Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 90)

  
  
  
  
  
  
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6 T. Die geschichtl. Entwiekelung u. d. Culturwerth d. Eisenb. 
An diesen Punkten begann die Schifffahrt nach den Hafen 
des Mittelmeeres, und schon zu Zeiten der Phönicier dureh Gibraltar 
herum um die Küste des westlichen Europa. 
Ein anderer Landweg kreuzte den soeben genannten; er 
führte aus Baktrien von den Ufern des Oxus und Jaxartes 
herüber über den Hindukusch, den wir als die Gebirgsbrücke 
zwischen den beiden grossen Hochplateaux von Asien bezeichnen 
können. 
Dieser orographische Bau von Asien, einzig in seiner Art auf 
der ganzen bekannten Erde, ist die Ursache des Kreuzweges im 
Cultur- und Handelsverkehre der asiatischen Völker. 
Diese Engstelle in der Hocherhebung der alten Welt verband 
schon Baktrien mit Indien und China mit dem babylonischen Reiche, 
und zu allen geschichtlichen Zeiten die Völker im Osten und 
Westen und im Norden und Süden Asiens ; hier ist die Stelle, wohin 
Ptolomäus das Centrum seiner Welt verlegte; hier stand die Wiege 
der Menschheit, hier kam Zoroasters Zendavesta herüber von Balkhı 
aus Norden, hier wurden sie erbaut die buddhistischen Idole, die 
Topes und Stupas, und ausgegraben die Räume der Troglodyten- 
stadt Bamiyan; hier zogen sie hinauf in die Tatarei die Lehren der 
Nestorianer und hier schritten sie hinüber nach Norden die Perser- 
könige und ihnen nach des grossen Alexanders Heere. Wir sehen 
indess die Wichtigkeit dieser Engstelle von Hochasien, dieses Passes 
eines ganzen Continentes auch in den späteren Zeitperioden hervor- 
treten und werden sie auf’s Neue beachten lernen bei der Kenn- 
zeichnung eines der Ausstellungsobjecte zu Wien. 
Knüpfen wir an die Zeit des grossen Khalifen wieder an, so 
finden wir, dass Europa nach dem Zerfalle des römischen Reiches und 
nach den Wirren der Völkerwanderung sich doch wieder so weit in 
der Cultur erholt hatte, dass die Centralstätte des Verkehres wieder 
nach Westen neigte. Als Uebergangsstelle in dieser Wendung lässt 
sich die Handelsherrschaft Constantinopels kennzeichnen, die 
kurz vor den Kreuzzügen (1096 bis 1291) erblühte und durch die- 
selben erstarkte. 
Das Ziel Gottfrieds von Bouillon hatte Europa und sein 
Ritterthum mit dem Luxus des Orientes bekannt gemacht, die 
Bewegung der Völker wieder in Fluss gebracht, daheim das Bürger- 
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