Full text: Mathematische und physikalische Instrumente (Heft 60)

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4 Ferdinand Lippich. 
erreicht werden kann. Zum Beweife deffen führen wir an, dafs das Amsler’fche 
Planimeter in Preufsen und Italien officiell beim Katafter eingeführt wurde. 
Neuhöfer, Starke und Kammerer in Wien, Gebrüder Haffin 
Pfronten (Baiern), Allemano in Turin hatten Polarplanimeter ausgettellt. 
Vor Allen aber mufs genannt werden die Firma des Erfinders Amsler- 
Laffon in Schaffhaufen. Es waren fünf verfchieden conftruirte Planimeter, fowohl 
für mehrere wie auch nur für eine Mafseinheit eingerichtet, aus Meffing oder Neu- 
filber verfertigt, ausgeftellt. Die Sammlung diefer mit bekannter vorzüglicherPräcifion 
gearbeiteten und redtificirten Inftrumente mufsten mit Recht die Aufmerkfamkeit 
der Techniker in hohem Grade erregen. Wir heben hervor ein Planimeter, das 
mit einer Vorrichtung verfehen war, die eine befonders bequeme Anwendung bei 
Berechnung der Indicator-Diagrammfläche geftattet, um aus diefer den mittleren 
Dampfdruck einer Dampfmafchine zu, beftimmen. Weil die vom Fahrftift um- 
fahrene Fläche dividirt durch die Entfernung diefes Stiftes vom Gelenkspunkte der 
beiden Planimeterarme proportional ift der Winkeldrehung des Laufrädchens, 
fo ift bei diefem Planimeter die Einrichtung getroffen, dafs die genannte Ent- 
fernung gleich gemacht werden kann der Länge des Diagrammes. Hiedurch 
wird die‘Winkeldrehung des Rädchens proportional der mittleren Höhe des 
Diagrammes und der Proportionalfactor ift für ein gegebenes Inftrument conftant. 
Ferner foll erwähnt werden die fehr finnreiche Conftrudtion eines Plani- 
meters, das gleichzeitig zur Flächenbeftimmung fehr grofser und fehr kleiner 
Figuren dienen kann. Zu letzterem Zwecke ift an dem Inftrumente ein zweiter 
Fahrftift angebracht, der wie bei einem Pantograph mit den beiden Armen des 
Planimeters in Verbindung fteht. Befchreibt diefer Stift S den Umfang der vor- 
gelegten Figur, fo befchreibt der andere Fahrftift S, eine vergröfserte, der erfteren 
fehr nahe ähnliche Figur. Der Stift $S, wird nun mit der Hand gefafst und fo 
bewegt, dafs S den Umfang der Fläche durchläuft Da eine Coincidenz mit dem 
Auge viel genauer beurtheilt werden kann als fie die Hand herzuftellen vermag, 
fo werden bei diefem Vorgange die Fehler kleiner ausfallen, als wenn man die 
Fläche direct mit dem Stifte S umfahren würde. 
Herr Amsler verfertigt in neuefter Zeit Planimeter, bei denen das Lauf- 
rädchen nur eine rollende Bewegung ausführt und keine gleitende in der Richtung 
feiner Drehungsachfe. Von diefen, natürlich etwas complicirten Inftrumenten, konnte 
jedoch keines bis zum Beginne der Weltausftellung vollendet werden und fie 
fehlten daher in der Sammlung des Herrn Amsler. 
Die Parallelcoordinaten-Planimeter waren nur durch zwei Exemplare nach 
dem Syfteme Wetli (Gonella) vertreten. Das eine aus der Handels- und 
Induftrieanftalt in Liffabon hatte keine wefentlichen Abweichungen von der 
gebräuchlichen Bauart aufzuweifen; das: zweite aus der Werkftätte von Starke 
und Kammerer zeichnete fich , wie alle diefer Firma zugehörigen Inftrumente 
durch fchöne und äufserft präcife Ausführung aus. Es zeigte überdiefs eine wefent- 
liche Abänderung, indem die verticale Zählfcheibe weggelaffen war und das Lauf- 
rädchen mit der Amsler’fchen Zählvorrichtung verbunden wurde. Hiedurch ent- 
fällt die lange, fchwierig auszuführende Zeigerachfe, die Bauart des Inftrumentes 
wird nicht nur einfacher und von compendiöferer Form, fondern es wird auch der 
vom Laufrädchen zu überwindende Widerftand kleiner und gleichförmiger als bei 
der bisherigen Einrichtung. 
Wird eine Fläche durch parallele Sehnen in lauter gleich breite, fchmale 
Flächentftreifen getheilt, fo kann man aus der Breite der Streifen und der Gefammt- 
länge der Sehnen fehr leicht den Flächeninhalt berechnen. Hierauf gründet fich 
das von JulianMajewfky in Warfchau conftruirte, etwas voluminöfe Planimeter. 
Durch ein Triebwerk wird ein Lineal fenkrecht gegen feine Länge immer um 
gleiche Stücke, etwa r’Millimeter verfchoben. Ein zweites Triebwerk verfchiebt 
einen Stift längs des Lineals und ein mit der Kurbel des Triebwerkes verbundenes 
Zählwerk gibt die Länge des durchlaufenen Weges an. 
   
RER a
	        
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