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52 Brückenbau.
im Siegerlande, inSchlesien undin denalten Niederlanden gewonnenen
hüttenmännischen Erfahrungen auf dem Boden Englands im XV.
Jahrhunderte, und kann man auf die Entwickelung der dortigen
Eisenindustrie daraus schliessen, dass im Jahre 1615 dortselbst die
twoheisenfabrication bereits eine Höhe von 3,600.000 Centner er-
reichte,
Diese für jene Zeiten auf dem Festlande und in England sehon
sehr bedeutsame Entwiekelung der Eisenindustrie, deren Wichtig-
keit unter Anderm durch den Umstand charakterisirt wird, dass im
Jahre 1450 das Eisen theurer als das Zinn war, führte jedoch zu
einer solchen gewaltsamen Lichtung der Wälder, dass man noth-
gedrungen war, auf ein billigeres und reichhaltigeres Feuerungs-
material zu denken. Als ein solches stellte sich die Steinkohle dar,
welche indess damals kaum gewürdiget wurde. Der Bergbau auf
Steinkohlen, dessen zum erstenmale im Jahre 853 in England er-
wähnt wird, der zu Zwickau in Sachsen im X. Jahrhunderte,
dann 1193 zu Plenvaux bei Lüttich, 1243 bei New-Castle, 1251 in
Wallis in Schottland, 1297 zu Charleroi entstand, entwickelte sieh
ungemein langsam, so dass beispielsweise der Bergbau zu Zwickau
erst 1420 eine Bedeutung erlangte und dass er erst 1560 in Böhmen
aufgenommen wurde. Indess gelangte er durch das Verschwinden
der Waldungen doch immer mehr zur Verbreitung, und sind ein
Zeichen dafür die Angaben, dass in dem Zeitraume zwischen 1550
bis 1740 zehn sogenannte „Kohlenordnungen“ in Zwickau erlassen
worden waren, und dass die Chroniken vom Jahre 1599 einen
grossen Kohlenhandel in Belgien verzeichnen.
Wie missliebig aber auch das unsheute unentbehrliche Mineral
vor etwas mehr als 2 Jahrhunderten noch war (eine Missliebigkeit,
die dadurch gekennzeichnet wird, dass 1603 zu London das Ver-
bot bestand, während der Parlamentssession Steinkohlen zu bren-
nen — damit die anwesenden Ritter in ihrer Gesundheit nicht ge-
schädigt werden, — und dass noch 1645 die Stadt London beim
Parlamente gegen die Verwendung der Steinkohlen von New-Castle
petitionirte) , so erkannte doch zuerst Lord Dudley den hohen Werth
derselben, indem er im Anfange des XVI. Jahrhundertes bereits auf
die Verwendung der Steinkohlen zur Schmelzung der Eisensteine
hinwies.