ne PART 9
Die oculiftifchen Inftrumente. 4
dafs Juft die Monoyer’fche Pinze:te fchon wieder verbefferte, infoferne, als er den
Abftand der Branchen, der bei Monoyer ı3 Millimeter betrug, auf 8 Millimeter
reducirte (wir fanden auch folche von Ir und 9 Millimeter vorräthig) ; diefe letztere
Pinzette ift daher auch zum Druck auf den unteren Linfenrand geeignet, was z. B.
bei der Weber’fchen Extradtionsmethode erforderlich.
Ganz neu ift die Anwendung des Trepans fürs Auge; wir fahen:
Einen Augentrepan vonBowman, einem Sattler-Locheifen ähnlich,
hat er eine Hemmung, um verfchieden tief eindringen zu können; das Ganze
wird durch eine Feder in Bewegung gefetzt und kann leicht durch Daumen und
Zeigefinger einer Hand dirigirt werden.
Ferner:
Einen Augentrepan von Wec ker, von Mathieu nach Art des künft-
lichen Blutegels gebaut: auch hier wird die locheifenförmige Krone, deren Durch-
meffer zwifchen ı bis 5 Millimeter beträgt, durch eine Feder in Bewegung gefetzt.
Der fchneidende Theil fitzt in einem foliden Auffatze, der fich genau der Form
der Cornea oder Sclera adaptiren kann; fo kann man zuerft das Inftrument auf-
fetzen, die zu trepanirende Stelle genau auswählen und dann erft, um zu Schneiden
die Feder fpielen laffen.
Ein Verfahren, wenn auch im Alterthum bereits geübt, fo doch von
Wecker erft neuerlich wieder bekannt gemacht, hat zum Zwecke, die Hornhaut
mit Farbftoffen (namentlich chinefifcher Touche) zu färben. Zur Tätowirung
verwendete Wecker anfangs feine Tätowirungsnadel, eine breite Staar-
nadel, mit einer bis an die Spitze gehenden Rinne zur Aufnahme des flüffigen
Farbftoffes. Jetzt conftruirte er hiezu ein eigenesInftrumentpourtatounage,
eine Vereinigung von 4 bis 5 Nadeln, welche gleichzeitig eindringen, nachdem
man früher auf die Hornhaut den Farbftoff mittelft feiner Spatule pourtatou-
nage, einem eigens geformten, kleinen, filbernen Löffel aufgetragen.
Ferner fanden wir gleichfalls von Wecker conftruirt: das Nevrotome
cach& und die Spatule conductrice, welche zwei Inftrumente es ermög-
lichen, ein Mefferchen gefchützt bis zum Sehnerven in der Orbita vorzufchieben,
um dafelbft die „Scheide des Optikus anzufchneiden“. Bei Neuritis
optica follen hievon fehr gute Erfolge zu erwarten fein.
Neu find auch die Verfuche „medicamentöfe Flüffigkeiten im
zerffäubten Zuftande ans Auge* zu bringen; mehrere Oculiften wollen
hiemit fchöne therapeutifche Erfolge erzielt haben.
Ein hiezu verwendbares, nach dem Syfteme des Siegle’fchen Inhalations-
apparates gebautes Inftrument ift der hier ausgeftellte Fumigateur de
Laurengo; da zwei Zerftäuber am Apparate (der zur Fixation der Stirne einen
breiten Metallknopf trägt) angebracht, können gleichzeitig beide Augen behan-
delt werden.
Liebreich conftruirte zu gleichem Zwecke einen Pulverifateur.
Noch find ferner zu erwähnen:
Verfchiedene Sorten von Nadeln zur „Conjunctival- und Cor-
nealfuturr.
Unter vielen Nadelhaltern nennen wir die neu conftruirten nach
Sands und nach Collin.
Von den exponirten Thränenfack-Operationsinftrumenten find
erwähnenswerth:
Ein Couteau boutonn& ä& double tranchant von Wecker.
Eine Cannuleämandrin pour injections ducanal nafal eben-
falls von Wecker angegeben.
Kleine Nägelaus Aluminium von Noyces.
Ein fehr hübfches, kleines Etui für Thränenfack-Operationen von
Mathieu zufammengetftellt.
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