Full text: A (1. Band)

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585 Anatomie 
Wir ſehen Nr. 546 das menschliche Haar, Nr. 541—545 folhe von 
Säugethieren und finden mit Hülfedes Mikroftopes, daß die Oberfläche 
diefer Gebilde Feineswegs bei dem einen wie beim andern augfieht. 
Ein jenkrechter Schnitt durch die Haut de3 Schweines (540) zeigt 
ung die Art und Weife, wie die Borjte, die eben nichts Anderes iſt, 
als ein ſtarkes Haar, mit ihrem Grundtheile in einer Kapſel ſtet 
(Haarzwiebel). Eine vergleichend anatomiſche Unterſuchung der 
Hautgebilde der verſchiedenen Säugethiere lehrt aber nicht blos, daß 
die Borſte als Haar zu betrachten ſei, ſie zeigt vielmehr, daß auch die 
Stacheln des Igels, des Stachelſchweines (Nr. 539) als Haarbildun- 
gen anzuſehen ſind, und die Entwi>klungsgeſchichte der Haare zeigt, 
daß ſie aus gleicher Grundlage hervorgehen, wie die Federn der Vögel. 
Ein wichtiger Abſchnitt der Verdauungswerkzeuge iſt der Magen. 
Betrachten wir einmal deshalb die acht Figuren (Nr. 523—530), 
welche uns dieſes Organ von einigen Säugethieren in einer Reihe ver- 
ſchiedener Geſtalten vorführen. Wir ſehen da (Nr. 523) als einfächſte 
Form den Magen einer Nobbe (Phoca), der ſi als ein vom Magen- 
munde oder der Cardia c, d. h. der Einmündungsſtelle der Speiſeröhre, 
bis zum Pförtner (Pylorus p), als der Stelle, wo ſich der Magen in 
den Darm fortjeßt, ziemlich gerade verfaufender Schlauch darſtellt, 
während bei den Fleiſchfreſſern (z. B. der Hyäne, Nr.524) durch An- 
näherung des Magenmundes c zum Pförtner p der Magen eine 
quere Sackform annimmt, an der wir, etwa wie an einem Halb- 
monde, eine größere, äußere Krümmung (die große Kurvatur) und 
eine kleine innere (die kleine Kurvatur) unterſcheiden. Verfolgt man 
die Geſtaltenreihe weiter, ſo ſieht man an der großen Kurvatur eine 
Ausſa>ung (Blindſack) auftreten, wie ſhon am Magen des Menſchen 
(Nr. 526), weiterhin aber durch eine quere Einſhnürung den ganzen 
Magenraum in einen Kardiatheil und einen Pylorustheil ſich abſon- 
dern; wir jehen dies 3.B. beim Gürtelthier (Dasypüs, Nr. 529), 
ſodann aber beſonders am Magen des Hamſters (Nr. 525). Weiterhin 
kommen hierzu noh als Nebenerweiterungen blindſa>artige-Anhänge, 
bei dem Manati (Nr. 527). Bei den Wiederkäuern endlich kann man 
geradezu drei bis vier geſonderte Abſchnitte unterſcheiden, denen_ver- 
ſchiedene Theile der bei den Pflanzenfreſſern, wie die Wiederkäuer (Nin- 
der, Schafe, 2c.) ja find, weit umftändlicheren Verdauungsarbeit zuge- 
theilt ſind; der erſte Abſchnitt (1) iſt der dem Kardiatheil entſprechende 
Panſen (latein. rumen, franzöſ. Y’herbier), welcher neben der Kardia 
mit dem Nebmagen oder der Haube (2) (reticulum, le bonnet) 
als dem zweiten Abſchnitt, in Verbindung ſteht, der in den Blätter- 
magen oder Pſalter (3) (omasum, le feuillet) führt, und dieſer 
hinwiederum in den Labmagen (abomasum, la caillette) oder in den 
vierten Abſchnitt (4), der die vorigen beiden an Größe übertrifft (Nr. 
