Full text: Mathematische und physikalische Instrumente (Heft 60)

    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
   
  
  
   
   
   
  
  
  
   
      
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Mathematifche und allgemeine phyfikalifche Inftrumente. 19 
Rueprecht verfertigt überdiefs noch grofse Wagen für phyfiologifche 
Zwecke von 75 und 2o Kilogramm Tragkraft, die erftere bis 200 die letztere bis 
2o Milligramm empfindlich; jedoch waren fie nicht im Ausftellungspalafte auf- 
geftellt. Ganz Anerkennenswerthes leiftet die Firma Hauber (vormals Reiter) in 
Innsbruck. Ihre Wagen, ähnlich wie die Ruep recht’fchen gebaut, haben nur 
verhältnifsmäfsig längere Balken. Ausgeftellt waren: eine analytifche Wage für 
2 Kilogramm Belaftung noch 0:25 Milligramm angebend, mit Schalen und Balken- 
arretirung; eine kleinere Wage für ı5o Gramm Belaftung auf o'ı Milligramm 
empfindlich und die Schalen mit Haken in Ringen aufgehängt; ein Gewichts- 
einfatz bis ı Kilogramm und ein kleinerer bis zu 50 Gramm. 
Eine reiche und fchöne Sammlung von Tarawagen, Münz-, Gold- und 
Silberwagen, Tafelwagen nach den verfchiedenften Syftemen von gewöhnlicher 
bis zur eleganteften Ausftattung hatte die grofsartig eingerichtete Wagen- und 
Gewichtefabrik von Florenz in Wien gebracht. Die Präcifionswagen für Silber 
geben bei 100 Pfund Belaftung noch 5 Decigramm an. 
Auch Buganyi in Wien und Schuk in Peft leiften in diefen Artikeln 
Nennenswerthes. 
Wir dürfen Oefterreich nicht verlaffen, ohne auf eine höchft intereffante 
Mafchine aufmerkfam zu machen, die allerdings nicht in Gruppe XIV, fondern in 
derMafchinenhalle aufgeftellt war, die aber als ein Präcifionsinftrument feiner Art 
bezeichnet werden mufs und ein fchwieriges Problem in fo exadter Weife löft, dafs 
auf dem betretenen Wege kaum erheblich Befferes zu erreichen fein dürfte. Es ift 
diefs die Münzplatten-Sortirmafchine von Seyfs & Comp. in Atzgersdorf bei Wien, 
erfunden vonLudwig Seyfs. Diefe Mafchine, die bereits im k. k. Haupt-Münzamte 
in Wien feit einiger Zeit‘zur vollften Zufriedenheit in Verwendung ift, fortirt die 
Münzplatten in fechs verfchiedene Gruppen: unbrauchbarleicht, bis zur gefetzlichen 
Grenze zuleichtund normal, normal und bis zur gefetzlichen Grenze zu fchwer, dann 
zweiSorten mit fteigendem Uebergewicht und die letzte Sorte enthält alle Platten, 
die fchwerer find als die fchwerften der fünften Sorte. Die eigentliche Sortirvor- 
richtung ift eine empfindliche Wage (Mittel und Seitenfchneiden auf Carneollager 
[pielend), die auf der einen Seite die conftante Belaftung trägt, auf der anderen 
Seite die zu fortirende Platte mittelft einer zweckmäfsig geformten Wagfchale in 
aufrechter Stellung. Je nach der Sorte der eingelegten Münzplatte foll nun die 
Wage in einer beftimmten Neigung und hiedurch die Wagfchale mit der Münz- 
platte in einer beftimmten Höhe zur Ruhe kommen. Es wird diefs erreicht durch 
Abheben von Reitergewichten, die auf dem Wagebalken hängen und auf Paaren 
von Unterlagen, welche an der Vorder- und Rückfeite der Wagebalken aufgeftellt 
find, fich auflegen können. Um die Wirkungsweife diefer Reiter beffer erklären zu 
können, wollen wir annehmen, es feien nur zwei Reiter in gleichen Entfernungen 
von der Mittelfchneide aufgefetzt und ihre Gewichte, reducirt auf die Endpunkte 
der Wagarme, feien gleich den Toleranzgewichten, um welche die Platten zu 
fchwer oder zu leicht als das Normalgewicht fein dürfen. Wir wollen ferner 
vorausfetzen, der linke Wagarm fei durch das Normalgewicht, der rechte durch 
die Münzplatte belaftet. Hätte diefelbe ebenfalls das Normalgewicht, fo bliebe 
der Balken in feiner horizontalen Gleichgewichtslage. Wäre fie aber, und zwar 
noch innerhalb der zuläfigen Toleranz zu leicht, fo wird der linke Arm der 
Wage fich nach abwärts drehen und das linke Reitergewicht hiebei an die Unter- 
lage gelangen. Dadurch wird die Wage auf diefer Seite entlaftet und fie mufs 
fofort wieder die entgegengefetzte Bewegung machen, bis in die Stellung, wo fie 
das Reitergewicht wieder aufnehmen würde. Diefe Lage, in welcher der Balken 
den Reiter eben berührt, ift alfo die fchliefsliche Ruhelage desfelben. Ganz ähn- 
lich ift das Spiel der Wage in den complicirteren Fällen unferes Apparates, indem 
dann je nach Umftänden die Wage von mehreren Reitern entlaftet wird Für die 
unbrauchbar leichten und die Sorten der VI. Gruppe ift die Stellung des Wage- 
balkens durch fefte Widerlager limitirt. 
  
 
	        
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