96 Oberbau.
Das Kiesbett unter dem eisernen Oberbane ist ebenso stark
genommen, wie unter den hölzernen Schwellen, nämlich 1 Fuss —
O.285 Meter.
Diese Stärke hat sieh als genügend erwiesen. Dabei hat sich
aber herausgestellt, dass für die Erhaltung des Geleises in seiner
Höhenlage die Anwendung eines reinen, durchlässigen Bettungs-
materials und eine gute Entwässerun g des Unterbettes von
der grössten Wichtigkeit und dass zur Erzielung eines sanften
Ganges der Züge die vollständige Einbettung des Geleises in guten
Kies nothwendig ist, dass sich dann aber das Geleise fast
noch sanfterals ein @eleise der gewöhnlichen Schwel-
lenconstruction befährt. Für den Fall, dass der Vorrath an
Kies nicht für die ganze Bettungstiefe ausreicht, ist der Kies wenig-
stens bis auf 10 Centimeter unter das Schienengestänge hinabzu-
führen und in grösserer Tiefe durch Steinschlag zu ersetzen.
Die ungenügende Entwässerung in dem Tunnel zwischen
Kreiensen und Naensen, verbunden mit der Schwierigkeit, Ver-
drückungen und Abnützungen in der durch den Tunnel bedingten
Dunkelheitrasch zu entdecken, hat denn auch Veranlassung gegeben,
im Jahre 1876 das eiserne Geleise hier durch ein leichter zu
controlirendes Schwellengeleise zu ersetzen.
Die günstigen Resultate, welche die eisernen Geleise-
strecken nach Oonstructionen I bis IV geliefert hatten, haben Ver-
anlassung gegeben, mit der weiteren Anwendung des
eisernen Oberbaues fortzufahren. In Rücksicht darauf aber,
dass die Construction IV sich nicht gut zur Herstellung von
Weichen eignet, weil bei derselben die vorderen Zungenspitzen
nicht unter den Schienenkopf greifen können, und um anderseits
die Kosten des eisernen Oberbaues so viel als möglich den Kosten
des Schwellenoberbaues nahe zu bringen, ist die durch die Figuren
289 und 290 dargestellte Construction V auf der Seesen-
’ Osteroder Bahn in einer Länge von 2.0: Meilen — 15.5, Kilometer
in Steigungen bis zu 1:180 und in Curven bis zu 455 Meter Radius
ausgeführt. Dieselbe wiegt pro laufenden Meter 230 Pfund — 115
Kilogramm und kostete seinerzeit (1870) für diese Länge unter
Anwendung von Oberschienen aus Feinkorneisen 11.4, Reichsthaler (in
gegenwärtiger Zeit — 1876 — etwa 8.; bis 9 Reichsthaler) pro Meter,
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