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daß die Flöbgefteine der Alpen weit mehr ungewan- 2 an C
delt find als in andern Erdgegenden. Dieſé Um- Kärnk:
wandlung (Metamorphoſe) der Geſteine zeigt ſich ſten E
auffallend auch an den Kohlenablagerungen, die {öpfl
im Innern der Alpen vereinzelt auftreten. Sie ge- gethür
hören der Steinkohlenformation an, wie die darin wird
eingeſchloſſenen Pflanzenabdrüde beweiſen, z. B. Quell]
an der Stangenalp in Steiermark und im nörd- Aber 1
lihen Savoyen. Die Eruptivgeſteine, welche in den das C
Alpen hervortreten , ſind in der Regel granitiſche, ſchähe
und es ſcheint , daß dieſe heißflüſſig aus dem Erd- auh
innern emporgepreßt wurden, da die hier und da einer
an ſie grenzenden Kalkſteine in körnige Kalkſteine den LV
umgewandelt ſind. Baſaltiſche und trachytiſche Ge- Hülfe
ſteinè fehlen im Junern der Alpen faſt gänzlich und her F
damit auch die eigenthümlichen Kegelberge. Außer Waſſe
dieſen Wirkungen von unten haben aber auch derglei- 9
chen von oben an der Bildung der Alpen gearbeitet. Slora
Wir finden in ihnen Thalbildungen, die deutlich eine Y net ſic
Hebung und Spaltung, wie Auswaſchung und Aus- : Nr. 291. Der Kochelſee mit dem Herzogenſiand. Manr
\{leifung durch Waſſer und Eis bekunden. Dieſeziem- E en SE SERIE und 1
li parallel der Hauptachſe des Gebirges laufenden _ 2 — die 3
und den Lauf der Flüſſe beſtimmenden Längenthäler i E = Wärn
ſind keine freiwillig vom Waſſer gewählten und aus- SS SZ = SS = den ©
gefurchten Wege; nur dur) vorhandene Spaltungen = E > = == = ment!
konnten die Flüſſe in oft ſo unnatürliche Richtungen > : _ = im Et
gezwungen werden, die ſie auch, wo ſi Gelegenheit {he V
bietet, gewöhnlich wieder verlaſſen. Aber erweitert und a
und umgeſtaltet hat das Waſſer dieſe Telsihluchten. ten F
Tiefe Löcher, Folgen der Zerſpaltung, füllten ſi als ernte
Seen, die dur< Anſhwemmungen immer kleiner Buch}
werden und von denen nicht wenige gänzlich wieder werde
verſhwunden ſind. Auch das Eis einſt viel mäch- wir,
tigerer Gletſcher, als wir fie heute noch finden, hat mähli
Thäler ausgefurht und ausgejchliffen, wie Die Zurüd- denſte
laſſung ſpiegelblanker oder feingerißter FelSober- von L
flächen und unzähliger Moränenblöde zeigen. Daß wald
auch im Kleinen die Negengüffe umgeſtaltend auf der ei
die Oberfläche der Alpen wirkten, beweiſen die Erd- pflanz
pyramiden in der Schlucht von Lengmoos bei Boßen der di
(Nr. 285). Es ſind ſpit zulaufende Erdpfeiler von dabei
3 bis 10 Meter Höhe und 2 bis 3 Meter Diefe, Die Geſta
auf der Spike einen Stein tragen und vom Regen Zuſa1
ausgewaſchen wurden. — So ſind die Alpen nach URS zZ ER Ol der °
und nah dur< Wirkungen von unten und oben entz Er Sir. 202. Blik auf den Waßmanu vom Park von Aigen aus, deren
ſtanden. Unermeßliche Zeiträume müſſen nach ihrer = = ae e von 1
vollftändigen Erhebung, die einer verhältnigmäßig : == ter bi
neuen geologiſchen Epoche angehört , noch verſtrichen eriche
fein, ehe ihre Oberfläche in den jebigen Zuſtand ver- breny
wandelt wurde. Ueber die höchſt wichtigen geologi- oder |
ſchen Verhältniſſe der Alpen vergleiche man die Werke prâch:
von Studer: „Berg- und Gletſcherfahrten in den M
Hochalpen der Schweiz“ (Zürich 1859—1863), ſo- vor. 2
wie die klaſſiſhe „ Geologie der Schweiz" (Bern Alpe!
1851); ferner Deſor „Der Gebirgsbau der Alpen“ dron,
(Wiesbaden 1865). — Bei der angedeuteten geogno- Edel
ſtiſchen Mannichfaltigfeit der Alpen ijt e8 wohl er- ER
Härlich, daß dag Gebirge auh Fundgruben foſſiler Prim
Schä ye aufzuweiſen hat. Zwar iſt das Alpenland 7)m
nicht eben rei an edlen Metallen, dafür werden aber Rang
nüßlihe Materialien in großer Menge gewonnen. lon]t
Sp 3. B. prächtige Baufteine und herrlicher Marz Kärn
mor in Tirol; zu Ber in der Waadt, zu Hall, Hal- oder
fein, Berchtesgaden, Hallſtadt und Auſſee befinden oder
ſih Salzwerke. 3 ee
2 j \ Nr, 293, Der Großglockner von Heiligenblut,