16 Dr. Leander Ditfcheiner.,
ein. Im Momente der Oeffnung aber ift der Magnetismus des Armes A noch in
feiner vollen Kraft, ja felbft u verftärkt durch die Wirkung des bei der Oefinung
auftretenden inducirten Stromes und die entfprechende Wange ift kräftig magnetifch
genug, um den Anker abzuftofsen, welcher fich fodann gegen U bewegt. In diefer
Lage ift aber der Anker foweit von der Wange in 2, dafs deren Magnetismus
nicht auf ihn einen merklichen Einflufs nehmen kann, fo dafs der Anker lediglich
durch die Abftofsung von A an Y’ anliegt. Aber während der Anker diefe Bewe-
gung ausführt, finkt der remanente Magnetismus des weichen Eifens rafch und
beträchtlich, fo dafs fich die Abftofsung von A nach dem oben Befprochenen in
eine Anziehung verwandelt und fomit der Anker gegen F zurückgeführt wird.
Diefe Hin- und Herbewegung des Ankers, welche fi sch rafch folgen, vergleicht
d’Arlincourt mit der Bewegung, welche bei a einer Peitfche gemacht
wird und nennt diefes Relais auch Relaisäcou p de fouet, während das früher
befchriebene mit einem hin- und hergehenden Anker bei Oeffnung und Schlie In
einfach Relais fans Reglage oder kurz Translationsrelais genannt we
den kann.
Was die weitere Einrichtung des Relais betrifft, fo erfieht man diefelbe
aus den Z7g.2, zund 4, Tafell. AKXift eine Kupferplatte, auf elcher die freien Enden
der weichen Eifenkerne, fowie der Träger des Ankers befeftigt find. Yund V’
{ind die fchon oben erwähnten, die Bewegung des A nn P zwifchen den Wangen
von Z begrenzenden Schräubchen; die Wangen und der Anker find zwifchen
die hufeifenförmige Biegung Z der weichen Elan und die Spulen geftellt.
In Zig. > ift der Anker ? eine magnetifche Stahl-Lamelle, welche fich um die durch
die in den Schrauben /und % liegende Axe drehen kann, welche Schrauben
felbft durch einen Träger Z von Kupfer getragen werden. In Zzg. 4 ift der Anker
I?
von weichem Eifen und dreht fich ebenfalls um eine durch die Schrauben und / ge-
bildete Axe. Diefe Schrauben find aber befefligt an dem Südpole eines fixen Hufeifen-
magnetes A BD, welcher auch von der Kupferplatte X getragen wird. Durch die
Einwirkung diefes Magnetes auf den Anker wird diefer felbft magnetifch und es
bildet fich an den freien Enden 7 desfelben ein hinreichend kräftiger Südpol.
Diefe Anordnung ift der früheren vorzuziehen, indem der magnetifche Stahl-
anker in einiger Zeit vollftändig oder wenigftens gröfstentheils feinen Magnetismus
rerliert, a der durch des angenäherten Magnet magnetifirte Anker feinen
Magnetismus lange und conftant beh älk.
Die #79 5,Tafell, ftellt ein vollftändiges Relais dar, wie esz. B. zurTranslation
chon längerzwifchen Marferlle und London in Parisund zwifchen Wien und Paris in
Bregenz fundtionirt. AA ift als Translationsrelais fo regulirt, dafs der Anker Z
desfelben eine halbe Ofcillation bei der Schliefsung, die andere halbe Ofecillation
jedoch bei der Oeffnung des Stromes ausführt. 3 Bift das Relais A coup de fouet zur
Entladung der Linie; es ift wie, fchon oben bemerkt, in der Weife regulirt, dafs
der Anker £ unbeweglich bleibt bei der Schliefsung des Stromkreifes, je doch
eine volle Ofcillation bei der Oeffnung desfelben ausführt. Diefe beiden Anker
Z und A liegen über den ungleichnamigen Polen eines kräftigen Magnetes X, fo
dafs ihre freien Enden ebenfalls ungleichnamig magnetifch find. Im Zuftande der
Ruhe, wenn alfo kein Strom durch die Linie geht, hält der remanente Magnetis-
mus der weichen Eifenkerne den Anker Z gegen die Schraube 7’und den Anker
R gegen die Schraube O, letzteren durch den Einflufs feines eigenen Magnetis-
mus, auf die eine Wange des Elektromagnetes. Die Leitung von London ift an
den fixen Magnet Ä angefchloffen und fteht fie in Verbindung mit den Ankern Z
und £ und den Schrauben, gegen welche diefe fich ftlützen. Mift ein Sprech-
apparat, deffen Spulendraht mit der Schraube Y des Relais AA und mit dem
pofitiven Pol einer Batterie ? in Verbindung fteht, welche Batterie dazu dient,
einen Strom auf der Linie nach London zu fohic ken. Im Ruhezuftande, wenn kein
Strom durch die Linie geht, ift fein Anker X durch die Spiralfeder U gegen die
ifolirte Schraube Y gedrückt; diefer Anker fteht in Verbindung mit dem Drahte