Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 91)

  
  
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Brückenbau: 
Wenn die Kunst, Brücken zu bauen, schon in alter Zeit mit 
Recht als der Kern und als die Ausgangsstelle bautechnischen 
Wissens galt, so ist dies umsomehr der Fall in unserer Zeit, in 
welcher seit der Einfülrung der Eisenbahnen als Verkehrsmittel 
gerade dem Brückenbaue jene ganz hervorragende Bedeutung bei- 
gelegtwerdenmuss, diesichdurch wahrhaft grossartige Werke 
in diesem Zweige der Baukunst kennzeichnet. 
Thatsächlich hat auch kein anderes Speeialfach des Ingenieurs 
derartige wissenschaftliche und praktische Erfolge und dadurch 
wieder derartige Einwirkungen auf andere technische Gebiete, 
namentlich auf das des Bergbaues und des Hüttenwesens aufzu- 
weisen, wie das Fach des Brückenbaues, dessen Theorie und 
Praxis wuchs, als die Anforderungen der Schienenwege in tiefen 
Fundirungen, in grossen Spannweiten und in grosser Tragkraft der 
Brücke, ferner in der Verwendung des Eisens und in der Beschrän- 
kung der Wahl der Brückenbaustelle gipfelten. 
Das Gesammtgebiet des Brückenbaues war in der That auelı 
auf der Ausstellung unter allen Diseiplinen der Ingenieurbaukunst 
am reichlichsten vertreten, und wir haben uns bemüht, den diesfalls 
sehr umfangreichen Stoff in jene Theile zu zerlegen, welche die 
Wissenschaft des Brückenbaues gegenwärtig als die Hauptgruppen 
anerkennt; wir werden desshalb (einbezüglich der Strassenbrücken 
und der Aquäducte) die Abtheilungen: 1. Fundirungen, 2. hölzerne 
Brücken, 3. gewölbte Brücken, 4. steinerne Pfeiler der eisernen 
Brücken, 5. eiserne Pfeiler, 6. eiserne Häng-, Spreng- und Bogen- 
werke, 7. eiserne Bogenbrücken, 8. eiserne Balkenbrücken, 9. Hänge- 
brücken und 10. bewegliche Brücken unterscheiden, welehe Ab- 
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