Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 90)

  
26 I, Die geschichtl. Entwickelung u. d. Culturwerth d. Eisenb. 
des und des Wassers. Diese Freiwerdung konnte nur parallel gehen 
mit dem Aufbaue des Wissens und der soeialen Gestaltung der 
menschlichen Gesellschaft, da sie geknüpft war an die Erkenntniss, 
an die Hebefähigkeit und an die Fähigkeit der Umwandlung der 
Stoffe der Natur, also an den Aufbau der Naturwissenschaften und 
der angewandten Mathematik, da sie abhängig war von der so- 
cialen Ergreifungsmöglichkeit der Stoffe, und da ihr Wachsthum 
geknüpft war an das Umsichgreifen der technischen Besitz- 
nahme dieser Stoffe. Wir erkennen demnach weiters, dass die freie, 
die maschinelle Arbeit zu ihrer Unterlage auch universell ver- 
breitete und universell nöthige Stoffe gebraucht, und die 
Analyse der menschlich freien, das heisst der maschinellen Arbeit, 
oder wie sie modern genannt wird, „der Industrie“ führt demgemäss 
zum Hervortreten gewisser Grundstoffe, auf denen sie aufgebaut ist. 
Aus diesen vielerlei Grundstoffen scheiden sich aber ganz beson- 
ders wieder drei heraus, die als die echten Bausteine unserer 
materiellen Cultur zu betrachten sind, während die anderen Grund- 
stoffe mehr dem Mörtelmateriale, dem Ziermateriale und dem Schutz- 
materiale des zu errichtenden Hauses dienen. 
Diese drei Grundstoffe, welehe die menschliche freie Arbeit, 
die Industrie zu ihrer Existenz benöthigt, sind die mineralische 
Kohle, das Eisen und die Baumwolle. Und in der That, wenn 
wir diese oft so blüthenreich, immer aber bezüglich ihres immensen 
Werthes lahm umsehriebenen Stoffe näher betrachten, so erkennen 
wir nicht nur die Universalität ihres Vorkommens in der Natur, son- 
dern auch die universelle Benöthigung derselben in unserem Qultur- 
leben. Es mussten demnach diese Stoffe mehr als die anderen 
Grundstoffe eultureller Lebensexistenz auch Gegenstand univer- 
seller Besitzergreifung, universeller Verarbeitung, also besonders 
Gegenstand der vervollkommneten maschinellen Arbeit werden. 
Und hieraus folgt weiter, dass die Fortschritte der Mechanik, welche 
ja das Medium bilden durch das die menschlich freie, die universelle 
Arbeit durchzugehen hat, dass diese Fortschritte auch den Werth 
dieser Stoffe für die Menschheit immer mehr hervorkehren mussten. 
Auf Gegenseitigkeit gegründet musste aber auch die Ent- 
wiekelung dieser technischen Besitzergreifung der genannten 
Culturstoffe wieder die Mechanik vervollkommnen, weil ja jeder
	        
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