XIV
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Mathematifche und allgemeine phyfikalifche Inftrumente 33
Herrmannund Pfifterfowohl, wie auch die Societ& Gen&voife ver-
fertigen Haarhygrometer nach de Sauffure mit grofser Sorgfalt und unter
Berückfichtigung der von Regnault angegebenen Vorfichtsmaisregeln. Wie
letzterer gezeigt hat, ift man alsdann im Stande, mit diefem bequemen Inftrumente
fehr gute Beflimmungen des Feuchtigkeitsgrades zu machen. Die Soci6te Gene-
voife fucht vor Allem aus Gegenden, in denen Kamm und Pomade weniger
bekannte Luxusartikel find, Haare zu acquiriren, die ihre natürliche Elaficität
noch nicht eingebüfst haben! Die Einrichtung des Apparates ift der Hauptfache
nach die von de Sau[fure angegebene. Der Zeiger und die Achfe der Rolle find
von Bronce-Aluminium, um die Reibung durch Verminderung des Gewichtes
möglichft klein zu machen. Das fpannende Gewicht ift durch eine feine Spiral
feder aus Gold erfetzt, wodurch eine Ueberlaftung des Haares vermieden und der
Apparat transportabler gemacht wird. Endlich find zwei Theilungen vorhanden
eine fixe arbiträre und eine verftellbare nach Feuchtigkeitsgraden.
Noch ein Mefsinftrumentchen von praktifcher Wichtigkeit hat die Societe
Genevoife ausgeftellt, das wir ‚erwähnen wollen, nämlich Wolfsberger’s Vor-
richtung zum Meffen der Breite von Gasflammen. Aus einer Entfernung von
mehreren Metern kann diefe Breite mit hinreichender Genauigkeit beftimmt
werden. Auf einer prismatifchen Hülfe ift unter 45 Grad gegen die Achfe geneigt
ein Glasfpiegel befeftigt, deffen Belegung in der oberen Hälfte weggenommen itt.
In der Hülfe ift ein prismatifcher Stab verfchiebbar, der an feinem Ende ebenfalls
einen Spiegel trägt, der dem erftgenannten parallel fteht. Wie bei einem Sextanten
fieht man, ein Object durch den erften Spiegel vifirend, gleichzeitig das Bild
durch zweimalige Reflexion der Strahlen an den beiden Spiegeln. Ift das Object
eine Gasflamme und bringt man den linken Rand der diredt gefehenen Flamme
mit dem rechten des Bildes zur Berührung, indem man den Stab in feiner Hülfe
entfprechend verfchiebt, fo ift der Abftand der Spiegel gemeffen in der Richtung
der Stabachfe gleich der Flammenbreite. Ein zweckmäfsig angebrachter Trieb
zur Verfchiebung des Spiegels macht die Anwendung des Inftrumentes fehr
bequem.