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III. Steinerne Brücken. 179
Bedürfnisses dazu ausgeführt, wiees z. B. beider Brücke Taneyroux,
Chaulou, Rheinweiler, Eger, Guell in Spanien u. s. w. der Fall war.
9, Eines weiteren charakteristischen Merkmales, welches
unserer Zeit des Baues gewölbter Brücken angehört, haben wir nochı
in dem Baue der.Durchlässe zu gedenken. Der Druck der Erd-
massen, welcher sehr häufig auf solchen Brückenwerken lastet und
die Verschiebung des Untergrundes solcher Bauwerke, hervor-
gerufen durch die Last der Dämme, haben zu Erfahrungen geführt,
welche kaum geringer anzuschlagen sind, als diejenigen, die beim
Baue der Alpenbahnen gewonnen wurden, wo es gilt, die Durch-
lässe an steilen Hängen zu plaeiren.
In ersterer Hinsicht ist es Deutschland gewesen, welches
mit seinen Erfahrungen in den weichen Bodenarten dieses Landes
voranging, in letzterer Hinsicht hat Oesterreich die Initiative
ergriffen, wo bei dem Baue der Brennerbahn durelı die drei her-
vorragenden Ingenieure Etzel, Pressel und Thommen Typen
geschaffen wurden, welche heute mustergiltig sind. Auch haben
die Durchlassbauten ein charakteristisches Merkmal des Brücken-
baues dadurch gefördert, dass sie die Wissenschaft des Baues der
Brückenflügel wesentlich eultivirt haben, indem die druckhaften
Böden der Dämme, die Höhe der letzteren und die Beschaffenheit
des Dammuntergrundes, vermöge der grossen Zahl der Durchlässe,
zu den mannigfachsten Variationen in der Construction der Flügel
geführt haben. Dabei darf nicht übersehen werden, dass bis vor
Kurzem noch die Ingenieure der einzelnen Länder in dieser Hinsicht
der Leitung der Gewohnheit folgten, weil man es vor nicht langer
Zeit noch liebte, in Deutschland und in Oesterreich gerade Flügel,
in Frankreich eonvexe und in England concave zu bauen. Die
neueste Zeit hat aber hierin einsehen gelehrt, dass die Gewohnheit
oft vom Uebel ist und der Ingenieur stetig nach den localen Ver-
hältnissen eonstruiren soll.
10. Ein letztes, aber auch das bedeutendste Merkmal unter
den Fortschritten im Baue der gewölbten Brücken ruht in dem
Aufschwunge der Theorie. Anknüpfend an die im vorigen Absatze
(pag. 166) gemachten diesfälligen Angaben, müssen wir wieder
zunächst auf die französische Schule hinweisen, welche, an die
Arbeiten von Garidel (1835), Mery (1840), Petit und Michon (1848)
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