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dann zu Trier und hat fich dur< mehrere Schriften, 6
durch ſein projodiiches Werk „Gradus ad Parnassum“, das unzäh:
lige Auflagen erlebte und noch jegt im Gebrauch ift, berühmt ges
macht. Er ſtarb zu Düren am 2. Mai 1727,
alert, na dem Franzöſiſchen alerte, unnöthigerweiſe ins Deutſche
aufgenommen, in der Bedeutung von aufmerkſam, behende, wachſam.
Alexzebaum, eine Fichtenart, die in Chile und Bolivia ganze
Wilder bildet und ein an der Luft und im Waffer gleich unvergäng-
liches Holz liefert. Dieſes wird faſt nur zu ungefähr 2 Meter (7 Fuß)
langen Bretern verarbeitet, die niht allein einen bedeutenden Aus:
fuhrartifel abgeben, jondern früher auch im Lande ſelbſt als Scheide-
münze galten, au< in ihrer Zahl den Maßſtab des Alters ‘eines
Knaben bildeten. Fragte man dort nah dem Alter eines ſolchen, ſo
erhielt man gewöhnlich die Antwort: Er iſt 6, 8 oder 10 Breter alt,
d.h. er kann 6, 8 oder 10 Alerzebreter tragen. Jn neuer Zeit
haben fich die Chilenen jedo< überzeugt, daß geprägte Münzen ein
angenehmeres und bequemeres Zahlungsmittel abgeben, als Breter.
Ales, Alexander von A., auc Aleſius genannt, 1500 zu Edin-
burg geboren, ſtudirte Theologie und jah fich, weil er als Stiftsherr
heftige Strafpredigten über das unfittliche Leben der hohen ſchottiſchen
Geiſtlichen hielt, von diefen vielfach angefeindet. Er mußte deshalb
nach Deutſchland flüchten, wo er Luther's Lehre kennen lernte und
Proteſtant wurde. Nach England 1535 zurügekehrt, ſuchte er den
Proteſtantismus zu verbreiten, fiedelte jedoch 1540 wieder nach
Deutſchland über, wurde in Frankfurt an der Oder und ſpäter in
Leipzig Profeſſor der Theologie. Er ſtarb im Y. 1565. Seine theils
exegetiſchen und dogmatiſchen, theils gegen die Vertheidiger des Ka-
tholizismus gerichteten Schriſten zeugen von großer Gelehrſamkeit.
Aleſia, Stadt der alten Mandubier in Gallien, bekannt durc
die Kämpſe der alten Gallier unter ihrem Helden Vercingetorix gegen
die Römer unter Cäſar, welcher im Jahre 52 v. Chr. Aleſia er-
oberte. Ueber die Lage Aleſia's iſt man heute no nicht einig, doch
ſprechenzahlreiche Ruinen, Waſſerleitungen und ausgegrabene Moſaik-
fußböden , ſowie die Aehnlichkeit des Namens dafür , daß es bei dem
heutigen Fle>en Aliſe im Departement Côte d'or zu ſuchen ſei.
Aleſſandria, Provinz im piemonteſiſchen Theile des Königreichs
Jtalien, von 92 Quadratmeilen mit 646,000 Einwohnern. — Die
gleichnamige Hauptſtadt, am reten Ufer des Tanaro, nahe am
Zuſammenfluß deſſelben mit der Bormida, in einer ſumpfigen Gegend
erbaut, iſt, ſieht man von Militär und von den Vororten ab, von
27,000 Einwohnern bewohnt. Unter den Gebäuden zeichnet fic der
Dom, unter den Statuen eine Bildſäule des heiligen Joſef aus.
Die Stadt hat jährlich zwei Meſſen, treibt ſtarken Handel und befitt
Leinen-, Seiden- und Baumwollenfabriken. Jhr gegenüber, am lin-
ken Tanarouſfer, liegt Citadella mit 2400 Einwohnern. Wegen ſei-
ner ſtarken Befeſtigungen iſt A. wiederholt der Mittelpunkt harter
Kämpfe geweſen. Die Stadt wurde 1168 von den lombardiſchen
Städten erbaut und nah Papſt Alexander TIT. benannt. Ihr Spott:
name della Paglia (von Stroh) deutet darauf hin, daß die erſten
Häufer in der Eile der Erbauung aus Stroh errichtet wurden; 1174
wurde ſie erfolglos von Friedrich Barbaroſſa belagert, fie hatte iiber:
haupt zahlreiche Plünderungen und manche Nöthen zu überſtehen; 1707
von Eugen von Savoyen erobert, gelangte ſie ſpäter unter die Herr-
ſchaft der ſavoyiſchen Herzöge. Jm J. 1796 kam ſie in die Gewalt von
Napoleon Bonaparte, welcher A. nach dem in der Nähe erfochtenen
Siege von Marengo im Jahre 1800 no< mehr befeſtigte. Unter
deſſen Herrſchaft dem Königreiche Jtalien einverleibt, gelangte ſie
nach den Ereigniſſen des Jahres 1813 und 1814 infolge des Wiener
Friedens an das Königreich Sardinien. Während der Kriege Ita:
liens gegen Oeſterreich in den Jahren 1859 und 1866 wurden die
Feſtungswerke von Citadella no< bedeutend verſtärkt.
