220 III. Erd- und Felsarbeiten.
Die eine Constructionsart, welche vielfach bei Eisenbahn-
bauten in Amerika angewendet wird und welche ich desshalb die
amerikanische nennen möchte, besteht im Wesentlichen darin,
dass ein auf dem Schienengeleise laufendes Wagengestelle das Loco-
mobile und einen grossen, ausladenden Krahnarm trägt, welcher
Arm im horizontalen Sinne sowohl, wie im verticalen Sinne bewegt,
also im Kreise gedreht und gehoben und gesenkt werden kann; am
Ende des Krahnarmes ist der Baggerkorh angebracht, der nun ent-
weder, wie bei einem Handbagger, die Bewegung des Armes mit-
macht, also das trockene Gebirge gleichsam einschöpft, oder aber
mittelst Kette und Seil auf Grundlage des Krahnarmes die noth-
wendigen Bewegungen vollzieht. Ist der Korb gefüllt, so wird der
Krahnarm his zum Einladegefässe gedreht und dort durch Umstürzen
entleert. Dieses Prineip der Trockenbagger vertritt also die maschi-
nelle Bewegung eines Handbaggers und ist im Wesentlichen den
Krahnbaggern im Wasserbawe nachgebildet.
Das andere Prineip der Troekenbagger, welches ich das fran-
zösische nennen möchte, war während der Wiener Ausstellung bei
den Donauregulirungsarbeiten vertreten; es besteht darin, dass von
dem Wagengerüste, auf dem sieh zugleich die Locomotive befindet,
ein Krahnarm so weit ausgestreckt und gesenkt wird, bis der End-
punkt des Armes die Gewinnungsstelle erreicht; am Ende des Armes
befindet sich ein Seilrad, welches mit einem anderen, an dem Wagen-
gestelle betindlichen correspondirt; über beide Seilräder laufen
Ketten ohne Ende, und an diesen Ketten sind die Baggerkörbe be-
festiget.
Der Trockenbagger ist also ähnlich wie der ausladende con-
tinuirliche Flussbagger construirt, und wird das Bodenmaterial in
Streifen gewonnen, welche parallel zur Geleiseachse liegen; in dem
Maasse, als der ganze Apparat auf dem Geleise langsam vorge-
schoben wird, wird auch der Streifen gewonnen. Das auf diese Art
gelöste und geliobene Material fällt beim Umkippen der Körbe auf
eine Rutsche und von da direct in die Transportgeräthe, welche auf
dem zweiten Geleise stehen.
Die bei der Donaurezulirung angewendeten Bazeer enthielten
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zum Zwecke des Aufritzens des Materiales und des Zerreissens der