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423 Alyattes — Amadeus
Amadiech — Amakoſa 424
Alyattes, König von Lydien von 617—560 v. Chr., war Vater
des wegen feines Neichthums fprühwörtlich gewordenen Kröfos.
Er beendigte glücklich den bereits jechs Jahre lang geführten Krieg
gegen die Mileſier, vertrieb die Kimmerier aus Kleinaſien und er-
rihtete das Phrygiſche Reih. Sein Sohn Kröſos erbaute ihm am
See Gyges ein Grabmal, eine Erdpyramide auf einer Grundlage
aus großen Steinblöden, von ungefähr 500 Meter Umfang.
Alyke, au Aysma, Wysmos und Alyfis (Med.), heftige Bes
Fommenheit, Beängitigung, Unruhe, Umberwerfen auf dem Lager.
Alyssum, Schilöfraut, wörtfih nad dem Griehiihen Wuth-
kraut, weil man wahrſcheinlich in den kleinen jchildförmigen Früchten
einen Fingerzeig der Natur (gleihſam ein Schild) gegen die Hunds-
wuth ſah, indem dieſe kleinen, zur Familie der Kreuzblütler gehörigen
Kräuter vielfach eine Witterung für Hunde find. Das eigentliche
A. des Dioskorides ſoll aber die in Südeuropa wachſende Farsetia
clypeata ſein, die, in Häuſern und Ställen aufgehängt, Menſchen
und Vich zugleich vor Beherung {hüten ſollte: Alles wol nur ver-
meintliche Folge der Schildfrüchte.
Alytarhes, der Vorſteher der zur Aufrechterhaltung der Ord-
nung bei den Olympiſchen Spielen angeſtellten Beamten, der Alytä.
In den in Aſien belegenen römiſchen Provinzen, wo dergleichen
Spiele zu Ehren der Götter angeſtellt wurden, bekleideten Prieſter
ſowol dieſes Amt, die Alytarchia, als auch das der Kampfrichter.
Die angeſehenſten dieſer Alytarchen waren jene zu Antiochien , die
auh no< beſondere Rechte genoſſen. Sie mußten zwar die Koſten
dieſer Spiele beſtreiten, nahmen aber auch die geſammte bedeutende
Einnahme derjelben für fih in Empfang.
Alz, Nebenflüghen des Inn in Oberbayern, fließt aus dem
Chiemſee ab.
Alzamento di mano, beim Taktſhlagen die Bewegung der
Hand nach oben.
Alzey, Stadt mit 6000 Einwohnern, an der Selz in der groß-
herzogli<h heſſiſhen Provinz Rheinheſſen; liegt in einer höchſt
fruchtbaren Gegend und iſt mit Worms durch eine Eiſenbahn ver-
bunden. Die theils proteſtantiſchen, theils katholiſchen Bewohner
beſchäftigen ſih hauptſählih mit Lederfabrikation, Tabaksbau und
Landwirthſchaft. A. iſt eine ſehr alte Stadt der Rheinpfalz, die ehe-
mals unter eigenen Truchſeſſen ſtand. Jm Dreißigjährigen Kriege
und während der Raub - und Vernichtungszüge der Franzoſen nac
der Pfalz (1688) hatte auch dieſer Ort ſtark zu leiden.
a. m., Abkürzung, gewöhnlich für anno mundi (im Jahr der
Welt), zuweilen aber auch für artium magister, Lehrer der jchönen
Künſte und Wiſſenſchaften; endlih für ante meridiem, vor Mittag,
3. B. 10 Uhr a. m. ſoviel als 10 Uhr Vormittags.
Am., bezeichnet in der Chemie Ammoniak.
amabel, liebenswürdig; Amabilität, Liebenswürdigkeit.
Amade (von Barkony), eine ungarifche, 1760 in den Freiherrn-
und 1782 in den Grafenſtand erhobene Familie, deren Mannes:
ſtamm mit dem 1845 zu Wien verſtorbenen Geheimen Rath und
Hofmuſikgrafen, Thaddäus A., erloſ<h. Jhr Stammvater war
der Italiener Lorenzo Omodei, welcher ſi< in Ungarn niederließ,
nachdem er den König Andreas IL von Ungarn auf deſſen 1217
unternommenem Kreuzzuge in das Heilige Land begleitet hatte.
