Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 93)

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I. Der Geleiseban. 107 
„Organ“ beschriebene Probestück blieb bis zum Juli 1872 im Grazer 
Bahnhofsgeleise liegen; sein Verhalten gestaltete sich im Anfange 
günstig; später nicht. Die Fahrschienen mussten theilweise wegen 
Bruch, theilweise wegen Abnützung verhältnissmässig rasch erneuert 
werden und erforderte das Geleise eine öftere Unterkrampung und 
Niveauregulirung: so dass eine weitere Verwendung dieser Con- 
struetion nieht vorgenommen wurde. Gleichwohl müssen wir ın 
Oesterreich dieses, wenn auch ganz kurze Geleisestück, welches 
ja im Voraus nur als ein Probestück betrachtet wurde, als den 
ersten werkthätigen Beginn in unserem Vorgange derneuen Dis- 
eiplin werthschätzen. Pro Meter Geleise betrugen die Gewichte die- 
ser Construction: 
a) alte Schienen für Längenverband und Traversen — 170: Kil. 
b) Fahrschienen aus Bessemerstahl N 
c) Befestigungamittel 22. wa Br aha SZ 
  
Summe . 187:, Kil. 
$. 2. Construction von Lazar. 
Im Jahre 1875 trat der Ingenieur Lazar mit seiner nach dem 
Systeme Vautlerin und der Construction von Steinmann (bereits 
1867 zu Paris ausgestellt) variirten Construction eines gänzlich 
eisernen Oberbaues auf, welche an die ebenfalls schon 1867 zu Paris 
ausgestellt gewesenen Oberbauarten von Legrand und Salkin und 
von le Crenier erinnert, soferne man das Prineip von Querschwellen 
als Criterium anerkennt. Auch die Lazar’sche Construction ist 
bereits mehrfach, unter Anderem in der „Zeitschrift des österreichi- 
schen Ingenieur- und Architektenvereines“ beschrieben worden. 
Die ähnlich dem Querschnitte der Hilf’schen Langsebwelle und 
der Steinmann’schen Träger gestaltete Querschwelle der Lazar’- 
schen Oberbauart, sowie die Befestigung der Fahrschiene auf den 
Querschwellen, endlich die Anordnung der Laschen und die haupt- 
sächliehsten Dimensionirungen sind aus den Figuren 292 und 293 
erkennbar. Die Anordnung des Gestänges im Grundrisse, wie die 
Gestaltung der Schwellenenden, diese beson dere Eigen- 
thümliehkeit der neuen Construction ist aus Tafel XIV zu 
entnehmen. 
  
  
  
  
  
  
 
	        
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