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3. Ausarbeitung der Projeete. 205
stellung der in Württemberg üblichen Traeirungsmethode zur An-
schauung gebracht (Deutscher Pavillon).
Es waren (verfasst von dem Baurathe Schlierholz) 3 Blätter
der Algäubahn von Wangen nach Friedrichshafen ausgestellt,
welehe die württembergische Traeirungsart, wie folgt, zur Anschau-
ung brachten.
In die Flurkarten (1:2500) werden Schiehteneurven von 5 Meter
zu 5 Meter auf Grund von Höhenaufnahmen eingezeichnet, welche in
dem ebeneren Terrain durch Nivellirinstrumente, im eoupirteren
Terrain durch Messtisch und Distanzmesser unter Zuhilfenahme
des trigonometrischen Rechenstabes, und für untergeordnete ent-
fernte Punkte aber mittelst des Aneroides gewonnen worden.
Das dargestellte, dem Tertiären und Diluvium angehörige
Terrain ist ein ausserordentlich schwieriges, denn das Algäu durch-
ziehen wilde und tief eingesehnittene, stark gekrümmte Flüsse mit
steilen, vielfach verrutschten Thalgehängen; die umgebenden Höhen
dagegen sind mit einer Menge von Kuppen, kleinen Seen und
Bächen versehen, welehe die Traeirung sehr erschweren.
Die eingezeichnete Bahnlinie, eine Thallinie zwischen Neu-
Ravensburg und Steinenbach zeigte von grossen Schwierigkeiten,
welche besonders darin eulminiren, dass das verrutschte Terrain
anzuschneiden vermieden und die Linie durch ausgedehnte Fluss-
verlegungen gewonnen wurde.
4. Spanien
brachte in seinem Pavillon eine höchst interessante Sammlung von
Tracirungsplänen seiner Linien, aus denen wir nur folgende Bei-
spiele hervorheben:
a) Ferro carril de Ysabell U.
Auf einer lavirten, sehr plastisch erscheinenden Karte war die
Bahn in einer Länge von 72 Kilometern eingezeichnet, deren
Schwierigkeit daraus erhellt, dass auf dieser Länge (Barcena-
Reinosa) 20 Tunnels vorhanden sind, worunter der längste circa 1’,
- Kilometer misst. Besonders grossartig erscheinen die Windungen der
Bahn bei La Real und Las Stolas, unter welchem letzteren Orte ein
Tunnel läuft.