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235 Alcudia — Aldegonde
riola, umgeben von einer fruchtbaren Gartenlandſchaft (Huerta). Die
Verfertigung wollener Stofſe beſchäftigt viele Arbeiter, als Haupt-
erwerbszweig erſcheint aber die Verfertigung des Cigarettenpapieres
(papel de hilo), von dem jährlich ungefähr 200,000 Ries in mehr
als Hundert Millionen Heiner Heftbücher verfandt werden. Zu Ehren
des Schußpatrons der Stadt, des heiligen Georg, und zum Andenken
der angeblichen Befreiung der Stadt durch dieſen von einer Belage-
rung der Mauren im Jahre 1257, wird alljährlich in Alcoy eine
große Meſſe abgehalten, bei welcher viertägige Kampfſpiele zwiſchen
Mauren und chriſtlichen Rittern aufgeführt werden.
Alcudia, Manoel de Godoy, Herzog von, geboren zu Bajadoz
den 12. Mai 1767, entſtammt einer armen ſpaniſchen Adelsfamilie.
Nachdem er ſi als Gardeoffizier durch perſönliche Liebenswürdigkeit
die Gunſt der Königin Luiſe Marie und des Königs Karl IV. zu
erringen gewußt, eröffnete fich ihm eine glänzende Laufbahn. Raſch
emporſteigend wurde er General, Miniſter und Grand von Spanien ;
der König, welcher ihn mit Ehren und Gütern überhäufte und ſogar
mit einer ſeiner Nichten, Maria Thereſia von Bourbon, vermählte,
verlieh ihm den Titel eines „Friedensfürſten“, weil A. 1795 ihn
bewog, dem Baſeler Frieden beizutreten. A. war es, der als Lenker
der ſpaniſchen Politik ſich 1808 gänzlich Napoleons unſeligem Ein-
fluß hingab und dadurch, wie durc ſein Verhältniß zur königlichen
Familie, einen Volksaufſtand hervorrief, welcher ihn und die könig-
liche Familie zwang, ſi auf franzöſiſches Gebiet zu flüchten, wo er
nun um fo offener im napoleoniſchen Sinne zu wirken ſuchte. Von
da an brachte ex, verachtet von Freund und Feind, ſein Leben in der
Verbannung hin. Bald nachher wandte er fich nad) Nom und lebte
daſelbſt unter dem ihm vom Papſte verliehenen Titel eines Fürſten
von Paſſerano längere Zeit. Von hier begab er ſi<h na<h Paris*und
erhielt 1847 die Erlaubniß, nach Spanien zurü>kehren zu dürfen. Er
ſah jedoch ſein Vaterland nicht wieder und ſtarb am 7. Oktober 1851.
Alcçuin, von armen Eltern um 735 in York geboren, die ihn in
die Kloſterſchule daſelbſt ſchi>kten. Ausgezeichnet durch ſeine Talente
und Fortſchritte in den Wiſſenſchaften, wurde ex der Günſtling des
Biſchofs von York, der ihn 766 zum Vorſteher der Kloſterſchule er-
nannte. Auf einer Reiſe na< Rom lernte ihn Karl der Große ken-
nen, der ihn zu ſeinem Rath ernannte und ſih und ſeine Kinder von
ihm unterrichten ließ. - Alcuin entfaltete in ſeiner hohen Stellung
eine ſegensreiche Wirkſamkeit in Verbreitung der Wiſſenſchaften durch
Einrichtung einer großen Zahl von Schulen, darunter jene zu
Tours, an dex ex ſelbſt lehrte. Dabei blieb er no< immer der ge-
wiſſenhafte Rathgeber Karl's, deſſen Vertrauen und Freundſchaft
er bis zu ſeinem am 19. Mai 804 erfolgten Tode genoß.
Alcyone, \. „Alkyone“.
Alcyaniten, i. „Altyoniten“.
Aleyonium, die Shwammz oder Korfforalle des Mittel-
meeres und der Nordſee, ift eine Bolypengattung (Ordnung Aleyo-
naria, Samilte Aleyonidae), deren fletfchiger Stod lappige Maſſen
darſtellt, die man auch Meerz oder Diebshände nennt. Che:
mals wurden wegen ungenauer Kenntniß ſehr verſchiedene Natur-
körper mit demſelben Namen belegt.
Aldan, bedeutender Nebenfluß der Lena in Sibirien.
Aldebaxan, Fixſtern erſter Größe und Doppelſtern mit röthlich
gelbem Lichte in dem Sternbilde des Stiers, an deſſen Kopfe er die
Stelle des rechten Auges einnimmt.
