411 Alterthiimer -—— Altesse
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Altes Teſtament — Althaea 412
Ihre ſtämmigen, ſ{<hwerfälligen Körper mit den e>igen, aber Kraft
und Gedanfenfülle verrathenden Köpfen find in eng anliegende, ges
ſtreifte und karrirte Gewänder gehüllt; ihre Geräthe ſind einfach, ihr
würdevolle, mit Eichenlaub bekränzte Druide und die prophetiſch
begeiſterte Alrxaunenjungfrau (f. d. A.).
Altexthümer von Amerika, \. d., eben ſo unter den bezüglichen
Ländern „deutſche“, „etruskiſhe“, „griechiſche“, „keltiſche“, „römi-
che“, „ſlawiſche“ u. |. w. Alterthümer.
Alterthümer des Menſchengeſhlehts; ſo nennt man in neue-
rer Zeit alle jene aus der früheſten , -vorhiſtoriſhen Periode unſeres
Geſchlechts herrührenden Gegenſtände, welche als die erſten Zeugen
des Vorhandenſeins und der Thätigkeit der Menſchen betrachtet
werden müſſen. Man rechnet dahin die Pfahlbauten (|f. d.), die ver-
ſchiedenen, no< niht genügend erklärten alten Steindenkmale, wie
fogenannte Druidenzirkel, Dolmen, Cromlechs, die Hünenbetten,
Rieſengräber , Muſchelhügel, Kjökenmöddinger (Küchenabfälle in
Dänemark), ebenſo die alten Feuerſteingeräthe und Waſſen , welche
theils in Verbindung mit jenen Steindenkmälern, theils in eigenen
Lagern, wie bei Abbeville, gefunden wurden. Jm weiteren Sinne
verſteht man darunter auch die menſchlichen Gerippe und Skelettheile,
welche, ihrem Fundorte und ihrer Beſchaffenheit nah zu ſ{ließen,
aus einer geologiſ< älteren Periode datiren als diejenige, in der
wir gegenwärtig leben, und auf ein dem heutigen Menſchen vorher-
gehendes Geſchlecht zu deuten ſcheinen, wie z. B. der Neanderthal:
ſchädel. Vergl. „Menſch“.
alterum tantum ((at.), eine gleiche Summe wie die, um welche
es ſich handelt, eigentlich ein zweites Mal ſo viel oder no< ein Mal
ſo viel wie das andere Mal; 3. B. ein Zinſenrü>ſtand, welcher die
Höhe des Kapitals erreicht hat. Ferner nennt man ſo den Theil —
no ein Mal ſo viel —, welchen der Fabrikant auf den Koſtenpreis
ſeines Erzeugniſſes jchlägt.
Alterweiberfonmer, Marienfommer, heißen die langen, oft zu
Häufchen zufammengeballten Spinnenfäden, welche im Spätſommer
und Herbfte die Luft durchziehen. Man war längere Zeit über ihre
Abſtammung im Unklaren, weiß aber jeßt, daß ſie von verſchiedenen
Spinnenarten herfommen, namentfid von der geſtre>ten Striker-
ſpinne (Tetragnatha extensa), deren Junge man oft am Alten-
weiberſommer mit durch die Luſt fliegend findet.
Altes Land, eine am linken Elbufer von Buxtehude bis in die
Gegend von Stade ſich hinziehende Marſch, die das Amt Jork mit
vier Quadratmeilen und 20,000 Einwohnern umfaßt, zeichnet fich
vor allen norddeutſhen Marſchen durch
eigenthümlihes Gepräge aus. Die
Häuſer beſtehen im Gegenfaß zu den
übrigen Bauernhäuſern Niederſachſens
ganz aus zierlihem Moſaikfachwerk und
ſind am Giebel mit dem Schwanen-
zeichen (Nx. 329) geihmüct, das auf
den vlämiſchen Urſprung der im zwölf:
L N ten Jahrhundert hier eingewanderten
Nr. 329, Altländer Giebelſhmut, Bewohner hinweiſt. Dieſe treiben Dbit-
RE EUER zucht und verfahren namentlich ihre Kir-
{en in die größeren Städte Norddeutſchlands ; fie zeichnen fich Dur)
beſondere Volkstracht, eigenartigen Shmu> und, eigenthümliche
Hochzeitsgebräuche vor ihren Nachbarn aus.
Altesse, franzöſiſcher Ehrentitel ſolcher fürſtlicher Perſonen, die
einen höheren Rang als der Herzog haben; entſpricht dem deutſchen
„Hoheit“. Kaiſerliche Prinzen, Erzherzöge und ruſſiſche Großfürſten
werden mit A. imperiale; fönigtihe Prinzen, Großherzöge, Kur-
fürſten und deren legitime Kinder mit A. royalos titulirt; regierende
Herzöge heißen A. serenissime. Der franzöſiſche Duc jteht nicht
in gleichem Range mit dem deutſchen Herzog und wird deshalb auch
nur mit Excellence titulirt.
