Full text: A (1. Band)

18 577 Anaftafins I. — Anastatica + anaſtatiſher Dru> — Anäſtheſie 918 
  
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Mit Glück focht er wider die Perſer, denen ex mehrere eroberte Städte 
wieder abnahm; auch ſhüßte er ſeine Hauptſtadt Byzanz mit Erfolg 
gegen die Einfälle der Gothen und Bulgaren, hatte jedoch viel mit 
dem immer mehr um ſi< greifenden Sektenweſen zu kämpfen. Er 
ſtarb 518. — Anaſtaſius IT., urſprüngli<h Artemius und ſeiner 
Stellung nad) Geheimfchreiber, folgte nad) dem Sturze des Kaifers 
Philippieus Bardanes dieſem 713 auf dem Throne nad), wurde 
jedoh ſhon zwei Jahre darauf geſtürzt und 719 auf Befehl Leo's, 
des Jſauriers , ermordet. 
Anaſtaſius LT., ein Römer, Bapft von 398—401, zeichnete fich 
durch Gelehrſamkeit aus, war ein Gegner des Origenes und bekämpſte 
nachdrü>lich die Manichäer. — Anaſtaſius 11. von 496 — 498 
Papſt, war Nachfolger des Gelaſius LT. und ſuchte als friedlicher Kir- 
<enfürſt die Rückkehr der alexandriniſchen Kirchengemeinſchaft zur 
allgemeinen katholiſchen Kirche zu vermitteln. — Anaſtaſius 111. 
Nachfolger von Sergius III, von 911— 913 als Papſt auf dem 
Stuhle Petri. — Anaſtaſius TV., wurde 1130 von Junocenz Ik. bei 
deſſen Flucht aus Rom zum Statthalter ernannt und gelangte im 
Jahre 1153 nad) Eugen’3 III. Tode auf den päpftlichen Stuhl. Er 
ftarb 1154. — Anaftafius, der Heilige, allverehrter Batriarch von. 
Antiochien, früher Mönch im Kloſter auf dem Sinai, ſtarb im Jahre 
609 in einem Aufſtande der Juden gegen die Chriſten den Märtyrer- 
tod und wurde infolge deſſen heilig geſprochen. Die griechiſche Kirche 
feiext ſein Gedächtniß am 21. Dezember. — Anaſtaſius, Biſchof von 
Kolocza, der Apoſtel der Ungarn, hieß urſprünglich Aſtrik und kam 
von Braunau in Böhmen, wo ex als Benediktinermönch gelebt hatte, 
zu Ende des 10. Jahrhunderts an den Hof des Herzogs Stephan 
von Ungarn. Er bekehrte das heidniſche Land, erwirkte beim Papſt 
für ſeinen Fürſten die Königskrone (Stephanskrone) und ſtarb, all- 
gemein verehrt, im Jahre 1004. 
Anaſtaſius Grün, ſiche „Graf Auersperg“. 
  
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Nr. 505. Anastatica hierochontica (Rofe von Terido) , geſchloſſen. 
Anastatica hierochontiea, die zur Zeit der Kreuzzüge hoch 
berühmte „Noſe von Jericho“, eine an ſi< unſcheinbare Kreuzblume 
(Crucifere), deren Stengel im vertro>neten Zuſtande einen vogelneſt- 
artigen, zuſammengekrümmten Knäuel bilden (Nr. 505), angefeuchtet 
ſich aber wieder ausbreiten (Nr. 506), von der Tracht des Hirtentäfchel. 
Da die Pflanze in Paläſtina eben ſo, wie iu Syrien, Arabien und 
Aegypten wächſt, ſo brachten ſie die Pilger als eine große Denkwürdig- 
feit mit nach dem Abendlande, wo ſie eine Menge abergläubiſcher Ge- 
bräuche hervorrief. Jn der Landſchaft Poschiawo (Puſchlaw im öſtlichen 
Graubünden) verſammeln ſi< no< heute reformirte Familien in der 
Weihnacht um einen Tiſch, welcher mit einer {<önen Deke geſhmüd>t 
iſt. Ju der Mitte brennender Lichter ſteht ein mit Waſſer gefülltes 
Gefäß, in welchem ſi die Roſe von Jericho befindet. Die andäch- 
tige Geſellſchaft ſtimmt Pſalmen und Weihnachtshymnen an, Mit 
den Geſängen wechſeln religiöſe Geſpräche. Gegen Mitternacht hat 
ſih die Pflanze geöffnet; dann heißt e8: die Weihnachtsrofe Hat ſich 
geöffnet. Jn das Jubellied, welches nun angeſtimmt wird, miſcht 
ſih das Geläute vom St. Viktorsthurme, welches die Einwohner 
Puſchlaw's an die gnadenreiche Geburt des Weltheilands erinnert. 
Orbis pictus, I, 
  
