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426 Brückenbau.
von Pontzen in Rücksicht auf die bessere Güte des Eisens gegen-
wärtig durchaus nicht schwächer als wir Europäer, sondern eben-
falls mit 7, höchstens 8 Kilogramm pro Quadratmillimeter auf Zug,
und nicht mehr mit jener grossen Inanspruchnahme eonstruiren,
welche bei der Harpers- Ferry Brücke in Maryland (1852) 11.
Kilogramm pro Quadratmillimeter und nach Koloman v. Toth
(durch Bukovsky) bei den Brücken der Gewerkschaft Kellog in
Detroit (1860) 11. Kilogramm auf Druck und 9., Kilogramm pro
Qudratmillimeter auf Zug betrug, und wenn wir endlich auch nicht
übersehen,dass gewiegte europäischeFachmänner diese Systeme nach
eigenen Anschauungen entschieden vertheidigen und diese Construc-
tionen unter Anderen von Parker, Pittar, Bender, Pontzen, Koloman
v. Toth, Steiner und Anderen und neuestens in vortrefflich belegter
Weise von C.O. Gleim beiallen Ansprüchen gutgeheissen werden.
Bezüglich der chronologischen Entwiekelung der beiden ob-
genannten Brückensysteme von Bollmann und von Fivk kann
nur erwähnt werden, dass sie beide so ziemlich gleichzeitig auf-
traten. Die Bollmann’sche Construction ist zuerst 1852 bei der
Harpersbrücke in der Eisenbahnlinie Baltimore-Ohio (124 Fuss
englisch Liehtweite, 128 Fuss Trägerlänge, acht Sprengfelder nach
Plattner, im Ganzen 986.44 Centner schwer) angewendet und wurde
diese Construction ganz kurze Zeit darnach bei einer 76 Fuss weiten
Brücke in der Washingtoner Zweigbahn wiederholt; die Dureh-
biegung bei der ersten Brücke betrug bei der bewegten Last von
157 Tonnen 1?/, Zoll englisch, bei der letzteren bei 77'/, Tonnen
bewegter Last im Maximum '/,, Zoll.
Das Fink’sche System scheint zuerst bei Norfolk über den
Elisabethfluss (120 Fuss englische Spannweite) ausgeführt worden
zu sein. Später wurde es bei der Wheeling-Oreek-Brücke (75 Fuss
Spannweite) in der Baltimore-Ohiobahn und 1852 bei der Monon-
gahelabrücke (drei Oeffnungen A 200 Fuss englisch) in derselben
3ahn verwendet.
Seit jener Zeit haben diese beiden Brückensysteme in Amerika
sowohl bei Neubauten, wie beiUmbauten derhölzernen Brücken, deren
immer mehr auftretende Nothwendigkeit Ch. Bender in seinen be-
kannten Aufsätzen („Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure“)
besonders hervorhebt, eine sehr grosse Verbreitung gefunden, und