Aldegonde, Philipp von Marnir, Herr von St. A., ausgezeich-
net als Staatsmann, Kriegsheld und Oottesgelehrter. Er wurde
1538 zu Brüſſel geboren, ftudirte in Genf und wirkte durch Wort
und That mit an der Befreiung ſeines Vaterlandes vom Drude
ſpaniſcher Tyrannei, indem ex ſi< 1572 Wilhelm von Oranien an-
\{loß und dieſem als treuer Rathgeber und zuverläſſiger Mitſtreiter
zux Seite ſtand. Als Bürgermeiſter von Antwerpen vertheidigte er
dieſe Stadt geraume Zeit gegen die Spanier, mußte fie jedod) zuleßt
übergeben. Deshalb vielfach angefeindet, zog er ſi<h von Staats-
Aldegrever — Alderney 236
geſchäften gänzlich zurü> und ging als Profeſſor der Theologie nach
Leyden, wo ex am 15. Dezbr. 1598 ſtarb. Jun ſeinen Schriften greift
er den Katholizismus rückſichtslos und in der ſatyriſhſten Weiſe an.
Aldegrever, Heinrich, auch Albrecht von Weſtfalen genannt,
1502 zu Paderborn geboren, ausgezeichneter Maler aus Albrecht
Dürer’s Schule und berühmter 'Kupferſteher. Seine Malereien
zeigen ein vortrefſliches Kolorit ſowie eine ſorgfältige Ausführung.
Er ſtarb gegen 1560.
Aldehyd, eine waſſerhelle, dünne Flüſſigkeit, entſteht bei der
Behandlung von Alkohol oder Aether mit Stoffen, die leicht ihren
Gehalt an Sauerſtoff abgeben, und ‘ſpielt bei der Entſtehung des
Eſſigs als Zwiſchenerzeugniß eine wichtige Nolle. Wegen ſeiner Ent:
ſtehung aus dem Alkohol dur< Entziehung des Waſſerſtofſs erhielt
es ſeinen Namen al(kohol) dehyd (rogenatus), entwaſſerſtofſter Al:
kohol. Das Aldehyd, welches ein ſpezifiſches Gewicht von 0,79 be-
ſit und ſchon bei 22° C. kocht, iſt ſehr entzündlich und brennt mit
heller, niht rußender.Flamme. Eine techniſche Verwendung findet es
bei der Verſilberung von Glasſpiegeln. Außer dem gewöhnlichen
Aldehyd bezeichnet man in neuer Zeit eine ganze Klaſſe analoger
Verbindungen mit dieſem Namen.
Aldenburg, ſoviel wie Adenburg, auh Oldenburg; ſodann ein
fürftliches Luftfchloß unweit Weblar.
Aldenhoven, ein preußiſcher Fle>en (1300 E.) im Aachener
Regierungsbezirk, bei dem drei Schlachten geſchlagen wurden; die
erſte 1548 zwiſchen Herzog Wilhelm von Jülich und dem kaiſer:
lichen Heere, welches Letztere unterlag; die zweite am 1. März 1793
zwiſchen den ſiegreichen Defterreichern unter Erzherzog Karl und den
Franzoſen unter Dumouriez, und die dritte am 2. Oktober 1794,
in welcher der franzöſiſhe General Jourdan die Oeſterreicher unter
Clairfait ſlug.
Alderman, aus dem Angelſächſiſhen Aeldorman entſtanden,
jet in Großbritannien und deſſen Kolonien ſowie in Nordamerika
jedes Mitglied der ſtädtiſchen
Behörde, der Rathsherren und
des Magiſtrates, welche den
Lord Mayor aus ihrer Mitte
wählen. Zur Zeit der Angel-
ſachſen waren die Aldermen
die Beamten, welche in den
Grafſchaftsgerichten den Vor-
ſiß innehatten und im Kriege
die Heeresabtheilung der
Grafſchaft anführten. Nach
Eroberung Englands durch
die Dänen und die Norman-
nen verlor fich diefe Benen-
nung, an deren Stelle das ô
Wort „Sarl“ trat. — Auch Nr. 227, Ein Alderman in Amtstracht.
in Bremen kannte man bis zum Jahre 1848 Aeldermänner (Aelter-
leute genannt), aus denen die Senatoren gewählt wurden.
Alderney (ſpr. —nih), franzöſiſ<h Aurigny (ſpr. ohrinji), die
nördlichſte der engliſchen (normänniſchen) Kanalinſeln, nahe dem Kap
La Hogue in der Normandie und von dieſem dur eine für die
Schiffahrt höchſt gefährliche Straße, getrennt, iſt nur 1 Meile lang,
1/, Meile breit und am höchſten Punkte etwa 90 Meter über dem
Meeresipiegel gelegen. Die fteilen, Elippigen Ufer bieten im Norden
zwei fichere Häfen, Longy und Braye, dar. Eine Meile weſtlich von
der Inſel liegen die Casketfelſen mit drei Leuchtthürmen. Die
Oberfläche Alderney's iſt mit prächtigen Wieſen beſtanden, die den
berühmten Alderneykühen zur Weide dienen. — Während die Bevöl:
kerung im Beginne dieſes Jahrhunderts dur<h Auswanderungen fort}
während abnahm, hat ſie ſich jet auf 5000 Seelen gehoben. Die
meiſten wohnen in der „Stadt“, welche nur unter dieſem Namen
bekannt iſt und ſich durch eine alte Kirche auszeichnet. Alle Ein-
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