Altes Teſtament, ſiehe „Bibel“.
Alte Welt nennt man ſeit der Entde>ung Amerika?s (1492),
welches man als „Neue Welt“ betrachtet, die auf der öſtlichen Halb:
fugel gelegenen drei Erdtheile Europa, Aſien und Afrika, die, am
Mittelmeere zuſammenſtoßend , ſhon den Völkern des Alterthums
ſeit Beginn der Geſchichte bekannt waren. Nachdem au< Auſtralien
aufgefunden war, rechnete man dieſes gleichfalls der Neuen Welt zu;
öfter noch hört man es den neueſten Welttheil nennen.
Altflöte , eine früher gebräuchliche, jeßt veraltete Flötenart, die
beim Spielen nicht quer, ſondern lang an den Mund geſeßt wird,
ſe<s Löcher oben und eins unten für den Daumen, keine Klappen
und einen Umfang vom kleinen V bis zum zweigeſtrichenen D hat.
aoltfränkiſch, Alles, was in Betreff der Mode, der Sitten und
Gebräuche an eine längſt vergangene Zeit erinnert, die bis in die
Periode der Frankenherrſchaft zurückreicht. Es wird meiſt im ſpot-
tenden Sinne gebraucht, um veraltete Sitten lächerlich zu machen.
altfürſtliche Häuſer. Die älteren deutſchen Fürſtenhäuſer, die
Erzherzöge von Oeſterreich, Markgrafen zu Brandenburg, zu Baden,
die Herzöge zu Sachſen, Braunſhweig, Württemberg, Melenburg,
Holſtein , die Pfalzgrafen bei Rhein , die Fürſten zu Anhalt und zu
Aremberg und ausnahmsweiſe das erſt 1592 gefürſtete Haus von
Ligne, ſtellten ſich, weil ſie ſhon 1582 auf dem Reichstage zu Augs-
burg Siß und Stimme gehabt hatten, im Range höher als die neu:
fürſtlichen, nämlich ſolche, die erſt nah 1582 gefürſtet worden
waren, und nannten ſich demna<h „altfürſtlihe Häuſer“. Sie
machten auch das Recht der neufürſtl ichen, auf den Neichstagen
eine Virilſtimme zu führen, von ihrer Genehmigung abhängig.
Zu den leßteren gehörten: die Hohenzollern, Lobkowiß, Salm,
Dietrichſtein, Naſſau, Fürſtenberg, Schwarzenberg, Auersperg,
Thurn und Taxis, Schwarzburg, Walde> und Reuß, und zwiſchen
dieſen beſtand weiterhin no< ein Unterſchied, daß nämlich die beiden
leßteren, Walde> und Reuß, nicht wie die übrigen Siß und Stimme
auf den Neichstagen hatten.
Altgefell, der ältefte Gefell einer Handwerkerinnung und Vor-
ſteher der Geſellenſchaft derſelben in einem Orte. Bei den alten
Zunſftverhältniſſen genoß er beſondere Borrechte, hatte den Vorſiß
in den Geſellenverſammlungen, führte die Unterſtüßungskaſſe armer
und hülfsbedürftiger Geſellen, ſhlihtete Streitigkeiten und entſchied
in zweifelhaften Fällen. Iebt hat auch die Autorität des Altgeſellen
ihren Nimbus eingebüßt, und die Strömung des Zeitgeiſtes hat durch
Gründung der Genoſſenſchaften von den früheren Zunftverhältniſſen,
beſonders an größeren Orken, nicht viel übrig gelaſſen.
Altgradiska, öſterreichiſhe Feſtung in der Militärgrenze an
der Save mit 2600 Einwohnern.
Althüa, die Mutter des Meleager, der den kalydoniſchen Eber
erlegte. Ihr wurde gleich nad) der Geburt ihres Sohnes von den
Schicfſal3göttinnen verkündet, daß derſelbe ſterben würde, ſobald
das auf ihrem Herde bren- RCE
nende Stück Holz vom Feuer . N.
verzehrt ſei. Althäa zog
daſſelbe ſofort zurü> und
verbarg es ſorgfältig. Als
aber jpäter Meleager nad
der Erlegung des Eberd mit
den Brüdern feiner Mutter
wegen der Haut in Streit
gerieth und jene erihlug,
warf Althäa im Zorn das
Stück Holz in die Flammen
und führte ſo den Tod ihres EN | & x
Sohnes herbei. N \\ GS
Althaea, Althee, alt- SS
griehiſ{<her Name, Eibiſch; \
eine Malvengattung von Nr. 330, A1thaea officinalis, die Eibiſcſtaude.
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