; und ich erinnere hier beispiels-
weise nur an das Versuchsfeld, welches der durch den Eisenbahn-
bau so enorm vermehrte Eisenmarkt und dieser wieder reagirend
auf den Kohlenmarkt im Gebiete jener Naturwissenschaften äussert,
die den Zwecken der Eisenindustrie und des Bergbaues dienen.
Es kann selbstredend dieses hochinteressante Thema nur
angedeutet und in keiner Speeialität ausgesponnen werden; nur in
einigen wenigen Strichen sei es gestattet, diese Skizze bezüglich
einigerdenBauingenieur zunächsttangirenden wissenschaftlichen
Stoffe hier noch zu markiren, nämlich bezüglich der Feldmesskunst,
der Geographie und der Geologie.
d) Feldmesskunst und der bezügliche Instrumentenbau.
Die Feldmesskunst hat durch das Traeiren der Bahnen eine
Höhe erlangt, welche ehedem nicht gekannt wurde, welche in der
Raschheit der Projectirungsarbeit, in der bildlichen Darstellung der
letzteren und in der Hervorrufung von Instrumenten besteht, die
man früher in der für diese Zwecke des Eisenbahnbaues (im weite-
ren Sinne) erfahrenen Durchbildung gar nicht gekannt hat; ieh
weise in dieser Hinsicht nur auf die verallgemeinerte Art der Dar-
stellung von Schichtenplänen, auf die Vervollkommnung der baro-