Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 93)

   
156 Oberbau, 
2. Englische Weiche der Nassauischen Eisen- 
bahn. Diese Weiche war auf der Ausstellung durch eine Zeichnung 
vertreten, welche durch Figuren 1 und 2 auf Tafel XI wieder. 
gegeben ist und ausser einigen Details noch dadureh von Interesse 
war, dass sie für den Hilf’schen, eisernen Oberbau galt. Ueber 
dieses Ausstellungsobjeet selbst verdanken wir der Nassauischen 
Eisenbahndireetion direet die folgenden Notizen. 
Die zu den englischen Weichenzügen der Nassauischen 
Eisenbahn verwendeten Weichen sind genau dieselben, welche 
auch in den einfachen Weichenzügen verwendet werden. 
3ei dieser Construction kann als wesentlich hervorgehoben 
werden, dass der sonst allgemein übliche Stuhl an der Zungen- 
wurzel, welcher bei dem Bahnbetriebe durch die Stosserschütte- 
rungen fast immer lose wird, dureh Anschweissen einer entspre- 
chenden Fusssohle ersetzt ist. Hierdurch erwächst noch der Vor- 
theil, dass für das Zungenstossende eine Höhe gewonnen wird, welche 
eine Laschenverbindung mit der Anschlussschiene ermöglichet, 
wodurch die feste Lage der Zungenwurzel in verticaler Richtung 
vollständig gesichert erscheint. Die Zunge ruht und dreht sich 
auf einem Zapfen von 30 Millimeter Durchmesser und 10 Mill- 
meter Höhe. Um diesen mit den Unterlagsplatte vernieteten Zapfen 
gegen Schub zu entlasten, ist ein weiteres Plättchen vor der Fuss- 
sohle der Zunge auf die Unterlagsplatte genietet, gegen welcl:es 
die Zungensohle, nach dem Radius vom Drehzapfen ausge- 
arbeitet, anstösst und somit den Horizontalsehub aufnimmt. Um 
zwischen Weichenzunge und Ausschlussschiene stets denselben 
Spielraum zu erhalten und das gefährliche, sogenannte Zusammen- 
wachsen dieser beiden Schienen zu verhindern, sind auf der Unter- 
lagsplatte zwei weitere Plättehen aufgenietet, welche in den ent- 
sprechend ausgearbeiteten Fuss der Anschlussschiene eingreifen 
und hierdurch ein Schieben derselben nach der Zunge zu, verhin- 
dern. Die Zunge ist in ihrer Längenrichtung nach vorne um 5 Milli- 
meter geneigt und ruht und schiebt sich auf Gussstühlehen, welche 
auf die Unterlagsplatte genietet sind. Die Unterlagsplatte ist die 
gewöhnliche eiserne Langschwelle des eisernen 
Oberbaues. Zur vollständig sicheren und festen Lage während 
des Montirens der Weichen im englischen Weichenzuge sind die 
  
  
  
  
  
     
     
   
    
    
   
   
  
   
   
    
   
    
    
    
    
  
   
    
    
   
   
   
   
   
  
   
   
     
  
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