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7. Transportsysteme. 277
Die Riese dient zum Holztransporte im Schlierenthal herab
gegen Alpnach und überspannt zwei Schluchten in 150 Meter,
respective eirca 80 Meter Höhe; das Spannseil von 2100 Meter Länge
besteht aus 6 Litzen & 6 Drähten, hat 3 Centimeter D. wiegt
2-, Kilogramm pro laufenden Meter und kostete 1’, Franes pro
Meter. Dieses Seil, theilweise mit 35/, geneigt, dient zur Auf-
nahme eines hängenden Wagens, der aus zwei gekuppelten Lauf-
rädern besteht, an die der fortzuschaffende Holzstamm aufgehängt
wird. Zar Verminderung der Fahrgeschwindigkeit dient eine Brems-
anlage, welche ihre Wirkung durch ein besonderes, auch zum
Rückzuge dienendes Seil ausübt.
S. 4. Seilaufzüge.
Eine andere, wesentliche Art des Transportes beim Erdbaue
besteht in der maschinellen Emporhebung der gewonnenen
Massen, und tritt dieselbe dann ein, wenn die Hebungshöhe eine
Grösse erreicht hat, die durch schräg oder im Ziekzack angelegte
Karrenfahrten oder Rollbahnen nicht mehr vortheilhaft überwältiget
werden kann.
Derlei Seilaufzüge waren auf der Ausstellung nur indireect,
nämlich im Gebiete des Bergbaues — dem sie übrigens als För-
derung aus senkrechten oder tonlägigen Schaehten entstammen —
vertreten; sie werden im Erdbaue in zweifacher Art verwendet,
nämlich:
a) wenn man aus dem Einschnitte oder Anschnitte einen Stollen
in den Berg treibt, auf ihn einen Schacht stellt und die
Massen durch diesen direct und senkrecht aufzieht, oder
b) wenn man eine schiefe Ebene, eine Seilbahn errichtet und auf
dieser die Wagen fördert.
Unter Umständen kann man auch die Anlage eines festen
Geleises ersparen und den Betrieb mittelst sogenannter Drahtseil-
bahnen einrichten, auf welche wir weiter unten zu sprechen koınmen
werden, welche jedoch niemals ein gleichwerthiges Ersatzmittel
der Schienenseilbahn sind und nur dann im Erdbaue gerechtfertigt
erscheinen, sobald man die Ueberbrückungen von Thälern und
Flüssen vermeiden will, oder sobald man Hindernisse (vorzugsweise