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IV. Eiserne Brücken. 371
stellen überhaupt durchaus nicht mehr jene Funetion haben,
welche dem Gitterwerksträger eigen ist, und endlich ganz besonders
dadurch, dass im gitterförmigen Fachwerke der strenge Unterschied
zwischen den auf Zug und zwischen den auf Druck in Anspruch
genommenen Streben gemacht ist. Es ist hiernach das gitterförmige
Fachwerk eine theoretisch wesentliche Verfeinerung des gewöhn-
lichen Gitterwerkes und der Form halber nur ein Uebergangssystem
zum reinen Fachwerke.
Das System der gitterförmigen Fachwerke hat wesentlich
inDeutsehland und in Frankreich seine Cultivirung erhalten, und
wir greifen aus der grossen Reihe derartiger Brücken nur die fol-
genden Beispiele heraus:
ı) Flackenseebrücke bei Erkner in der Nieder-
schlesisch-märkischen Bahn (25.73 Meter Spannweite), mit kreuz-
fürmigen Druckstreben und flachen Zugbändern, steifen Verti-
:alen, erbaut 1857;
:) Moselbrücke beiCoblenz imZuge der linksrheinischen
Bahn (41.1. Meter Spannweite), erbaut 1857;
;) Nahebrücke bei Bingen in derselben Eisenbahnlinie
(drei Oefinungen & 34.55 Meter Spannweite), erbaut 1858;
») Brückebei Heilbronn über den Neekar in der Württem-
bergischen Staatsbahn (zwei Oeffnungen & 25.73; Meter Spannweite),
erbaut 1860-1862;
5) Brücke über den Wilhelmscanal in der Württember-
gischen Staatsbahn (25.75; Meter Spannweite), erbaut 1860—1862;
) Brücke über den Fabrikscanal in der Württember-
gischen Staatsbahn (22.95 Meter Spannweite), erbaut 1860--1862;
:) Weissenbaehviaduetin der Kronprinz Rudolfs-
Bahn, construirt von Köstlin und Battig (drei Oeffnungen, eine
a 47., Meter, eine & 41.rı Meter und eine & 37.9 Meter Spann-
weite), erbaut 1870 durch €. v. Schwarz
s) Theissbrücke bei Algyö in der Alföld-Fiumaner Linie
(104., Meter Spannweite, Hauptöffnung), erbaut von Julius Herz1870 ;
») Viaduete der Gannat-Commentrylinie in Frankreich
und zwar: Bouble, Bellon, Sioule und Neuvial, erbaut von
W. v. Nördling (Dimensionen und Bauzeiten schon früher, pag. 240
angeführt).