Full text: Mathematische und physikalische Instrumente (Heft 60)

102 Dr. A. von Waltenhofen. 
C. Winter, Wien. Seine bekannten ausgezeichneten Elektrifirmafchinen. 
Kräftige Influenzmafchine (nach Holtz) mit Ladungsmafchinchen und dünnem, 
röhrenförmigem Condenfator für hohe Spannung. — Die bereits bekannte Minen- 
zündmafchine (vergl. A. Bornhardt, deutfches Reich). — Polychromifche 
Lichtenberg’fche Figuren und vieles Andere, 
Jedlik, Profeffor, Pe ft. Zweifogenannte „Elektricität fpannende Batterien“, 
eine mit 4 horizontalen und eine mit 8 verticalen Syftemen von dünnen, röhren 
förmigen Leydenerflafchen. Jedes Syftem befteht aus einem Bündel folcher 
Flafchen in einem Glascylinder mit Condudtoren für die zufammengehörigen 
Belegungen. Die Syfteme empfangen mittelft des fogenannten „Austheilers“ ihre 
Ladung von der Mafchine und werden fodann durch einen Umfchalter ä la batterie 
verbunden und zugleich entladen. Der Apparat foll compacte Funken bei grofser 
Schlagweite geben. 
Wir müffen an diefer Stelle auch der Influenzmafchine von Profeffor Dr. 
A. Toeplerin Graz gedenken, welche, obgleich in Gruppe XXVI ausgetftellt, 
doch ihrer hervorragenden Wichtigkeit wegen unter den elektrifchen Apparaten 
nicht unerwähnt bleiben kann. — Mit Benützung der Thatfache, dafs eine leitende 
Belegung eine viel ftärkere Ladung annimmt, wenn fie von einer gleichnamig 
elektrifchen Ifolatorfläche umgeben ift, wurde eine äufserft vortheilhafte Ver- 
einigung des durch felbftthätige Erregung und grofse Unabhängigkeit von der 
Luftbefchaffenheit ausgezeichneten Toepler’fchen Ladungsfyftems (Leiterflächen 
mit Contadtfedern) mit dem durch hohe Spannungen ausgezeichneten Holtz’ 
fchen (lfolatorflächen und Saugkämme) erzielt, indem erfteres den Procefs durch 
Verftärkung der von vorneherein ftets vorhandenen, verfchwindend kleinen 
Ladungen einleitet und letzteres denfelben durch die auch die Ifolatorflächen 
elektrifirende Spitzenwirkung bis zu Spannungen fortfetzt, welche eine felbft 
das doppelte Intervall der Metallbelege erreichende oder überfteigende Schlag- 
weite ermöglichen. — 'Zwifchen zwei feften Scheiben zwei grofse fichelförmige 
theilweife aus Metall und geharztem Papier beftehende Belege. Rotirende Scheibe 
mit fechs entfprechend angebrachten Metallbelegen. Zu den feften Belegen führen 
die beiden „Ladungsconduetoren“, deren Contadtfedern über Hervorragungen 
der beweglichen Belege gleiten. Die beiden zur Funkenftrecke führenden „Nutz- 
conductoren“ und der verftellbare „diametrale Condudtor“ haben nebft Contad- 
federn auch Saugkämme. — Die fehr finnreiche einfache Conftrudtion kann hier 
nicht eingehender-befchrieben werden. — Diefsbezügliche Publication in nächfter 
Ausficht. 
Rufsland. Dr. NicolausBrunner, Warfchau. Schöner, grofser, 
elektrotherapeutifcher Univerfalapparat mit elegant gearbeiteten zahlreichen 
Hilfsapparaten vollftändig ausgerüftet und zufammengettellt in eigenem Glaskaften 
mit beigegebener fchematifcher Zeichnung unter Glas und Rahmen. 
Jofeph Danifchewski, Wilna. Das von ihm erfundene patentirte und 
mehrfach prämiirte, für die ruffifche Marine beftimmte elektromagnetifche Chrono- 
meter. Die Chronometerunruhe bewirkt bei jedem 1, Secundenfchlage Strom- 
unterbrechungen, wodurch die Nebenuhr mittelft Ankerabfall bewegt wird. Schön 
ausgeführt. 
A. Edelberg, Kharkov. Hübfch gearbeitetes, erdmagnetifches Univer- 
falinftrument. — Leyfer’fches Magnetometer. 
Jac. Pik, Warfchau. Indudtor für elektrotherapeutifche Zwecke. — 
Sehr eleganter kleiner magnetoelektrifcher Inducdtionsapparat. 
Sollen wir unfer Referat mit einem vergleichenden Rückblicke auf die 
Parifer Ausftellung vom Jahre 1367 fchliefsen, fo müffen wir zugeben, dafs die 
letztere an eclatanten neuen Erfcheinungen (wir erinnern z.B. an die Influenz- 
mafchinen und die dynamoelektrifchen Apparate) reicher war. Doch fehlte es 
   
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
   
	        
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