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464 V. Tunnelbau.
forderung (Zahl, Distanz, Höhenlage und Ausdehnung der Betriebs-
örter, Sprengarbeit ete.) für sich bereehnet werden muss.
Nach den neueren Erfahrungen und im Hinweise auf die
geradezu elassichen Arbeiten, welehe die berühmten Bergingenieure
Combes, Burat, Ponson und Guibal, Serlo, Pfähler, Bluhme, Busse,
Rohr, Lottner und Broja, dann Rittinger, Musil und Heneı berfglich
der Zusammenstellung von Erfahrungen über Grubenventilation
geliefert haben, muss man füglich annehmen, dass in einem Tunnel-
baue, dessen Vorstollen mit Bobrmasehinen bearbeitet wird, und
dessen Ausweitung diesem Stollen rasch folgen muss, sehr leicht
das Bedürfniss eintreten kann, einen Ventilator anzuwenden, welcher
eine Leistungsfähigkeit von 50 Kubikmeter frischer Luft pro
Secunde und darüber besitzt.
Eine solche Anforderung eontrastirt allerdings ungemein gegen
die bisher üblichen Gewohnheiten beim Baue sehr langer Tunnel;
sie wird aber durchaus nicht überraschen, wenn darauf en
wird, dass man schon Ventilatoren basket welche weit grössere
Bedürfnisse befriedigenmüssen. Denn aufder Grube en bei New-
castle steht ein Ventilator (System Guibal), welcher bei 13-,., Meter
Durchmesser 4162 Kubikmeter pro Minute — eirea 70 Kubikmeter
pro Seeunde ansaugt; auf den Gruben Bishop Auckland in England
befindet sich ein Ventilator (System Cooke), weleher pro Minute
5562Kubikmeter, also pro Secunde eirea 93 Kubikmeter Luftquantum
in Wirklichkeit tiefen; endlich auf der Grube Usworth - Colliery bei
Washington arbeitet ein Guibal’scher Ventilator von 14- cs Meter
Durchmesser und 943 Kubikmeter Luftquantum pro Secunde
Leistung.
Diese gewaltigen Errungenschaften im Bergbaue, um welche
sich bezüglich der Construction insbesondere Combes, dann unser
leider zu früh dahingegangener Rittin ger, ferner Struve, Fabry,
Lemielle, Glepin, Letoret, Root, Evrard, Nasmyth, Cooke und-Guibal,
endlich auch Schiele und Dinnendahl Iudbaneane Beiden allerdings um
kleinere Ventilatoren) ganz besonders verdient gemacht haben, waren
auf der Ausstellung namentlich durch das System Guibal
(belgische Abtheilung) vertreten, welches 1873 in England bereits
an 100, in Belgien an 69, in Frankreich an 58, in Deutschland an 28,
in Spanien an einem Orte im Betriebe stand. In den meisten Fällen