Full text: Chirurgische Instrumente (Heft 31)

   
   
Chirurgifche Inftrumente. 19 
Von Oefophagotomen finden wir ebenfalls zwei Varianten, den Oefophago- 
tom von Maifonneuve, welchem die Idee feines Urethrotoms zu Grunde liegt, und 
jenen von Trelat (Frankreich). Eine Metallfonde, die fich konifch zufpitzt und 
der Krümmung des Schlundes entfprechend gebaut ift, hat 8 Centimeter vor ihrem 
Ende eine platte olivenförmige Ausbauchung auffitzen. Diefe foll, nachdem die 
Spitze der Sonde durch die Stridtur gewandert ift, an letzterer fich anftemmen. Vor 
diefer Ausbauchung, alfo der Spitze zu, find zwei fchmale Biftouriklingen verborgen, 
welche im gegebenen Momente durch Drehen eines, der Handhabe auffitzenden 
Knopfes zum Vorfpringen gebracht werden. Eine kleine Scala zeigt, ähnlich wie 
beim Dupuytren’fchen Cyftotome double den Grad, bis zu welchem die 
Klingen vorfpringen und wird die doppelte Durchfchneidung der Strictur im Zurück- 
ziehen des montirten Inftrumentes bewerkttelligt. 
Aehnlich diefem ift der Oefophagotom von Reibard (Frankreich). Die 
Ausbauchung ift nur näher der Sondenfpitze; und die Klingen fpringen aus ihr. 
Er trennt alfo auch von oben nach unten. 
Zur allmäligen Erweiterung von Oefophaguftridturen fanden wir, nebft den 
bekannten, mit Blei gefüllten Sonden, den Rofenkranzdilatator von Trouffeanu. 
Das Inftrument befteht aus einer Fifchbein-Sonde, an deren Ende eine Reihe von 
drei oder vier immer kleineren Elfenbein-Oliven ficher befeftigt ift. Die kleinfte 
Olive geftattet, wenn fie einmal durchgedrungen ift, das Nachfolgen der gröfseren. 
Reophore «fophagien nennt fich ein Inftrument, welches dazu dient, um 
elektrifche Ströme auf die Schlundröhre einwirken zu laffen. Es ift ähnlich einer 
Oesophagusbougie, aus Kautfchuk gefertigt, und führt zwei ifolirte Kupferdrähte, 
welche am Ende der Sonde in einen kupfernen Knopf endigen. Man kann diefen 
Reophore natürlich ‚gut auch für andere canalförmige Cavitäten benützen. 
Nafenpolypen. Zur Erkenntnifs und blutigen Entfernung von Nafen- 
polypen hat Du a (Era ankreich) ein bivalve pour les narines 
erdacht. Es hat den Mechanismus eines zweiblätterigen Ohrfpiegels, nur find 
keine Handhaben ‘dabei, fondern das Ocfinen und Schliefsen erfolgt durch 
directen Druck auf die Blätter, und wird durch eine Schraube gefichert, auch find 
die Blätter etwas länger, breiter und löffelförmig. gebaut. 
Mit diefem Spiägel kann man Nafenpolypen, die nicht zu weit nach rück- 
wärts implantirt find, ziemlich deutlich fehen und diefelben mittelft einer Zange 
entfernen, ohne im Dunklen erft viel fuchen zu müffen. 
Tiefliegende Polypen entziehen fich natürlich der Einwirkung des Spie- 
gels total. 
Zur Entfernung von Nafen-Rachenpolypen finden wir die Clamp scie von 
Pe&au, eine zum Faffen des Polypen entfprechend gebaute fefte Zange, an deren 
Branchen eine grobgezahnte Säge durch Auf- und Niederlegen einer Hebelftange 
zum Spielen ge bracht werden kan n. Sie foll den Polypen weniger abfägen, als 
fozufagen abbeifsen, und hiedurch die Blutung verhindern. Es ift hiemit de Pean- 
[che Princip des amorc&llement auch auf die Nafen-Rachenpolypen angewendet. 
Ohrinftrumente. Aufser einer Anzahl Varianten in Beleuchtungs- 
apparaten und Inftrumenten zur Entfernung von Polypen und Fremdkörpern aus 
dem äufseren Gehörgange, finden wir einen uns praktifch fcheinenden Trepan für 
das Trommelfell. Es ift bekannt, wie fchnell künftlich im Trommelfell gefetzte 
Oeffnungen verwachfen und wie viel Mühe der Arzt öfter hat, um den zu frühen 
Verfchlufs derfelben hintanzuhalten. Bonnafont und Mathieu haben ein 
Inftrument erfonnen, deffen Bezeichnung den Zweck und die Wirkung deutlich 
genug erklären: Trepan de la membrane du Trimpan laissant un oeillet en alumi- 
nium. Das Inftrument hat Aehnlichkeit mit dem Augentrepan von: Wecker, nur 
dafs er in die Trepanationsöffnung eine kleine Oefe aus A in zurückläfst, 
welche durch ein dünnes Seidenfädchen zur beliebigen -Zeit herausgezogen 
werden kann. Rein and Son (England) hat Schallcondenfatoren für Schwer- 
hörige in allen Varietäten ausgeftellt. 
  
    
    
   
   
    
   
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
   
  
  
  
    
   
  
    
   
   
      
     
   
     
  
  
   
  
  
   
    
    
    
   
    
   
    
  
   
   
    
   
    
   
  
    
    
   
	        
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