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Die Apparate für Elektrotherapie.
in den erften Elementen ein Fehler ift, und dafs man mit der gröfsten Leichtig-
keit conftatiren kann, in welchem Elemente der Fehler fteckt. Die Elemente
felbft enthalten keine Flüffigkeit, indem die Feuchtigkeit der Luft hinreicht, die
Rolle der Flüffigkeiten in den Elementen zu fpielen; fie haben ferner nur ein
Salz. Chlorfilber, und das ganze Element ift fo compendiös, wie keines bisher in
Gebrauch gezogenes und fteckt in einer Kautfchukhülfe unverändert drinnen. Auch
die Art der Verbindung der einzelnen Elemente durch hervorragende Metallftücke
und ftarke Federn mit den Stromwählern hat nichts mit der mühfamen und ver-
wirrenden durch Drähte gemein; aufserdem ift jede Serie von Elementen in
eigenen Käftchen vereinigt, die leicht ausgehoben werden können und in diefen
ift jedes Element zur weiteren Behandlung leicht zugänglich. Die gröfseren diefer
Käftchen find auch mit einer Bouffole und dem Stromwender verfehen, fo dafs fie
allen ärztlichen Bedürfniffen vollftländig entfprechen. Die Nachtheile des hohen
Preifes der erften Füllung werden dadurch aufgewogen, dafs das koftbare Material
des Silbers nicht verloren geht und leicht wieder in Chlorfilber überführt werden
kann. Die Batterie ift, wieich aus Verfuchen weifs, fehr ftark, und wenn fie die
Conftanz befitzt, die ihr Gaiffe zufchreibt, fo wird das Modell diefer Batterie für
lange Zeit das herrfchende in der Medicin bleiben.
Eine Chlorfilber-Batterie wurde auch von Stöhrer in Dresden ausgeftellt
und eine Beetz’fche von Heller in Nürnberg.
Von den älteren Modellen ift vor Allem die Kohlen-Zinkbatterie ohne
Diaphragma mit Schwefelfäure-Füllung oder Clorfilber-Löfungzu erwähnen. Solche
Batterien wurden von der altbewährten Firma Stöhrer in Dresden in ihrer
bekannten technifchen Vollendung ausgeftellt. Neu an dem Stöhrer’fchen
Modell ift die Einfügung von Inductionsapparaten in die galvanifche Batterie.
Ein alter aber werther Bekannter für die Fachmänner ift die platinifirte
Bleizink-Batterie vonFrommhold in Peft, welche durch ihre Verbindung mit
einem bequemen Stromwähler ferner mit einem Stromwender und der Tauchvor-
richtung die beften Dienfte geleiftet hat.
Von älteren Modellen ift noch jenes der Smee’fchen Batterie mit einem
Stromwähler und einer Senkvorrichtung in der Expofition des Dänen Rasmufs
aus Kopenhagen zu erwähnen. So compendiös diefer Apparat auch conftruirt ift
und trotzdem derfelbe mechanifch nicht fchwer zu transportiren ift, fo dürfte das
Modell wegen der Säuren und der mangelnden Feftigkeit der Verbindungen
kaum viele Bewunderer finden.
Von neuen Ideen bei der Conftrudtion der Elemente ift noch Sartori zu
erwähnen, welcher Kohlen-Zinkbatterien conftruirt hat, mit der Modification,
dafs die genannten Metallplatten fenkrecht übereinander fich befinden und, was
hervorzuheben ift, die Zinkplatte in Queckfilber getaucht ift.
Einen fehr fchönen Gedanken hat der gewandte Jofef Leiter in Wien
in feinen Elementen zur Darftellung gebracht. Statt das Kohlen-Zinkelement nach
dem Gebrauche aus der Flüffigkeit zu heben, beftrebt er fich die Flüffgkeit von
den wirkfamen Platten zu verdrängen. Auf dem Grunde des Glafes befindet fich
während der Thätigkeit ein Kautfchukcylinder, über dem die Flüffigkeit fich
befindet. Wenn das Element aufser Gebrauch kommen foll, wird der genannte
Cylinder gehoben, dadurch ftrömt die Flüffigkeit nach unten. In diefem Cylinder
find zwei Spalten, die nach oben und unten offen find, durch welche die Flüffig-
keit beim Heben hinabfliefst, und in welche die Kohlenplatte hineinpafst. Diefer
Cylinder hat aufserdem eine mittlere Spalte, die nach unten gefchloffen ift, und
in diefe kommt die Zinkplatte zu liegen. Da nun diefe mittlere Spalte immer
etwas Queckfilber enthält, fo befindet fich der Zinkcylinder, wie beim Element
Sartori hier nach dem Gebrauche in amalgamirender Umgebung. Die Hebung des
Cylinders gefchieht durch einen doppelt zufammenlegbaren Kautfchukftab, der
die Form der gewöhnlichen Mafsftäbe hat, deren einzelne Theile übereinander
gefchoben werden können.