930, Schaſmagen), den Kameelen aber (Nr. 528) fehlt, die dagegen 
am Panſen beſondere Ausſa>ungen (a), die ſog. Waſſerzellen, beſißzen. 
Jn ähnlicher Weiſe, wie wir jeßt bei den Säugethieren verfuhren, 
laſſen ſi<h nun ſelbſtverſtändlih au< bei den anderen Klaſſen der 
Wirbelthiere die Geſtalten des Magens vergleichend betrachten, und 
ebenſo die eine große Mannichfaltigkeit bekundenden, gleichfalls als 
Magen zu bezeichnenden Abſchnitte des Berdauungsrohrs bei niede- 
ren Thieren. Während nun der Anatom als ſolcher nur die Auf: 
gabe hat, dieſe Geſtalten genau zu verzeichnen und durch Zerlegen 
in allên ihren Theilen kennen zu lernen, iſ ein Vergleichen dieſer 
Säugethiermagen unter einander und mit jolchen der Vögel 2c. eines- 
theils, mit den übrigen Abſchnitten der Verdauungsorgane, mit 
anderen Organen, mit dem Geſammtbau der betreffenden Thiere 
anderntheils, und das Auffinden der dieſen Verhältniſſen zu Grunde 
liegenden Gefeße, Aufgabe des vergleichenden Anatomen. — 
Wir geben als letztes Beiſpiel vergleichend anatomiſcher Zuſammen- 
ſtellung endlich in acht Figuren (Nr. 531 —538) auch einige Nerven- 
ſyſteme von verſchiedenen Thieren. Nr. 531 iſ das vordere Stück 
des Nervenſyſtems eines Ringelwurms (Serpula), desgl. Nr. 532 das 
eines andern (Nereis), während Nr. 533—535 das ganze Nerven- 
ſyſtem bei Juſekten zeigt, und zwar Nr.533 bei einer Schmetterlings- 
larve (Raupe), die anderen bei entwi>elten Juſekten (Käfer, Fliege) ; 
  
& Anatomie 586 
  
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Nr. 536 iſt das in den Körperumriß hineingezeichnete Nervenfyften 
einer Arachnide (Thelyphonus), Nr. 537 das eines Krebſes (Squilla). 
Es ſind dies in8geſammt Formen des Nervenſyſtems, wie wir ſie bei 
Ningelwürmern und Arthropoden (Inſekten, Arachniden, Krebſen) fin- 
den, und welche <harakteriſirt ſind als einfache oder doppelte Neihe von 
Nervenknoten (Ganglien), welche dur Nervenſtränge zur Kette ver- 
einigt ſind. Die verſchiedenen Lagerungs- und Zahlenverhältniſſe der 
Ganglien, theilweiſe oder totale Verſchmelzungen, bedingen cine große 
Mannihſaltigkeit, von welcher unſere Figuren nur eine Andeutung 
geben können. Bei den angeführten Ringelwürmern Nr. 531 u. 532 
beſteht der „Bauchſtrang“ aus doppelter Ganglienreihe, die dur 
Längs- und Querverbindungen vereinigt iſt und unter Umſtänden 
(Nr. 532) zum ſcheinbar einfahen Strange verſchmilzt; ein von 
verſhmolzenen Nervenknoten gebildetes ſogenanntes Gehirn mit ab- 
zweigenden Nerven für Sinneswerkzeuge und Anhänge des „Kopfes“ 
vermittelt die Bildung eines Nervenringes um den Shlund (Schlund- 
ring). Während bei der mehr oder weniger wurmartig gegliederten 
Jnſektenlarve (der Raupe Nr. 533) eine durch Nervenſträuge verbun- 
dene Reihe von Nervenknoten die ganze Linge des Thieres durchzieht, 
ſehen wir bei dem entwi>elten Inſekt (dem Schmetterling, Käfer Nr. 
