310 IV. Aussergewöhnliche Unterbauten.
Die unregelmässig aufgeschüttete, südliche Böschung litt von
dem Wellenschlage erheblich ; derselbe gestaltete sie acht- bis zehn-
füssig, und wurde die Dammböschung nach dem vorgeschriebenen
Profile erst später geschüttet.
Die Enden des Deiches, also die Deichköpfe, die an den gegen-
überliegenden Ufern des Fahrwassers und der Stromrinne auf den
schon früher erwähnten Senkstücken lagerten, mussten durch eine
feste Verkleidung aus Thon, Faschinen und Stein gegen die Fluth-
strömung gesichert werden, denn dieselbe arbeitete an den Köpfen
des Deiches mit einer Geschwindigkeit von 1'/, bis 2 Meter per
Seeunde.
Die Fluth selbst wurde von dem Deiche O+-,, bis O'‘;s Meter
aufgestaut.
Es entstand dadurch an der unbefestigten, südlichen Böschung
eine Lateralströmung, welche jedoch dadurch unschädlich gemacht
wurde, dass man in der Nähe der Ufer des Fahrwassers und recht-
winklig auf die Richtung des Deiches Thondämme ausbaute, welche
gleichzeitig die Sandanschüttung festigten.
Man war nunmehr zu dem schwierigsten Acte der Bauher-
stellung, nämlich zu der Absperrung der Fahrstrasse und der Strom-
rinne gelangt.
Die Deichschüttung im Bereiche der Stromrinne bot noch keine
allzugrosse Schwierigkeit, weil diese Rinne zu jeder Ebbe längere
Zeit trocken lag, der Zutritt also periodisch gestattet war. Man
musste nun daselbst die Arbeit derartig vornehmen, dass jede
kommende Fluth Material vorfand, welches der Wegspülung
widerstand.
Zu diesem Ende wurden die schon früher erwähnten auf der
Sohle liegenden Senkstücke (grosse Tafeln aus Faschinen mit Stein-
beschwerung, deren Beschreibung wir weiter unten bei einem andern
Ausstellungsobjeete bringen werden) in der ganzen Ausdehnung
der künftigen Dammbasis mit Thon bedeckt und auf diesen, bevor
die Fluth ankam, ein neues Senkstück gelegt, welches einen
genügenden Steinballast erhielt.
Vor jeder Fluth wurde derartig vorgegangen und nur zuweilen
der Thon statt mit Senkstücken gegen das Fortspilen, durch fest-