Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 93)

IT. Der Geleisebau. 2 
II. Capitel. 
Schienengeleise mit steinernen Unterlagen. 
Die steinernen Unterlagen wurden bekanntlich gleich im Ent- 
stehen der Eisenbahnen angewendet; es fand dies vornehmlich in 
England und in Oesterreich, in letzterem Lande auf der Linz-Bud- 
weiser Pferdebahn, statt. Seit dieser Zeit sind die Bemühungen, den 
Schienen steinerne Unterlagen zu geben, niemals erloschen, und 
sind in dieser Richtung die Bestrebungen von Dr. A. L. Crelle, wel- 
cher im Jahre 1837, erläutert durch Zeichnungen, die Anwendung 
durchlaufender Steinfundamente unter den Schienensträngen vor- 
schlug, dann jene Versuche und Anlagen zu nennen, welche in älterer 
Zeit schon auf der Nürnberg-Fürther und der Taunusbahn, später 
inBayern, Baden, Württemberg und Braunschweig mit diesem Mate- 
riale gemacht wurden. 
Im Jahre 1868 hatten die Linien der deutschen Eisenbahnver- 
waltungen schon 80 Meilen (einspurige) Steinwürfelbahnen; indess 
sind die Steinwürfelbahnen zu keiner allgemeinen Anerkennung 
gelangt, weil an vielen Orten der Preis ein zu grosser und ein zu 
solehem Zwecke völlig geeigneter, fester Stein nicht überall zu 
haben ist, weil die Bettung hochgeschüttet werden muss, der Würfel- 
bau sich auf Dämmen und Neuanlagen wenig bewährt, in vielen 
Fällen der Beobachtung über Schwierigkeiten des Stopfens, auch über 
hartes geräuschvolles Fahren geklagt wird, auch sich öfters Miss- 
stände bezüglich der Spurhaltung ergeben und weil viele Steinsorten 
durch den entlang der Dübel eindringenden Frost zerstört werden. 
Indess Bayern, welches gegenwärtig circa 70 Meilen (einspu- 
rig) Würfelbahn besitzt, sowie die Taunusbahn äussern sich noch 
immer vortheilhaft über ihre Steinwürfelstrecken. 
Die letztere Bahn hat im Geschäftsberichte vom Jahre 1870 
über die Vergleichsstrecken zwischen Höchst und Hattersheim, 
betreffend 4., Kilometer Stein- und 1.3 Kilometer Schweilenoberbau 
berichtet, dass die gesammten Unterhaltungs- und Erneuerungs- 
kosten im Zeitraume 1865 bis inclusive 1870 pro Jahr und pro Kilo- 
meter betragen haben: 
heim Bteinfupdamente: u. in. nr u DR. 35 Kr 
beim. Schwellenfundamentei.. 2... eu DE 
 
	        
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