Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 90)

  
  
  
  
  
14 I. Die geschichtl. Entwiekelung u. d. Culturwerth d. Eisenb. 
den IMenschengeist und zwang ihn zum weiteren Aussinnen des 
einst in geistiger Freiheit entstandenen Ursprungsgedankens. 
Ein edler Charakter unserer Zeit, der greise Döllinger zu 
München, hat in seiner schon erwähnten lichtvollen Schrift den ewig 
wahren Satz entwickelt: dass es die geistigen Mächte, die Ideen 
sind, welche die Weltgeschiehte beherrschen und gestalten, und 
dass es zuletzt doch immer die grossen Gedanken, und nicht 
die Leidenschaften sind, welehe die Welt bewegen und in der Ge- 
schichte der Menschheit die Entscheidungen herbeiführen. Unsere 
Generation hat wohl mehr denn irgend eine andere, frühere, die 
volle Ueberzeugung von der Wahrheit dieser These gewonnen und 
vermöge der mannigfachsten Forschungen auf dem Gebiete mensch- 
lichen Wissens, Könnens und Erlebens, also gebietend über eine 
Summe von Forsehung und Erfahrung aus alter Zeit und aus gegen- 
wärtiger Anschauung sich vollziehender Thatsachen, auch das Recht, 
diese These, welche ja heute auch die der Staatslenkung ist, auf 
die grossen Erfindungen der Zeit anzuwenden. 
Denn jede Erfindung ist ja nichts Anderes, als die Befol- 
sung des grossen Prineipes von der Umsetzung der geistigen Arbeit 
in physische, also desselben Prineipes, welches der Motor unserer 
ganzen eulturellen Existenz, demnach die Lebensbedingung des 
Körpers der Menschheit ist, und welches die „ Bewegung“, die 
Lebensaetion, bervorbringt und in dieser Bedingung der „Bewe- 
gung“ auf einen der Urbegriffe der Philosophie stösst. In der 
That sind auch die drei wichtigsten Erfindungen, welche die Cultur 
der Menschheit stets in ein ganz anderes, vervollkommnetes 
Gefüge gebracht haben, nämlich die Erfindung des Schiesspul- 
vers, der Buchdrucker kunst und der Dampfarbeit keine 
plötzlich in die Cultur der Menschheit eingetretenen Elemente, son- 
dern nur der Aufbau anstrengender, geistiger Arbeit, die dem in 
geistiger Freiheit entstandenen Gedankenblitze weiter folgte. Sowie 
Constantin Anklitzen, der nachmalige Mönch Barthel Sehwarz 
(zwischen 1370 und 1380), respective der Schwarze Barthel, der 
Nigromanticus, auf den unser ehrwürdiger Sebastian Münster in seiner 
„Cosmographia“ (1544 — 1614) sehr schlecht zu sprechen ist, seine 
Vorläufer schon 80 nach Christus in China und später in Julius Afri- 
canus (215), in Marcus Grachus (846), in Albert Magnus (1280), in 
arte
	        
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