Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 93)

32 Oberbau. 
gestellt hatte, befindet sich eine Abhandlung über den Gebrauch 
von Stahlschienen bei den hauptsächliehen Eisenbahngesellschaften 
in Frankreich. 
Es wurde Bessemerstahl sowohl wie Martinstahl in Verwen- 
dung gebracht. 
a) Ostbahnen. Diese Gesellschaft legte im März 1866 auf dem 
Bahnhofe la Villette 60 Stahl- und 60 Eisenschienen in Gruppen 
von je 6 Stück; im Monate März 1872 waren bereits circa 
29,000.000 Tonnen Last über diese Probestrecken gefahren 
worden, und mussten 31 Eisenschienen sehr bald, 29 Stück 
aber schon nach einer Lastbewegung von 24,000.000 Tonnen 
ausgewechselt werden; die Stahlschienen zeigten indess nur 
eine geringe und ganz regelmässige Abnützung von eirca 
1 Millimeter pro eirea 26,000.000 Tonnen Verkehr. 
Die Biegungs- und Bruchversuche mit Stahlschienen 
ergaben Folgendes: 
') Der Elastieitätscoöffieient beträgt bei Eisenschienen 
weniger als 2500 Kilogramm pro Quadratcentimcter, bei Stahl- 
schienen bis zu 3800 Kilogramm. 
®) Die Eisenschienen brachen bei dem Momente von 
8250 Kilogramm-Meter, Stahlschienen widerstanden noch bei 
9500 Kilogramm-Meter. 
») Ein Fallklotz von 300 Kilogramm zerschlug die 
mit 1.ı Meter Stützweite aufgelegten Eisenschienen bei einer 
mittleren Fallhöhe von 4., Meter; die Stahlsehienen hielten 
oft noch bei 5., Meter aus. 
Auf Grund dieser Versuche, welche eirea die 1'/,fache 
grössere Sicherheit der Stahlschienen anzunehmen erlaubten, 
gab man den neuen Stahlschienen nur ein Gewicht von 30 
Kilogramm; die Eisenschienen wogen 35 Kilogramm pro lau- 
fenden Meter. Die Bessemerschienen wurden bezogen aus 
den Werken von Terre-Noire, Rive-de-Gier, le Creuzot, Saint- 
Jaques, Montlucon und Imphy. 
6) Südbahnen. Diese Gesellschaft hat sowohl Bessemer- als 
Martinsstahlschienen aus den Werken von Imphy, le Creuzot, 
Terre-Noire und Firming et Commentry, und zwar auf ihren 
frequentesten Strecken verwendet. 
 
	        
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