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Mathematifche und allgemeine phyfikalifche Inftrumente. 25
Normalgefäfs-Barometer, nach Fortin mit 1o Milimeter weiter Glasröhre
in Pakfong gefafst, Mikrofkopeinftellung und Vorrichtung zum Verticalftellen.
Ebenfolches, jedoch nur das Gefäfs aus Pakfong. Ferner Gefäfsbarometer, bei
welchen nur auf das obere Niveau eingeftellt wird. Das Gefäfs ift fehr nahe
cylindrifch und die Niveau-Aenderung im Gefäfse wird durch eine einfache Formel
in Rechnung gebracht. Die Werthe der Conftanten find auf jedem Inftrumente
angegeben. Diefe Barometer werden von der k. k. meteorologifchen Centralanttalt
als Stationsbarometer verwendet.
Endlich ein grofses Normalgefäfs-Barometer, mit Vorrichtung zum Vertical
ftellen. Das ganze Barometer ift in einen Glaskaften eingefchloffen. Die Ein-
ftellung gefchieht mittelt Mikrofkope und die verfchiebbare Scala, in halbe
Millimeter getheilt, geftattet mit Nonius noch 0:01 Millimeter abzulefen.
In Deutfchland hatte Geifsler in Bonn leider feine Barometer nicht
ausgeftellt. In Frankreich fahen wir bei Dutrou in Paris ein fchönes Barometer
nach Fortin mit Ablefung auf 1/4, Millimeter, defsgleichen ein Heberbarometer,
in der Schweiz von Herrman und Pfifter in Bern ein Stations - Gefäfsbaro-
meter nach Fortin und ein Reife-Heberbarometer, ferner ein grofses Stations-
Gefäfsbarometer nach Fortin. Aus Spanien brachte Arce in Madrid ein Normal-
Gefäfsbarometer, das leider für eine nähere Befichtigung fehr ungünftig aufgeftellt
war. Das Glasrohr ftand zwifchen zwei maffiven prismatifchen Meffingfiulen, die
das Gefäfs trugen; an einer diefer Säulen war der Nonius fammt Einftellungs-
loupe mittelft Trieb verfchiebbar und das Inftrument konnte vertical geftellt
werden. Indem Deckel des fonft gefchloffenen Gefäffes war ein Hahn angebracht,
vielleicht auch dazu dienend, um durch Abfperren desfelben während der oberen
Einftellung von den Aenderungen des Luftdruckes unabhängig zu fein. Die
mechanifche Durchführung wie die Ausftattung war an diefem Inftrumente eine
meifterhafte. Aehnlich gebaut war ein von Pillifcher in London verfertigtes
Gefäfsbarometer in Pakfong montirt. Die beiden prismatifchen Säulen waren
mit zwei Scalen für Ablefung nach Millimeter und englifchen Linien verfehen.
Vecchi in Parma brachte (wenn wir nicht irren) ein Barometer Fortin; ebenfo
Edelbergin Charkow; zum Einftellen auf die (Queckfilber-Kuppe waren in den
Oeffnungen der verfchiebbaren Hülfe zwei parallele feine Metallfäden ausgefpannt.
An einem fchönen Normal-Heberbarometer desfelben Mechanikers ging die
Ablefung bis auf 4/,, Millimeter und die Einftellung gefchah mit Mikrofkopen; das
Rohr war in Holz montirt und mit Aufhängevorrichtung verfehen.
Von der grofsen Zahl der Dofenbarometer intereffiren zumeift jene, die
eine gröfsere Genauigkeit anftreben und namentlich als Höhenmafs- oder Schiffs-
und Reifebarometer Verwendung finden follen. Ueber die Eignung der Dofen-
barometer zu diefen Zwecken wird gegenwärtig noch viel geftritten. In der
Complicirtheit des Mechanismus, durch welchen die äufserft kleinen Bewegungen
der luftleeren Kapfel vergröfsert und fichtbar werden, liegt wohl zumeift der
Grund, wefshalb die Angaben der Aneroide je nach Umftänden und Behandlungs-
art bald als brauchbar, bald als zu unficher bezeichnet werden. Es war daher
ein bememerkenswerthes Beftreben, als Goldfchmid in Zürich daran ging,
Aneroide mit möglichft einfachem Mechanismus zu conftruiren. Seine Aus-
ftellung mag daher auch etwas eingehender befprochen werden. Der Grund
gedanke, welcher zur Ausführung gekommen ift, befteht der Hauptfache nach
darin, die Bewegung der Kapfel gar nicht oder nur wenig zu vergröfsern
und mikrometrifch mit Hilfe einer Schraube zu meffen; die Einrichtung welche
diefes leiftet, ift folgende:
Die Aneroidkapfel ift mittel eines kurzen Stieles in der Mitte der
unteren Fläche an der Bodenfläche einer fie umgebenden Dose befefligt.
Durch die Mitte des Deckels diefer Dofe hindurch geht eine Mikrometerfchraube,
deren Spitze gegen die obere Fläche der Aneroidkapfel gerichtet ift. Von der
Mitte diefer Fläche ausgehend ift radial ein Arm befeftigt, der am Ende eine