Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 93)

  
160 Oberbau. 
diesem Niederdrucke des Pedalhebels kein weiteres Hebelspiel, 
sondern nur eine Vorriehtung an, durch welche die Zunge nach dem 
Gesetze der schiefen Ebene zur Seite gepresst, also die eine oder 
die andere Fahrstrasse dann vollkommen frei gemacht und eine Ent- 
gleisung verhindert wird, wenn die Weiche zufällig nicht zur Gänze 
gestellt sein sollte. Von der Schienenzunge springt nämlich ein mit 
derselben fest verbundenes und gut, geführtes Flacheisen recht- 
winkelig unter der Schiene zur Seite; am anderen Ende dieses Eisens 
befindet sich ein dachförmig gestalteter Aufsatz; der Pedalhebel 
hat ebenfalls einen zur Seite liegenden Vorsprung, welcher in um- 
gekehrter Weise dachförmig, respective keilförmig gestaltet ist. 
Steht die Weiche genau halb, so stehen die beiderseitigen Spitzen 
dieser Keile genau über einander und der Pedalhebel am höchsten 
über der Schiene, also auf seinem todten Punkte. Man kann 
Jedoch aus naheliegenden Gründen nicht annehmen, dass diese 
Stellung eine so genaue, mathematische Sei, welche ein Niedergehen 
des Pedalhebels durch darüberfahrendes Betriebsmateriale ver- 
hindern würde; der Keil am Pedalhebel wird dann durch sein 
Niederpressen den Keil am Zungenstücke zur Seite schieben; die 
Maschine stellt also den Wechsel fest und verhindert demnach eine 
Entgleisung. Selbstverständlich sind beide Weichenzungen durch 
Spurbolzen schon zum Zwecke der Umstellung vom Bocke aus 
verbunden. 
Nach den Angaben, welche J. v. Ott aus Furth a. W. im 
März 1873 gemacht hat, wird diese Sicherheitsvorrichtung, welche 
in Curven stets an dem convexen Strange anzubringen ist, sehr 
gerühmt und ihre Sicherheit auch im Winter hervorgehoben, weil 
Schnee und Eis zur Zerquetschung gelangt. 
9. Sicherheitswechselvon Ströher. Dieser Construc- 
teur hat einen, bereits am Wiener Centralbahnhofe der Staatsbahn 
commissionell geprüften Sicherheitsapparat durch ein sehr 
schönes Modell und durch einen beigegebenen Text zur Anschauung 
gebracht, dessen Construstion durch Figur 311 schematisch erläutert 
ist. J. Ströher wendet sogenannte stumpfe Weichen an. Fährt die 
Maschine aus dem Wechsel in der Richtung von N nach M auf das 
einfache Geleise heraus, und wäre der Wechsel nicht gut gestellt, 
so zwängt sich der Spurkranz zwischen die Zunge und die Fahr-
	        
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