Full text: Chirurgische Instrumente (Heft 31)

   
  
  
   
  
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
Die oculiftifchen Inftrumente. 99 
Branche, zu deren detaillirter Befchreibung wir jetzt übergehen wollen, ver- 
danken wir zum gröfsten Theile diefen beiden letztgenannten Firmen. 
Von den zur Entfernung der Katarakta dienenden Inftrumenten find 
erwähnenswerth die von Thürriegel exponirten, die Eduard v. Jäger 
zur Vollführung des „Hohlfchnittes,* feiner neuen Extractionsmethode, 
erfand. Diefe find: 
Ein Staarmeffer, dreieckförmig, dem Beer’fchen ähnlich, nur fchmäler, 
Länge 35, Breite 51%, bis 6%, Millimeter, der flumpfe Rücken legt fich in die 
Wundwinkel, die er verfchliefst. Die Flächen des Meffers find cylinderartig 
gekrümmt, die vordere concav, die hintere convex. 
Das Häkchen ift in feinem Halfe rechtwinkelig nach abwärts gebogen; 
diefer 7 Millimeter lange Theil leicht concay gekrümmt, trägt eine feine, nadel- 
förmige Spitze. 
Die Spatel (am Griffende des vorigen Inftrumentes angebracht) deren 
Halsende leicht aufwärts gebogen, ift 31/, Millimeter hoch und 8 Millimeter breit 
und hat eine vordere fchwach concav ausgehöhlte Fläche. 
Die Sonde zur Ausleitung des Staares aus Silberdraht, ift nach ihrer 
flachen Seite unter einem Radius von 8 Millimeter gekrümmt; am anderen Ende 
des Griffes ift 
Ein gewöhnlicher Davielfcher Löffel angebracht. 
Die Löffel zur Entfernung der Corticalis find oval, mäfsig concav, 
fehr dünn, 4 Millimeter breit, 6 Millimeter lang und zum Halfe fenkrecht nach 
abwärts geftellt. 
Nach der Bauart der Inftrumente braucht man als ambitexter Operateur; 
zweierlei Meffer, Häkchen, Spatel, Löffel, dagegen nur eine Sonde 
einen Davielfchen Löffel. 
Die Vortheile der Methode follen fein: Lineare Wunde, Erhaltung des 
Kammerwaffers bis zur Vollendung des Schnittes, leichter Austritt des Staares. 
Die Schwierigkeit des Hohlfchnittes ift das Aufgeben des Druckes auf die 
Schneide wie beim Lappenfchnitt. 
Die Pince cystitome von Wecker, eine Irispinzette, deren beide 
Branchen je einen fchneidenden Triangel zur Eröffnung der Vorderkapfel tragen; 
es foll diefes Inftrument die Vortheile der zwei in dem Namen enthaltenen Inftru- 
mente vereinen. 
Ferner diePince cyftitome vonLorengo undvon Meyer. der eben 
befchriebenen fehr ähnlich. 
Der häufigeren Ausführung und der wachfenden Anzahl der Indicationen 
zur Ausführung der Iridectomie entfprechen die ftets erneuerten Verfuche 
zur Verbefferung der hiezu benöthigten Inftrumente. Wir finden: 
Lanzen von Warlomont nach Art der Weber’fchen Extradtions- 
meffer gekrümmt, von verfchiedener Breite (2, 3, 4 und 5 Millimeter). 
Hieher ift auch das Gräfe’fche Schmalmeffer zu zählen, das in 
verkürzter Form von manchen Operateuren mit Vorliebe verwendet 
wird, namentlich wo man bei enger Vorkammer ein breites Colobom anftrebt. 
Scherk ließ ein Schmalmeffer conftruiren, welches 6 Linien 
lang, fomit eigentlich die Spitzenhälfte des Gräfe’fchen Meffers ift. Das Meflerchen 
fetzt fich in einen platten, 8 Linien langen Stiel fort, der mit ihm etwa einen 
rechten Winkel bildet, dann wieder horicontal abgebogen unmittelbar in ein der 
Klinge paralleles Heft fich fortfetzt. Mit diefer Modification ift es leichter Hinder- 
niffe, welche vorfpringende Orbitalränder oder Nafenwurzel machen, zu über- 
winden. Man bedarf, um von und gegen fich fchneiden zu können, zweierlei 
Mefferchen. 
Von Irispinzetten fanden wir eine übergrofse Anzahl, unter den 
verfchiedenften Winkeln abgebogene, mit Häckchen und Riffen an der Spitze 
oder der Kante verfehene oder ohne folche. Bei der fo häufig entftehenden 
5 
I 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.