Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 93)

      
   
  
   
  
   
   
   
  
  
      
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
   
  
  
  
     
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II. Die Fahrriehtungsanlagen. 163 
die Einwirkungen der Temperatur niemals ihren Dienst versagt 
haben. 
Die Technikerversammlung empfiehlt die centrale Weichen- 
stellung ganz besonders, jedoch nur für bestimmte Weichengruppen 
und nieht für den Rangirdienst; das Constructionsdetail wird als 
noch nicht abgeschlossen betrachtet. 
DieStettiner Anlage aufdem dortigen Güterbahnhofe hat aus 
Construetionsmängeln anfänglich nieht entsprochen, funetionirt gegen- 
wärtig jedoch ganz tadellos, wobei indess bemerkt werden muss, 
dass für den Rangirdienst die Vorzüge solcher Apparate wenig 
hervortreten. 
11. Centrale hydraulische Weichenstellung von 
Sehnabel und Henning. Diese Bruchsaler Firma hat sich die 
Aufgabe einer centralen Weichenstellung, welche zuerst von Vignier 
1854 zu Batignol angewendet und später von Saxby undFarmer, 
Rüppel, Max Jüdel und 1870 vonR.C. Rapier verfolgt wurde, in einer 
anderen Lösung als diese Construeteure gedacht. Schnabel und 
Henning wenden zur Bewegung hydraulischen Druck an, führen 
das Wasser bis zu den entfernten Weichen und Signalen und suchen 
damit den Seilketten- oder Stangentransmissionen auszuweichen, 
deren Anwendung unter verschiedenen Klimaten vor der Aus- 
bildung der Compensationsvorriehtungen bedenklich erschien, eine 
Bedenklichkeit, welche indess nach den neueren Erfahrungen 
ungemein verringert erscheint. 
Der Schnabel und Henning’sche Apparat, welcher auf einen 
Motor basirt, der für Transmissionszweecke sicher noch eine 
bedeutende Zukunft hat, war auf der Ausstellung im Originale 
vertreten, und wenngleich maassgebende Erfahrungen mit 
demselben nicht vorliegen, ja sogar besondere Bedenken (Frost, 
subtile Details, Wasserröhren in der Nachbarschaft von Bahn- 
geleisen ete.) gegen denselben eingewendet werden können, 
so ist die Construction doch eine derartig interessante, anre- 
gende und tüchtig durchdachte, dass sie den technisch hervor- 
ragendsten Objeeten aus dem Gebiete des Eisenbahnbaues auf der 
Wiener Weltausstellung unbedingt zugezählt werden muss. Aus 
diesem Grunde haben wir die umfänglichen Zeichnungen auf Tafel 
11* 
  
 
	        
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