Dieſe Sitte iſt ſehr alt; man nennt fie „der Weihnachtsrofe wachen“ 
(vegliare alla rosa del santo Natale). Es follen nur zwei oder drei 
Pflanzen vorhanden fein, die nach der Sage aus einem fehr fernen 
Lande ſtammen und wie Tamilienheiligthümer aufbewahrt werden. 
Vergl. Leonhardi „das Poschiawino-Thal“, Leipzig 1859. 
anaſtatiſcher Dru, Erfindung des Schleſiers Rudolf Appel, 
mittels deren man beſonders ältere Druckſachen und Kupferſtiche, ohne 
ſie zu beſchädigen, vervielfältigen kann. Das ſpäter von Faraday zu 
London vervollkommnete Verfahren iſt folgendes: Das in ſehr ver- 
dünnte Salpeterſäure getauchte Original wird auf eine polirte Me- 
tallplatte gepreßt. Jnſofern hierbei die geſ<wärzten Stellen deſſelben 
keine Säure angenommen haben, ſo bleiben die von ihnen bede>ten 
Theile der Platte unverändert, während die hellen, mit Säure durch- 
tränkten Stellen die Oberfläche der Platte äßen und ſolcher Geſtalt 
ein negatives Bild des Druckes oder Kupferſtiches hervorbringen. 
Das Aeßten wird dur< Uebergießen der Platte mit Phosphorſäure 
verjtärft und dDadurd) eine Oberfläche erzeugt, art welcher die Drucker: 
Ihwärze nur an den Stellen haftet, die von den Ichwarzen Stellen 
des Originals bede>t waren. Von einer alſo gewonnenen Platte 
kann man jede beliebige Zahl von Abdrü>ken nehmen. Um den Nach- 
dru> des Papiergeldes , der durch dieſes Verfahren ſehr erleichtert 
wurde, zu erſhweren, beziehentlih unmöglich zu machen, erfand 
Appel das ſogenannte anti-anaſtatiſ<he Papier. Die aus dem- 
ſelben angefertigten Werthpapiere können zur Vervielfältigung ver- 
mittelſt des anaſtatiſ<hen Druckes niht benubt werden, da ſie, in 
Säure getaucht und auf die Platte gelegt, niht nur die beabſichtigte 
Wirkung auf dieſe niht äußern, ſondern auh nur in ganz kleinen 
Stücken wieder von derfelben getrennt werden können, der Verſuch der 
Fälſchung demnach ſofort mit dem Verluſt des Originals beſtraft wird. 
  
Nr. 506. Anastatica hierochontica (Roſe von Ieriho), geöffnet. 
Anüſtheſie, Empfindungsloſigkeit, ein Zuſtand, in welchem die 
Reizbarkeit der Empfindungsnerven vermindert oder aufgehoben iſt. 
Entweder iſt die A. eine „centrale“ und zwar dadurch bedingt, daß 
die in den ſogenannten Centralorganen des Nervenſyſtems, im Ge- 
hirn und Rückenmark, liegenden Nervenenden in ihrer Thätigkeit und 
Reizbarkeit geſtört ſind (z. B. durch eine auf ſie drückende Geſchwulſt, 
durch narkotiſche Arzneimittel); oder die A. iſt eine „peripheriſche“, 
d. h. die Nervenfäden, welche fich als Empfindungsnerven in den 
Gliedern des Körpers ausbreiten und an ihren äußeren Enden (d. h. 
an der Peripherie des Körpers) die Empfindungen aufnehmen, um 
fie zum Gehirn und in das Bewußtſein fortzuleiten,, ſind in ihrer 
Thätigkeit behindert , ſei es infolge einer Verlebung, eines auf 
fie wirkenden Dru>es, einer Arzneiwirkung, hoher Kältegrade u. \. w. 
— Am häufigſten kommt A. der Haut vor, d. h. Abnahme oder Ver- 
luſt des Hautgefühls; hierbei findet man nicht blos Gefühlloſigkeit, 
ſowie Verluſt von Empfindung der Kälte und Wärme, ſondern auch 
bei längerem Beſtehen mehrfache Zeichen einer unvollkommenen 
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