Full text: Chirurgische Instrumente (Heft 31)

  
EETIAm Le nalen 
  
  
  
  
  
  
  
   
Dr. Hans Adler. 
Schliefslich müffen wirnoch hervorheben: Ein kleines, fehr nett gearbeitetes 
tui,dasnachv. Jäger'sAngabevon Thürriegel gefertigt — sitvenia verbo — 
„zurkleineren Augenchirurgie“ vollkommen ausreicht. Trotz feiner 12 Inftru- 
mente (fremde Körpernadel, Lanzenmeffer, fpitzer und ftumpfer Haken, Spitz- 
ınd Skalpellbiftouri, Cilien und Hakenpinzette, Löffel nach Daviel und Pinzette 
mit gerifftem Ende, Fifchbein-Sonde, gerade feine Scheere) ift es ein [ehr leicht 
portatives Tafchenetui. 
Die künftlichen Augen waren ziemlich zahlreich vertreten, wir nennen 
hier die Sammlungen von: 
Kofta & Harburg (Hamburg), Paul Greiner (Hamburg), Louis 
Genotte (Belgien), endlich eine kleine Colledtion fehr billiger Fabricate von 
Dr. Desjardins deMorainville (ä Stück ı2 Francs). 
Die anerkannten Meifter der Prothefe der „Familie Boiffoneau“ 
angehörig, lieferten prachtvolle, äufserft täufchend hergeftellte Kunftaugen in den 
mannigfaltigften Formen. 
Befonders hervorzuheben ift die neue Modification ä double echan- 
erure, welche jede Reizung beim Gebrauch verhindern foll. 
A. P. Boiffonneau ftellte ferner unter dem Titel: „Pathologie 
oculaire* eine Sammlung von 24 Emailaugen (pathologifche Vorgänge am 
Auge darftellend) mit Wachslider - Einfaffung aus. Als Fabricate wegen der 
Schwierigkeit der Herftellung beachtenswerth, find wir uns über den Zweck 
folcher Verfuche nicht klar. 
Sollen fie vielleicht die klinifche Beobachtung erfetzen? Sie werden diefs 
ebenfo wenig vermögen, wie Talrich's: „AugenundLiderkrankungen“ 
(100 Wachspräparate zum Preife von IO00 Francs), denen wir gleichfalls in der 
franzöfifchen Abtheilung begegneten. 
Das Oeilartificiel de Perrin mit ı2 verfchiedenen auf Kupferfchalen 
gemachten Augenhintergründen ift zur Uebung für Anfänger in der Kunft der 
Augenfpiegel-Unterfuchung beftimmt. 
Auch beim Ophthalmofkopiren ift die Uebung am Menfchenauge felbft 
eigentlich durch Nichts zu erfetzen und befitzen wir in dem von Mohr (Würzburg 
1870) conftruirten „Ophthalmophantome* fchon einen viel vollkommneren Apparat, 
der nicht nur die Uebung in der Augenfpiegel-Unterfuchuug überhaupt, fondern 
auch zum Zwecke der Beftimmung der Refradtionsanomalien ermöglicht. 
Zudem geftattet der Mohr’fche Apparat die Verwendung von Ed. 
v. Jäger's Augenfpiegel-Bildern® und ftellt fomit ein „phyfiologifches und patho- 
logifches Material künftlich zu Verfügung, wie es uns keine, felbft nicht die gröfste 
Augenklinik gleichzeitig bieten kann.“ 
In 
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Von Augenfpiegeln fanden wir nicht viel und nichts nennenswerthes 
Neues. Aber mit wirklicher Befriedigung haben wir zu conftatiren, dafs die 
Unterfuchung „im aufrechten Bilde“, wenn auch vorerft nur zum Zwecke der 
Refractionsbeftimmung, fich immer mehr Bahn bricht; faft an fämmtlichen 
neueren exponirten Augenfpiegeln fanden wir die fogenannte Rekoff’fche 
Scheibe, welche die Verwendung des Augenfpiegels als Optometerfo 
fehr erleichtert, angebracht. 
  
* Sein unter dem Titel: „Beiträge zur Pathologie des Auges“ nunmehr voll- 
endeter, aus 77 Bildern beftehender, gröfserer und fein aus 128 Spiegelbildern zufammengefetzter 
„Handatlas“ (von deffen Verwendung oben die Rede) waren durch die k. k. Staatsdruckerei in 
Wien ausgeftellt. Obwohl einer anderen Gruppe angehörig konnten wir nicht umhin, an diefer 
Stelle diefer ausgezeichneten Augenfpiegel-Bilder zu erwähnen, die mit dem Verftändniffe des 
Forfchers ausgewählt, mit einem Fleifse und einer Porträtwahrheit hergeftellt find, die die Arbeit 
. Jäger’s zu einer bisher unerreichten Leiftung macht. 
  
   
    
   
    
   
     
    
   
  
     
  
  
  
   
   
   
   
    
  
   
   
     
    
    
  
   
    
    
  
  
     
	        
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