Full text: Mathematische und physikalische Instrumente (Heft 60)

   
   
Optifche und akuftifche Apparate. 91 
{chen Träger befindlichen Kugelfchalen fo vollkommen richtig geftellt, dafs beim 
Drehen der Alhidade die beiden optifchen Achfen durch den Mittelpunkt des 
Fadenkreuzes wandern. Bei dem von Hauck ausgeftellten Inftrumente ift leider 
der Petzval’fche Träger durch eine einfache Charnitredrehung erfetzt, was nament- 
lich bei kleinen Kryftallen den Nachtheil hat, dafs man die Mitte der Platte nur 
zu leicht aus der optifchen Achfe der Fernröhre herausbringt. Bei einem von 
Groth (Pogg. Ann. 144.34) befchriebenen Apparate, fonftmit dem von Lang’fchen 
vollkommen übereinftimmend, find die beiden Zinken der Klemme, welche die 
Kryftallplatte zu halten beftimmt ift, nicht kantig, fondern an der einen Zinke 
befindet fich eine Glasplatte befeftigt, welche den Vortheil bietet, dafs dadurch 
die Kryftallplatte leichter in einer fixen Lage erhalten werden kann. Um die 
Platte in paffende Höhe bringen zu können, läfst fich der Petzval’fche Träger 
heben und fenken und durch eine Klemmfchraube befeftigen. Zum Cen- 
triren dient eine horizontale Verfchiebung, fo dafs man leicht jede Stelle der 
Kryttallplatte in die optifche Achfe des Fernrohres bringen kann. Zur genauen 
Einftellung der optifchen Achfen in den Mittelpunkt des Fadenkreuzes dient 
eine mit einer Klemmvorrichtung verfehene Mikrometerfchraube, welche eine 
feinere Bewegung der Alhidade und Kryftallplatte geftattet. Will man den opti- 
{chen Achfenwinkel in verfchiedenen Flüffigkeiten beftimmen, fo dient dazu ein 
Gefäfs mit planparallelen Glaswänden, welches man auf die Bodenplatte fo 
ftellen kann, dafs die Kryftallplatte unter die im Gefäfse befindliche Flüffigkeit 
eintaucht. Durch eine Lampe kann auch die Flüffigkeit im Gefäfse erwärmt 
werden. Für verfchieden grofse Platten verwendet auch Groth (a. a. ©.) verfchie- 
den breite Gefäfse, und laffen fich Fernrohr und Polarifeur fo nähern, dafs 
fie der Kryftallplatte möglichft nahe kommen: (Carl’s Repertorium. IH. 201.) 
Das Nörremberg’fche Polarifationsmikrofkop in der von Lang’fchen Aus: 
rüftung (fiehe Car!’s Repertorium) zeichnet fich vor allen anderen darin aus, dafs 
der Analyfeur nicht in die Meffingfaffung des oberen Linfenfyftems eingefchloffen 
ift, fondern fich über derfelben auf- und abbewegen läfst,. fo dafs es möglich 
wird zwifchen dem Analyfeur und dem Polarifeur andere Kryftallplatten (Quarz- 
platten und dergl.) einzufchieben und beliebig zu neigen, was namentlich bei 
der Beftimmung des optifchen Charakters einer Subftanz von Vortheil ift. Polari- 
fationsmikrofkope lieferten noch W. Steeg in Homburg und Laurent in Paris. 
Akuftifche Apparate. 
Von akuftifchen Apparaten ftellte L. J. Duboscgq in Paris ein Vibrations- 
mikrofkop mit elektromagnetifcher Regulirung nach Helmholtz und eine Stimm- 
gabel nach Liffajous mit einem Spiegel, deffen Ebene fenkrecht auf die Längen- 
richtung der einen Zinke fteht. Profeffor L. Jendraffik in Peft hatte einen „Klang- 
zerlegapparat“ in der ungarifchen Abtheilung gebracht. 
Franz Hajek in Prag hatte eine Reihe akuflifcher Apparate, theilweife 
nach den Angaben von Profeffor E. Mach dortfelbft, ausgeftellt. Der Apparat zur 
Demonftration der Reflexion des Schalles befteht aus zwei congruenten ellip- 
tifchen Brettern, die parallel in einer gewiffen Diftanz durch einen die Ränder 
begrenzenden Blechftreifen gehalten werden. Es wird fo zwifchen den Brettern 
ein Lufteylinder mit elliptifcher Bafıs von fehr geringer Höhe erhalten. In dem 
einen Brennpunkte befinden fich zwei Metallknöpfe in kleiner Entfernung von 
einander, welche durch Drähte mit einem Ruhmkorff’fchen Apparate oder mit 
der Holtz’fchen Elektromafchine in Verbindung ftehen, fo dafs man zwifchen 
diefen Knöpfen elektrifche Funken überfpringen laffen kann, welche wegen ihres 
knifternden Geräufches nur Wellen von kurzer Wellenlänge erzeugen. Bringt man 
nun in den anderen Brennpunkt eine beftäubte Glasplatte, fo entftehen auf der- 
felben in Folge der Reflexion an dem elliptifchen Rande Staubfiguren von grofser 
Schärfe, Je kleiner die Funken find, defto zarter ift die Staubfigur. Abge- 
  
    
  
  
   
   
    
   
   
   
   
  
   
   
   
   
   
  
  
  
   
    
   
  
  
    
   
   
  
  
   
   
  
   
   
  
  
  
  
  
    
  
  
   
  
   
   
  
   
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
 
	        
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