Full text: A (1. Band)

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241 Alemtejo — Alencon 
  
und die philofophifche Weltanſchauung des 18. Jahrhunderts zur 
Geltung zu bringen ſucht. Ueberall mit Begeiſterung aufgenommen, 
ſicherte dieſes großartige Werk ſeinen beiden Herausgebern einen 
  
Nx. 229. Iean le Rond d'Alembert (geb. 1717, geſt. 1783). 
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A. ſchrieb zu dieſem, mehrere dreißig Foliobände umfaſſenden Werke 
niht nur eine geiſtvoll gehaltene Einleitung (Discours prélimi- 
naire), ſondern auc einen großen Theil der philoſophiſchen ſowie 
faſt alle mathematiſchen Artikel. Seine vermiſchten Schriften, von 
denen beſonders erwähnenswerth ſind: „Opuscules mathématiques ; 
Essais sur les gens des lettres; Vart de tra- 
duire, réflexions sur le style“, erſchienen zu 
Paris unter dem Titel „Oeuvres philoso- 
phiques, historiques et littéraires“. 
Alemtejo (alem Tejo, jenſeit des Tejo, ſpr. 
alengteſhu), ſpaniſch Alentejo, eine Provinz 
Portugals von 471 [Meilen mit 348,000 E., 
zerfällt in die Diſtrikte Portalegre,Evora u. Beja. 
Alençon (ſpr. alangßóng), Hauptſtadt des 
Departements Orne in der Normandie, Sib 
eines Obergerichts und einer Handelskammer, 
liegt in einer fruchtbaren Ebene am Zuſammen- 
fluß der Sarthe und Briante und zählt 16,200 
Einwohner. Unter den Kirchen zeichnet ſich die 
gothiſche, im 16. Jahrhundert erbaute Kathe- 
drale Notre Dame mit den Gräbern der alten 
Herzöge von Alençon aus. An der Stelle des 
Palaſtes dieſer Fürſten wurde 1783 das neue 
Rathhaus erbaut. In der Stadt werden zahl: 
reiche Gewerbe, namentlich Gerberei, Spiritus: 
brennerei und Leinenmweberei betrieben. Der Handel mit Spiten 
(points d’Alengon) und die Schleiferei der falſchen Diamanten (aus 
den Quarzen der benachbarten Granitbrüche) haben ſehr nachgelaſſen. 
— Alençon war im 9. Jahrhundert ein von den Normannen be- 
wohntes Dorf; ſpäter wurden ſeine Grafen, aus dem Geſchlechte 
Oxbis pictus, I, 
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Aleph — Aler 242 
de Bellesme, Vaſallen Englands. Jun den Kriegen der Franzoſen 
gegen die Briten, ebenſo in den franzöſiſchen Religionsſtreitigkeiten 
litt die Stadt durch wiederholte Belagerungen bedeutend. Seit 1414 
war Alençon der Siß des Pairieherzogthumes, eines Seitenzweiges 
der Valois, welcher 1525 erloſch. 
Aleph, \. „A“. 
Aleppo oder Haleb, Hauptſtadt des türkiſchen Ejalets Aleppo 
im nördlichen Syrien, liegt an dem kleinen Fluſſe Koïk auf verſchie- 
denen Hügeln und iſ von einer Mauer umgeben, die aus der 
Sarazenenzeit ſtammt. Die Bevölkerung, welche 1795 noch 250,000 
Seelen betragen haben ſoll, iſt infolge des großen Erdbebens von 
1822 und verſchiedener Epidemien auf etwa 80,000 herabgeſunken. 
Seit jenem Erdbeben liegt no< ein Theil der echt orientaliſch er: 
bauten Stadt in Ruinen. Unter den Moſcheen nimmt jene des Za- 
harias die erſte Stelle ein; es beſtehen mehrere jüdiſche Synagogen 
und hriftliche Kirchen in abgejonderten Stadttheilen, da Muhame- 
daner, Chriften und Juden für fid) wohnen. Aleppo’3 Bedeutung 
beruht in feinem immer no ſ{wunghaft betriebenen Handel, der 
nach dem Mittelmeere zu durch die Häfen von Latakia und Jsfkun- 
derum (Mlerandrette), nad) Bagdad und Damaskus hin mitteld Ka- 
vamanen betrieben wird. Mit der feit alteräher berühmten Schal-, 
Teppiche, Seiden:, Baummollen: und Goldbrofatweberet ſind no< 
gegen 4000 Webſtühle befchäftigtz; auch wird viel Seife in Aleppo 
fabrizirt. Von heimiſchen Erzeugniſſen werden na<h Europa aus- 
geführt: Scammonium, Galläpfel, Wolle, Seide, Baumwolle und 
Kameelhaare, wogegen die Einfuhren in Kolonialwaaren und euro- 
päiſchen Manufakturen beſtehen. — Aleppo hieß urſprünglich Chaleb 
oder Chalybon; Seleucus Nikator taufte es Beröa; nah der Er- 
oberung durch die Araber unter Abu Obeidah im Jahre 638 erhielt 
es ſeinen alten Namen wiederz es wurde die Reſidenz unabhängiger 
Sultane und gelangte zu großer Blüte. Jm 10. Jahrhundert 
dem griechiſchen Reiche einverleibt, ward es während der Kreuzzüge 
den Seldſchuken unterthan, 1260 von den Mongolen erobert und 
1401 von Timur geplündert. Eine Zeit lang gehorchte es den ägyp- 
tiſhen Mamelukenſultanen, wurde aber 1517 dauernd von Sultan 
Selim I. der Türkei einverleibt. Nur 1840 herrſchte hier vorüber- 
gehend Mehemed Ali, Paſcha von Aegypten. Jn den Jahren 1850 
und 1862 fanden grauenvolle Chriſtenverfolgungen in Aleppo ſtatt, 
welche Kerim-Paſcha mit Waffengewalt unterdrü>en mußte. 
  
  
  
  
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Nr. 230, 
Alsppopuftel heißt eine heftige Hautentzündung, die na< einer 
tief gehenden Verſhwärung mit Zurücklaſſung häßlicher Narben 
heilt und in Aleppo und Umgegend häufig vorkommt. 
Alex, Paul, Jeſuit und Profeſſor der Theologie, am 9. Novbr. 
1656 zu St. Veit im Luxemburgiſchen geboren, lehrte erſt zu Köln, 
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