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166 Brückenbau.
brücke (1779): hatte man zur Genüge gelernt einzusehen, wie
schädlich beim Anpralle der Hochwasser und der Eisstösse die
dicken Pfeiler seien; die französische Schule warf sich desshalb
auch mit Entschiedenheit auf die wissenschaftliche Bestimmung der
Durchflussweiten und auf die Ausmittelung der Minimalstärken der
Pfeiler, und ist eswiederum Perronet, der uns hierin leuchtend voran-
gegangen ist, und der jene einzelnen Werke der Alten zum
Muster nahm, welche, allerdings auf trockenem Grunde erbaut,
sich schon durch dünne Pfeiler auszeichneten.
Wir haben vorhin erwähnt, dass einer der Fortschritte, welche
die Brückenbaukunst in der hier in Rede stehenden geschicht-
lichen Periode machte, in der Ausdehnung der Anwendung der
Mathematik auf die Lehre von Gewölbe besteht; es ist selbstredend,
dass dieser rein wissenschaftliche Fortschritt der wesentlichste unter
allen war, und gehört seine Inauguration ebenfalls der französischen
Schule an. Poncgelet und Tellkampf, welche sich um dieGeschichte
der Theorieder Gewölbe (ersterer mit seinem „Examen histori-
que ete.“, 1852, letzterer mit seiner Abhandlungin der „Zeitschrift des
Hannoveranischen Architekten- und Ingenieurvereines“, 1853) sehr
verdient gemacht haben, finden die Ausgangspunkte der heutigen
Anschauung der Theorie der Gewölbe beiLahire, dessen 1712 aufge-
stellte Lehren noch für Perronet und Chezy massgebend waren und
bereits den sogenannten schädlichen Punktim Winkel von 45° fanden.
Ausgebildet wurden die Lehren von Lahire durefBelidor und Bossut. In
der weiteren Reihe der Leistungen auf dem Gebiete der Theorie
der Gewölbe finden wir die Arbeiten von Couplet (1729), von Prony,
von Coulomb (1773) und insbesondere die Versuche von Danisy
(1732) und Boitard (1800).
Die Theorie Coulomb’s fand 1820 durch Audoy nene Verbrei-
tung, und sind es in der französischen Schule im Bereiche der hier
in Rede stehenden geschichtlichen Periode Lam& und Chapeyron,
wie Navier und Pessy gewesen, welche sieh um die Theorie der
Gewölbe ferner verdientgemacht haben. AberauchDeutschland,
angeregt durch seine Bauausführungen fing schon in dieser Periode
an, die Kraft seiner Selbständigkeit hervortreten zu lassen, obschon
es durch Leibnitz und Bern oulli noch seine Anknüpfung an die
französische Schule fand. Eitelwein war 1808 wohl der erste