Full text: Mathematische und physikalische Instrumente (Heft 60)

   
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Mathematifche und allgemeine phyfikalifche Inftrumente. 15 
gut vertreten. So durch die Firma Starke & Kammerer mit einem fchönen 
Exemplar von über ı Meter Länge. Die Scala, direct in Millimeter getheilt, geftattet 
mittelft Nonius noch eine Ablefung von 1l,, Millimeter. Diefes Kathetometer war 
beftimmt, mehrere von Töpler angegebene Verbefferungen aufzunehmen. Das 
Wefentliche derfelben befteht in der Anbringung eines nach abwärts gerich- 
teten Collimators am oberen Ende des Inftrumentes. An dem Schlitten befindet 
fich aufser dem Beobachtungsfernrohr noch ein zweites Berichtigungsfernrohr, vor 
deffen Objectiv ein Reflexionsprisma fich befindet. Durch dasfelbe wird das Faden- 
kreuz des Collimators fichtbar. Da Beobachtungs- und Berichtigungsfernrohr an 
demfelben Träger angebracht find, fo kann man durch diefe Einrichtung das 
Beabachtungsrohr fchneller und genauer als mittelft der Libelle einftellen. Ein 
Queckfilberhorizont am unteren Ende der drehbaren Röhre und unter dem Colli- 
mator befeftigt, in welchen man auch nach Drehung ia feinen Lagern durch das 
Berichtigungsrohr fehen kann, dient zu einer äufserft genauen Verticalftellung der 
Drehachfe. 
Nach der gewöhnlich adoptirten Bauart von Perreaux waren von diefen 
wievonDumoulin-Froment Kathetometer ausgeftellt, bei welchen die Ablefung 
mittelft Nonius bis auf !/,,, Millimeter gefchehen kann. Ebenfo eingerichtet war 
das Kathetometer der Societ& Gene&voife mit Ablefung auf 1/,, Millimeter. 
Jüngers inKopenhagen brachte ein fehr fchön gearbeitetes kleineres Inftrument 
diefer Art, deffen Scala bis 590 Millimeter reichend, noch in halbe Millimeter 
getheilt war; die Ablefung ging bis 1/ıgo Millimeter. Das Rohr, welches die ver- 
ticale Drehachfe umgibt, war kürzer, als die daran befeftigte Schiene mit der 
Schlittenverfchiebung. Ein grofses Doppel-Kathetometer brachte Adam Gued. 
villo in Moskau. Diefes vorzügliche Inftrument hatte zu beiden Seiten der ver- 
ticalen, drehbaren Röhre Schienen mit Scala und auf Schlitten bewegliche Beob- 
achtungsfernröhre. Die Nonien geben 1, Millimeter, die Mikrometerfchrauben 
zum Feinftellen der Fernrohre haben eine Ganghöhe von etwa 1), Millimeter und 
einen in 100 Theile getheilten Kopf und geben daher noch 99 Millimeter an. 
Der fymmetrifche Bau des Inftrumentes verhindert ohne Weiteres einen einfeitigen 
Druck auf die Drehachfe. 
An Vorrichtungen zum Meffen kleinerer Längen brachte die Societe 
Genevoife vier Dickenzirkel gewöhnlicher Form, ebenfoDumoulin-Froment 
drei derartige Inftrumente. An dem einen von diefen war der fixe Stahlarm am 
Ende des die Theilung tragenden Prismas durch eine Mikrometerfchraube ver- 
ftellbar, der Nonius an der verfchiebbaren Hülfe gab noch !/,, Millimeter. An dem 
zweiten Zirkel war der fixe Contadt mit einem feinen Fühlhebel in Verbindung und 
die Hülfe war durch eine Mikrometerfchraube verfchiebbar. Sorgt man alfo dafür, 
dafs der Fühlhebel fowohl bei unmittelbarer Berührung der beiden Stahlarme, als 
auch nach Einfchaltung des zu meffenden Objecdtes diefelbe Stellung annimmt, fo 
kann die Dimenfion fehr genau beftimmt werden und man ift zugleich ficher, den 
Körper nicht zufammengeprefst zu haben; die Ablefung geht bis auf 1/,y, Milli- 
meter. An einem dritten Apparate wird die der Dicke des Körpers entfprechende 
Verfchiebung gemeffen, indem der bewegliche Arm an einer Zahnftange befeftigt 
ift, die mittelft einer Räderüberfetzung einen Zeiger in Bewegung fetzt. Auch 
diefes Inftrument, das mit Contadtfühlhebel und Schraube zum Feintftellen ver- 
fehen war, gibt die Längen bis auf 1/9, Millimeter. Noch erwähnen wir der Glas- 
mikrometer diefer Firma, bei denen ein Millimeter in 100 und 500 Theile getheilt 
und mit Bezifferung verfehen war. 
Der Uhrenfabrikant Lange in Glashütte (Sachfen) conftruirt kleine, fehr 
compendiöfe Mikrometer zum Meffen der Dicke feiner Drähte, Fäden etc. in Form 
und Gröfse einer Tafchenuhr. Am äufseren Rande des Gehäufes ift eine Stahlfchneide 
befeftigt, gegen welche eine zweite Schneide anftöfst, die das Ende eines Hebels 
bildet. Derfelbe hat feinen Drehpunkt im Innern des Gehäufes und trägt einen 
gezahnten Bogen, in welchem ein Rädchen mit Zeiger eingreift. Ein zweiter 
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