Full text: Die Telegraphen-Apparate (Heft 69)

        
   
   
    
   
  
    
  
     
   
   
  
   
   
   
   
    
  
   
  
    
  
   
   
  
  
   
  
   
   
   
   
  
   
   
  
   
  
   
  
  
  
   
   
   
  
   
  
  
   
  
  
   
   
   
     
   
   
    
  
Telegraphen-Apparate. 31 
beginnt. Man kann diefe Regulirung ganz ficher ausführen durch den Knopf z5, 
Fig. 11, welchen man andrückt oder nachläfst, um das Ende 47 des Hebels GH zu 
heben oder zu fenken. 
Man ftellt ferner den Commutator fo, dafs der Wecker in die Leitung ein- 
gefchaltet ift und nur, wenn der Apparat arbeitet, fteht der Commutator mit diefer 
in Verbindung. Hat man nun eine Depefche zu übermitteln. fo befeftigt man paf- 
fend auf den Transmetteurcylinder die auf die Zinnfolie gefchriebene Depefche 
und fetzt den Cylinder felbft in gehöriger Weife in den Apparat. Man drückt 
fodann den Stift auf den Cylinder, nachdem man ihn auf der Mikrometerfchraube 
an den Rand des Cylinders gebracht hat. Man bringt den Cylinder an den Repere, 
unterfucht ob der Griff an der für den Transmetteur paffenden Stellung ift 
und gibt dem Beamten an der anderen Station das Signal, welcher mit dem 
Wecker antwortet. Man fetzt fodann den Commutator vom Wecker auf den 
Apparat und wartet die Zeit ab, während welcher nun der andere Beamte fein 
chemifch präparirtes Papier auf den Cylinder des Recepteurs befeftigt, feinen 
Stift ebenfalls an den Anfang des Cylinders bringt und fich ebenfalls überzeugt, 
ob der Griff die Stellung für den Recepteur richtig einnimmt. Er verftellt ebenfo 
feinen Commutator vom Wecker auf den Apparat, fetzt diefen in Bewegung, deffen 
erfter Strom nun auch den Transmetteur in Bewegung fetzt. Für den Mechaniker, 
welcher denApparatherftellt, ift dasWichtigfte, dafs die Zinke, welche in derRinneW 
Fig.6, 7und ruht, genau in derfelben Linie fich befindet als die Achfe/. Für eine 
vollftändig richtige Transmiffion mufs diefs mit aller Genauigkeit eingehalten 
werden. Um fich von der Richtigkeit diefer Sache zu überzeugen, hebt man die 
Rinne, die nur mit einem Stifte an der Achfe / fitzt, heraus. If dann die Spitze der 
Zinke genau gegenüber der Achfe /, fo ift die Stimmgabel richtig centrirt. Oben 
an den Träger der Gabel find Schrauben zur Centrirung diefer Gabel. Auch mufs 
diefe Rinne einen horizontalen Kreis befchreiben, während der Apparat im Gange 
ift, was daran zu erkennen ift, dafs kein Lärm dabei entfteht. 
DerCopirtelegraphvonB.Me yer functionirte inder Ausftellung felbft 
und find zahlreiche Depefchen dort auf- und abgegeben worden, fo dafs es möglich 
war, fich von der bemerkenswerthenThätigkeit desfelben unmittelbar zu überzeugen. 
Bei diefem Apparate bewegen fich ebenfalls zwei Cylinder an den verfchiedenen 
(Abgabe- und Aufnahme-) Stationen fynchronifch mit Hilfe eines durch ein Pendel 
regulirten Uhrwerkes. Auf der einen vollkommen glatten Walze der Abgabeftation 
wird die mit Tinte auf Zinnfolie gefchriebene Depefche aufgewickelt: Statt des 
gewöhnlich, wie auch beim Cafelli’fchen, Lenoir’fchen und d’Arlincourt’fchen 
Apparat verwendeten, die ganze Oberfläche in Form einer Kreislinie beftreichenden 
Stiftes ift es hier ein Rädchen, welches ähnlich wie diefer Stift über die ganze 
Oberfläche geführt wird. Das Rädchen ift an feinem Umfange fcharfkantig, jedoch 
nicht fchneidend und metallifch, und fteht diefer gut leitende Umfang mit der 
Linienleitung zur Aufnahmeftation in Verbindung. Das Rädchen wird ferner 
fchwach gegen die Oberfläche des Cylinders, auf welchen die Originaldepefche 
gelegt ift, gedrückt, fo zwar, dafs der Strom fo oft gefchloffen ift, als das Rädchen 
eine freie Stelle, fo oft aber geöffnet ift, als es eine mit Tinte überftrichene Stelle 
der Depefche berührt. Das. Rädchen felbft dreht fich, fobald fich der Cylinder 
dreht, und berührt die Oberfläche gerade, fo wie der Stift, nur in einem Punkte. 
Der fynchronifch fich drehende Cylinder auf der Aufnahmeftation ift aber nicht 
vollkommen glatt, fondern es ift auf denfelben in Form einer, einen Schrauben- 
gang hohen, Schraubenlinie eine erhabene Schneide oder Klinge gewunden. 
Die fchraubenlinienförmige Klinge fteht einerfeits mit einer Farbwalze in Verbin- 
dung, fo zwar, dafs beim jedesmaligen Umdrehen der Walze nach und nach die 
ganze Klinge mit frifcher Farbe verfehen wird, ähnlich wie das Rädchen bei 
einem Morfe-Farbfchreiber. Aufderanderen Seite dieferFarbwalze, demrotirenden 
Cylinder gegenüber, befindet fich ein Rahmen. aufwelchem in Formeines Streifens 
jenes weifse Papier an dem Cylinder vorbeigezogen wird, auf welchem fich die 
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