Aleſſi, Galeazzo, berühmter Baumeiſter des 16. Jahrhunderts,
1500: zu Perugia geboren , war Schüler Caporali's und Freund und
Nachahmer Michel Angelo's. Seine Hauptwerke find die Kirche St.
eſonders aber
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a Pestompe — Meuteninjeln 244
Maria zu Carignano ſowie die Paläſte Grimaldi und Palavicini
zu Genua. Er ſtarb am 31. Dezember 1572.
a Pestompe (ſpr. eſtongp), eine der weicheren Schattirung
wegen mit dem Wiſcher ausgeführte Zeichnung.
Aletheia, griechiſhes Wort für Wahrheit; dann Name der Göttin
der Wahrheit, einer Tochter des Zeus, die als Jungfrau im langen,
weißen Gewande dargeſtellt wird. Nach ihr hieß der Freund der
Wahrheit Alethophilos oder Philalethes.
Alethopteris, eine foſſile, artenreiche Farrnkrautgattung,
welche für die Steinkohlenformation bezeichnend iſt.
Aletſchgletſcher, ein Arm des großen Gletſchermeeres, welches
durch die Vereinigung des Vieſcher-, Lauter-, Finſter- und Oberaar-
gletſhers gebildet wird und an der Südſeite der Jungſrau die faſt
zehn Meilen lange Stre>e zwiſchen der Grimſel und Gemmi ausfüllt.
Aleurites, Mehlbaum; eine Gattung der Crotoneen aus der
Familie der Wolfsmilchgewächſe mit baumartigen Formen, von denen
mehrere ſehr nüßliche Gewächſe ſind. Die beiden Forſter geben ihr
den Namen aus dem Griechiſchen, weil die von ihnen auf Tahiti
gefundene Art (A. triloba), der Tiaily, auf allen ihren Theilen
gleihſam mit Mehl beſtreut iſt. Dieſe Subſtanz iſt aber eine Art
Wachs, das fih- am reichlichiten in den großen zweifächerigen Beeren
abjondert, welche von der ärmeren Klaſſe als Kerzen gebrannt
werden. Auf einer andern Art (A. laccifera) Ceylons und der An-
tillén lebt eine Schildlaus, welche durch ihr Daſein das Ausfließen
von Gummila> oder dem ceyloniſchen Lackfirniß bewirkt.
Aleurodes, eine Gattung der Schildläuſe (\. d.).
Alëuteninſeln, der Name einer den Stillen Ozean vom Be
ringsmeere trennenden Gruppe von etwa 60 Eilanden und zahlreichen
Klippen, die fich in einem gegen den Stillen Ozean gekrümmten
Bogen von der Spike der Halbinſel Alaska (Alaſchka) in Nord-
amerika na< Kamtſchatka in Sibirien hinüber ziehen. Alle dieſe
wilden und an den Küſten zerriſſenen Infeln find vulkaniſchen Ur:
ſprungs, öde, kahl, bergig, zum Theil mit thätigen Vulkanen be
ſtanden und wegen ihres traurigen naßkalten Klima für den menſ<h-
lichen Aufenthalt wenig geeignet. Kaum kann man ſagen, daß es hier
einen Sommer giebt; in der Jahreszeit, die man auf der nördlichen
Erdhälfte ſo nennt, ergießt fich Dort ununterbrochen Negen, ja es fällt
manchmal im Juli nod, Schnee. Nebel bedefen, mit Ausnahme der
Wintermonate, indenen das Thermometer jedoch nicht unter — 150R.
ſinkt, fortwährend die Inſeln und ſharfe Nordwinde laſſen nur eine
durſtige Vegetation von Gräſern, Mooſen, Flechten und Sträuchern
aufkommen. Bäume fehlen; größere Landthiere, Füchſe und Renn-
thiere, ſind von Amerika aus auf den öſtlichen Juſeln eingewandert.
Reich aber ſind Walroſſe, Seehunde, Seeottern, Waſſervögel und
im Meere Delphine, Walfiſche und Kabeljaus vertreten. Die Aleuten
zerfallen in der Reihenfolge vom amerikaniſchen zum aſiatiſchen Ge-
ſtade in die Fuchsinſeln (Unimak, Unalaſchka, Umnak) ; die An-
dreanowinſeln (Sedmidopotſchenoi, Goreloi, Biberinſel, Tanaga,
Atſcha, Amlak); die Ratteninſeln (Buldyr, Kiska, Amſchitka, -
Kriſy) und die Bliſchni- oder Nahen Jnſeln (Attu, Agattu,
Semitſchi). Die größte Anfel tft Unalafhka, mit dem Hafen
JZlluluk und dem 1747 Meter (5500 Fu8) hohen Vulkan Makuſchins-
faja Sopfa. Bei Unimak ſtieg im J.1796 die Jnſel Jwan Bogoslow
aus dem Meere, welche bis 1823 fortdauernd an Umfang und Höhe
zunahm. — Die Eingeborenen, welche aſiatiſhen Stammes ſind,
wurden als Leibeigene der früheren ruſſiſhen Pelzcompagnie
(\. Alaska) betrachtet und mit Grauſamkeit behandelt. Sie ſind
dem Namen nad Chriften und ein durch viele gute Eigenſchaften
ausgezeichnetes. Völkchen , bei dem der Diebſtahl wie {were Ber
brehen unbekannt ſind. Jhre Empfindlichkeit iſt außerordentlich;
förperliche Züchtigungen gelten bei ihnen als ſolche Shmach, daß
ſie dadurch nicht ſelten zum Selbſtmord getrieben werden. Sie woh-
nen zum Theil in Dörfern zuſammen, meiſt aber in kleinen, halb
in die Erde gegrabenen Hütten, in denen man ſ{<on europäiſche