994, der Fliege Nr. 535) eine theilweiſe Verſhmelzung vou Ganglien 
zu größeren, den Körperabſchnitten entſprehenden Maſſen. — Die 
centrale Maſſe des Nervenſyſtems von Thelyphonus (Nr. 536) iſtaus 
dem jtarken Kopfganglion s und einem gleich großen Bauchganglion i 
gebildet, das man ſich als aus mehreren verſhmolzenen Nervenknoten 
‚zufammengefegt zu denken hat. Von beiden ſtrahlen die. Nerven 
nach den Körpertheilen aus. Doc) findet fid) eine derartige Zuſam- 
mendrängung der Ganglien nicht bei allen Arachniden, eben ſo wenig 
vie die Geſtalt der Ganglienkette von Squilla (Nr. 937) allen Krebſen 
eigen iſt. Ir. 538 endlich giebt als Nervenſyſtem des Menſchen eine 
Anſchauung von dem der Wirbelthiere; wir ſchen das (vom Schädel 
umſchloſſene) Gehirn und das (in dem von der Wirbelſäule gebilde- 
ten Kanale gelagerte) Rü>kenmark. — Mögen dieſe Beiſpiele genügen. 
Um aber Kenntniß von dem Baue des Körpers zu erlangen, be- 
dient ſih der Anatom der anatomiſchen Anftrumente (Skal: 
pelle, Pinzetten, Scheren, Knochenſäge 2c., vereinigt im anatomiſchen 
Beſte>), mit denen er den Körper zerſhneidet (ſezirt) und einen 
beſtimmten Theil deſſelben durch theilweiſe Entfernung der ihn um- 
gebenden und verhüllenden Partien ſo bloßlegt (präparirt ), daß 
man einen klaren Einbli> in die baulichen Verhältniſſe erlangt. 
Das anatomiſche Präparat dient entweder nur dem augenbli>lichen 
Zwe>ke der Belehrung, oder aber es wird im anatomtiihern 
Mufenm aufbewahrt und bedarf hierzu oft einer beſonderen (kon- 
jerpivenden) Behandlung. Weiche Körpertheile müſſen in vielen 
Tällen einer vorherigen Härtung (dur< Kochen, dur Einlegen in 
Alkohol , Chromſäure 2c.) unterworfen werden, um cinen ſicheren 
Schnitt zu ermöglichen; Höhlungen werden mit Hülfe eines einge- 
ſteten Röhrchens (Tubulus) aufgeblaſen, um ihre oft äußerſt zar- 
ten, zufammenfallenden Wandungen deutlich zu machen; harte Theile, 
wie Knochen, kann man von ihrer Umgebung löſen, indem man das 
ganze Präparat in Waſſer „maceriren“ läßt, welches die Weichtheile 
zerſeßt (ſ. „Skelet“); Gefäße endlih würden in den meiſten Fällen 
gar nicht in ihrem Verlaufe verfolgt und aus ihrer Umgebung .oß- 
gelegt werden können, wenn man fie nicht vorher ausfpritte (injizirte), 
d.h. durch Einfeßen einer Sprige (der „Injektionsiprite”) in einen 
großen Gefäßſtamm mit einer gefärbten Wachsmaſſe anfüilte, ſo 
daß: ſie nun ſtarr und gut ſichtbar werden („Jnjektionspräparate“). 
Jn manchen Fällen wird Quedfilber oder eine gefärbte Leimlöſung 
injizirt, für mikroſkopiſche Präparate giebt es noh verſchiedenerlei 
„Înjektionsflüſſigkeiten“, bei denen es oft darauf ankommt, daß ſie 
durhiheinig find. Als Erfinder der Jnjektion iſt der ausgezeichnete 
holländiſche Gelehrte Joh.Swammerdam (1627—1680) anzuführen, 
während Friedr. Nuyſh in Amſterdam dieſe Kunſt ſo weit ausbil- 
dete, daß Peter d. Gr., der ſih damals in Saardam aufhielt, ſeine 
Sammlung von Präparaten um 36,000 Goldgulden angekauft hat! 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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