Amadeus (d. h. Liebegott), beliebter Fürſtenname in dem Hauſe
der Grafen und Herzöge von Savoyen, deren. gegen zehn, mit ver-
ſchiedenen, mehr oder minder bezeihnenden Beinamen zur -Unter-
ſcheidung ausgeſtattet, regiert haben. Hervorzuheben ſind unter den
Grafen Folgende: Amadeus V., der Große genannt, wegen ſeiner
hervorragenden Regententugenden und dex in vielen Fehdezügen be-
wieſenen Tapferkeit, ward geboren 1249, ſtarb 1323. — Amadeus
VI., der grüne Graf, geb. am 4. Januar 1334, geſt. 2. März 1383,
vermehrte ſeine Beſißungen anſehnlich und legte dur<h weiſe Regie-
rung den Grund zu der jpätern Macht des Hauſes Savoyen. —
Amadeus VIL., der vothe Graf, 1360—1391, erwarb Nizza, das
bis zum Jahre 1859 ſeinem Haufe verblieb. — Amadeus VIII, der
Friedfertige, geb. 4. September 1383, gelangte 1398 zur Regierung,
legte dieſe jedo< 1434 nieder und wurde 1439 auf dem Baſeler Concil
zum Papſte gewählt. (Siehe „Felix V.“) Nachdem er 1448 aud) auf
den Stuhl Petri Verzicht geleiſtet, ſtarb er am 7. Januar 1451 zu
Genf. — Amadeus IX., der Ölücfelige, jo genannt wegen ſeines
wohlthätigen, gottgefälligen Wandels, blieb der Negierung fern und
ſtarb 1472, Jm Uebrigen vergleiche man den Artikel „Savoyen“.
— Nu) unter den Grafen von Piemont gab es einen Amadeus den
Großen, 1366—1402.
Amadieh oder Amadia, Stadt im nordweſtlihen Kurdiſtan, mit
10,000 Einw. und feſtem Felſenſchloſſe, iſt der Siß eines Beglerbegs. |
Amadis von Gallien, eine berühmte Heldengeſtalt des Mittel-
alters, verherrlicht dur<h einen Roman, welcher von einem Ritter
Va3co de Lobeira aus Oporto, um die Mitte des 14. Jahrhunderts,
abgefaßt wurde, vermuthlih in portugieſiſcher Sprache und auf vier
Bücher beſchränkt. Der erſte Ritter dieſes Namens galt für einen
Sohn des Königs Perion von Frankreich; er hatte eine Menge Nach:
kommen, unter dieſen verſchiedene an den Küſten Kleinaſiens ent:
ſproſſene Urenkel und Ururenkel, den Amadis von Griechenland und
den von Trapezunt, in deren Adern kaiſerliches oder königliches Blut
floß. Wie der Stammvater, jo wurde auh ſeine vornehme Nach:
fommenfchaft gefeiert und zu einem Mittelpunkte ritterlicher Sagen:
poeſie gemacht. Der erſte Roman, ins Spaniſche überſeßt und zu
Ende des 15. Jahrhunderts gedrucdt, erhielt durch ſeinen Ueberſeber
Garcia Ordoñez de Montalvo bereits den Zuſatz eines fünften Buchs,
andere Spanier vermehrten dann den Sagenkreis auf vierzehn der-
gleichen Bücher. Diefem Beifpiele folgten jett 1540 die franzöſiſchen
Veberjeßer durch Hinzufügung von zehn neuen Büchern, bis endlich
dieſe 24 Bücher einen Abſchluß in weiteren ſieben umfangreichen
Bänden durch Gilbert Saunier fanden. Eigentlichen Werth indeſſen,
als Original, behaupten nur die vier erſten Bücher, welche den A.
von Gallien ſchildern; die übrigen Amadis-Romane, wie man
ſie nannte, blieben nur ſo lange Mode, bis fie durch Cervantes dem
Gelächter der Welt preisgegeben wurden. Ein Roman Wieland's,
„Der neue Amadis“, {ließt fich an jenen Sagenkreis niht an.
Amagex, au< Amak, däniſche Jnſel im Sund, eine Quadrat-
meile groß, der „Obſt: und Küchengarten von Kopenhagen“ genannt,
deſſen einer Theil, Chriſtianshavn, auf ihr belegen iſt. Sie iſt dur
einen {malen Meeresarm, den Kallebodſtrand, von Seeland geſchie-
den und durch mehrere Brücden mit ihm verbunden. Jhre Bewohner,
etwa 8000 an der Zahl, anerkannt zuverläſſige Matroſen und Loot-
fen, ſtammen meiſtens von Holländern ab, die ſi<h 1516 unter
König Chriſtian IL. daſelbſt anſiedelten und Obſt- und Gemüſebau
trieben, deſſen reicher Ertrag der Jnſel obigen Beinamen verſchaffte.
Amaigrissement (jpr. Amägrik’mang), Abmagerung.
a majori ad minus (lat.), „vom Größeren aufs Kleinere“, als
Gegenſaß von „a minori ad majus“, vom Kleineren aufs Größere.
Nr. 334, Körbe aus Gras geſlohten; Holzgefäße, geſhnihte Löffel, Tabaksdoſe, Thongefüße.
Amakoſa, ein Stamm der Kaffern, im öſtlichen Theile des Kap-
landes und Kafraria wohnend, ein beſonders kräftiger Menſchen-