Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 91)

      
  
  
   
    
    
    
    
      
   
  
  
   
  
  
    
   
   
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
   
  
   
     
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V. Bewegliehe Brücken. 469 
2. Betrieb mittelst Winde oder Göpel, und mit Seil. 
Diese Betriebsart ist heute gänzlieh veraltet, und wurde sie seiner- 
zeit vom Ufer aus unter Zuhilfenahme von Zugseilen ausgeübt. 
3. Betrieb durch Wasserräder und Seil. Bei dieser 
Betriebsart wirkt das Wasserrad auf eine Seilwinde, dureh welche 
die Brücke gezogen wird. 
Dieser Bewegungsmechanismus ist ein seltener; beispiels- 
weise wurde er (nach Henz) bei der Brücke in Montreal über den 
Lachinecanal unter Zuhilfenahme einer Turbine angewendet. 
4. Dampfmaschinen. Dieselben wirken auf Zahnrad- 
meehanismen und wurden in neuerer Zeit unter Andern bei der 
Keokuk- und Hamiltonbrücke im Staate Jowa, dann bei der Hudson- 
brücke zu Albany im Staate New-York angewendet. 
Selbstverständlich kann die Dampfmaschine statt auf Zalhın- 
radmechanismus auf ein Zugseil oder eine Zugkette wirken, wenn 
sie am Ufer angebracht ist, oder auf eine Transmission, wenn sie 
auf der Brücke steht. 
5. Hydraulische Apparate. Dieselben sind heute modern, 
und wird der hydraulische Druck entweder direet auf der Brücke 
durch Dampfmaschinen erzeugt (zum Beispiele Mississippibrücke 
auf Rock-Island, bei welcher Brücke anstatt Wasser Glycerin 
gepresst wird), oder aus besonderen Accumulatoren entnommen, 
wie zum Beispiele bei den Brücken zu Marseille. 
Die Wirkung der hydraulischen Kraft wird entweder durch 
Zahnradmechanismen (Ousebrücke bei York) oder durch Kette oder 
Seil (beide Brücken zu Marseille) übertragen. 
6. Pneumatische Apparate. Obwohl dieselben unseres 
Wissens zum Zwecke der Drehung von Brücken noch nicht ver- 
wendet wurden, so ist ihr Gebrauch zu diesem Zwecke doch nicht 
ausgeschlossen, zumal die Anlage für die irüher beschriebene 
jewegung der Klappenbrücke über den Knippelbroo zu Kopen- 
hagen ein anregendes Beispiel bietet. 
7. Betrieb vermittelst Zahnradmechanismen. Die- 
selben wirken entweder auf das Getriebe der Laufrolle oder auf 
sezahnte Kreisstangen. Diese Bewegungsvorrichtungen, welche in 
der Zeit der Bisenbahnen bei den Drehscheiben nachgeahmt wurden, 
sind auch in neuester Zeit weitaus die üblichsten. 
 
	        
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