o
Telegraphen-Apparate. ID
wänden der Dofe gelagerte Zahnräder und Getriebe mit einem ebenfalls feft an
der Dofe gelagerten Windfange W in Eingriff fteht, weiter das eine Ende einer
genügend gefpannten Feder #, deren anderes Ende am Gettelle befeftigt ift. In
der Ruhe hält diefe Feder den Zeiger gegen einen Anfchlag 4 feft, welcher dicht
hinter der Stelle liegt, wo die Verfchiebung der Stifte unter Einwirkung der
Taften ftattfindet.
Die fprungweife Drehung der Dofe bringt den Zeiger von diefem Anfchlage
weg und zieht dabei die Feder # auf; die entgegenwirkende Kraft der letzteren
kann nur relativ langfam und gleichmäfsig auftreten, da fie, indem fie den Zeiger
gegen den Anfchlag zurückdreht, den Windfang Win der Dofe in rafche Rotation
um feine Achfe verfetzen mufs. Der Zeiger macht alfo die fprungweife Drehung
der Dofe mit, unbefchadet feiner relativ zur Stiftenreihe gleichmäfsigen Rückwärts-
bewegung, welche durch die Feder 7 hervorgerufen und durch den übrigens ver-
ftellbar gemachten, in der Dofe befindlichen Windfang W in ihrer Gefchwin-
digkeit regulirt wird.
Je nachdem der Telegraphift rafcher oder langfamer die Zeichen an den
Taften greift, wird die fprungweife Vorwärtsbewegung oder die relativ zur Dofe
gleichmäfsige Rückwärtsbewegung des Zeigers überwiegen, der Zeiger wird fich
in Summe feinem Anfchlage nähern oder fich von diefem entfernen, oder, was
dasfelbe heifst, der zwifchen Zeigerfpitze und Anfchlag liegende Vorrath typifch
vorbereiteter Schriftzeichen wird fich vermindern oder vergröfsern. Die that-
(ächliche Bewegung des Zeigers kann etwas weniger als eine volle Umdrehung
betragen, und ift eine einfache Einrichtung getroffen, dafs eine Glocke ertönt,
wenn der Telegraphift nahe daran ift, den erlaubten Vorfprung zwifchen dem
Setzen und der automatifch erfolgenden Abtelegraphirung der Zeichen zu über-
Ichreiten. Die von der Zeigerfpitze überftrichenen vorgefchobenen Stifte werden
unmittelbar vor derStelle, wo die Verfchiebung ftattfindet, wieder in ihre normale
Lage zurückgebracht, und zwar durch eine dafelbft angebrachte fchräge Fläche X,
gegen welche fie bei der Drehung der Dofe ftreifen.
Der Siemens’fche Schnelldrucker it ein Typendruck-Telegraph,
welcher das auf einer Claviatur abgefpielte und dadurch auf einer Dofe mittel
links und rechts aus derfelben hervorgeftofsener Stifte vorbereitete Telegramm
automatifch abtelegraphirt. Das Einftellen des Typenrades wird durch pofitive und
negative Ströme von gleicher Länge bewirkt, von denen die einen durch die
rechts aus der Dofe vorftehenden, die anderen durch die links vorftehenden in die
Leitung gefandt werden. Dabei ift aber ein doppeltes Echappement an dem
Typenrade angebracht, und zwar dreht das durch die Ströme der einen Richtung
bewegte Echappement das Typenrad fprungweife um je vier Buchftaben auf
einmal fort ; das durch die entgegengefetzt gerichteten Ströme bewegte Echappe-
ment läfst es dagegen nur Schritte von je einem Buchftaben machen. Da nun die
Ziffern und fonftigen Zeichen gar nicht mit in die Claviatur und auf das Typen-
rad aufgenommen find, fondern durch Buchftaben ausgedrückt werden follen,
welche in ein im Voraus beftimmtes Zeichen eingefchloffen werden, ift es
möglich geworden, das Typenrad durch höchftens acht Ströme auf jedes Schrift-
zeichen einzuftellen. Dabei mufste aber das 27. Feld des Typenrades leer bleiben,
weil in der gewählten Weife 27 Schritte auf acht Ströme nicht gemacht werden
können, fondern erft durch neun (fechs Schritte zu je vier, und drei Schritte zu je
einem Buchftaben). Es bleiben demnach 31 Felder des Typenrades zum Geben
von 29 Buchftaben und Zeichen verfügbar, weil das 30. Feld für das Einfchlußs-
zeichen der Ziffern und das 31. Feld für den durch die Blanc-Tafte zu telegra-
phirenden Zwifchenraum aufgefpart werden mufs. Dadurch, dafs das Typenrad
nachjedem Abdruckeauf den Ausgangs- oder Nullpunkt zurückgeführt wird, ift
zugleich verhütet, dafs durch Einfchleichen eines falfchen Zeichens die noch nach-
folgenden ebenfalls falfch gemacht werden. Die Leiftungsfähigkeit diefes Schnell-
druckers ift eine bedeutende, weil bei zweckmäfsiger Vertheilung der Punktgruppen