Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 91)

   
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126 Brückenbau. 
nach Diodor aus der Euphratbrücke in Babylon und bei der Trajans- 
brücke nach den Resten im Donauflusse und nach dem Relief auf 
der Trajanssäule kennen — in kunstgeschichtlicher Richtung be- 
trachtet — verdrängt wurden. 
Wie uns die Geschichte der steinernen Brücken lehrt, haben 
diese Werke von der ältesten Zeit angefangen, bis herauf zu dem 
Ende des vorigen Jahrhunderts jedoch vielfach an den Nachtheilen 
der mangelhaften Fundirung gelitten, und dieser Umstand, dann 
die Kostspieligkeit solcher Steinwerke, die Schwierigkeit des Ent- 
wurfes und die lange Bauzeit, welche sie ehedem erforderten, sind 
die Ursachen, dass der Bau der hölzernen Brücken durch die ganze 
geschichtliche Zeit hindurch so lange in thatkräftiger Ausübung 
blieb, bis die neueste Zeit die Technik derart gefördert hatte, dass 
die genannten hemmenden Ursachen in Wesenheit gemildert wurden. 
Namentlich förderlich dem Bau hölzerner Brücken waren die- 
jenigen Strassenlücken, welche wir bei der Vermehrung der steiner- 
nen Brückenwerke, weiter unten in der Geschichte der letzteren ken- 
nen lernen werden, da diese Verkehrslücken nothgedrungen ausge- 
füllt werden mussten durch den Bau von Uebergangswerken, denen 
die Billigkeit und Raschheit der Herstellung als Merkmal dienen, 
Was nun die Ausbildung der Constructionsarten aus den durch 
Sattelhölzer verstärkten Balken, aus dem Hängewerke und aus dem 
Sprengwerke heraus betrifft, welche Constructionsarten schon im 
XVl. Jahrhundert eine wesentliche Durchbildung verrathen, wie es 
die Werke von Paladio bei Basano und Trient erweisen, so ist 
dieselbe wesentlich erst in der zweiten Hälfte des vorigen und zu 
Anfang des gegenwärtigen Jahrhunderts gefördert worden. 
Besonders waren es auf dem Continente die Schweizer Meister 
Ulrich Grubenmann von Teufen, Ritter aus Luzern, dann die Meister 
Kink in Tirol, Fuchs und Funk in Deutschland, ferner die Inge- 
nieure Morand, Delorme, Lamblardie, Gauthey und Mignerou in 
Frankreich, welche zu dieser Durchbildung wesentlich. beigetragen 
haben, und sind namentlich die Leistungen von Etzel 1786 bei der 
Mellingenbrücke in der Schweiz (55.0s Meter Spannweite) und bei 
der Plockinger Brücke in Württemberg (zwei Oefinungen ä 57.4 Meter 
Spannweite), ferner die Leistungen von Ulrich Grubenmann bei der 
im Jahre 1757 erbauten Rheinbrücke zu Schaffhausen (D1.97 Meter 
  
   
   
  
   
    
  
    
    
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
  
  
  
  
  
    
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