à cheval — Adhromatopfie $
Achſe — Ahtfüßer 32
à Cheval, zu Pferde; Aufitellung von Truppen zu beiden Seiten
einer Straße oder eines Fluſſes.
Achillea, eine in Deutſchland ſehr häufige, zu den Kompoſiten
gehörige Pflanzengattung, deren verbreitetſte Arten die Schafgarbe
(A. millefolium) und die Bertramsgarbe (A. ptarmica) find.
Athilles (Achilleus), Sohn des Myrmidonenkönigs Peleus
(daher der Pelide genannt) und der Meeresgöttin Thetis , iſt der
gefeiertſte, durch) Homer's Jliade verherrlihte Held der alten
Hellenen. Die Mutter tauchte den Knaben, dem ein kurzes, aber
ruhmreiches Leben verheißen war, in die Fluten des Styx, um ihn
unverwundbar zu machen. Sie hielt ihn hierbei an der Ferſe, welche
unbeneßt Und daher verwundbar blieb. Der Held \{loß ſi< dem
Zuge nach Troja an, zog ſich aber infolge eines Zwiſtes mit Aga-
memnon von dem Kampfe zurü>k. Wiederholte Verſuche zur Ver-
öhnung ſcheiterten, bis der Fall ſeines Waffengefährten , des Pa-
troflos, ihn zur Nache entflanımte. Nun erſt rüſtete er ſi< von
Neuem zum Kampfe, erſhlug eine große Zahl feindliher Helden
und tödtete den tapferſten Führer der Trojaner, Hektor , im Zwei-
fampfe. Er ſelbſt fiel dur< Apollo's Hand, welcher die Geſtalt des
Paris angenommen hatte und mit einem Pfeile die verwundbare
Ferſe des Helden dur<hbohxrte. (S. „Trojaniſcher Krieg“.) Daher
Achillesferſe, die verwundbare , Ihwace Stelle. — Acillesfehne,
die aus den Sehnen der zwei Zwillingsmusfeln der Wade und des
Wadenmuskels entſtehende, am Ferſenbein endende Sehne.
Achilleum, gleihbedeutend mit Badeſhwamm (\. d.).
Achimenes, ſ{öóne in Südamerika, Mexiko und auf Jamaika
heimiſche Zierpflanze, aus der Familie der Gesneriaceen.
Athlys, die Finſterniß; die Trübung der Hornhaut des Auges.
Achmed L., türkiſcher Sultan, zu Magneſia 1589 geboren, folgte
ſeinem Vater Muhamed TIT. 1603 auf dem Throne und herrſchte
bis 1617. Gleich ſeinem Vorgänger bekriegte ex den deutſchen
Kaiſer Rudolf IL, {loß aber, als er von den Perſern angegriffen
wurde, mit Oeſterreih 1603 den Frieden zu Sitvatorek. — Sul-
tan. Achmed II, geboren 1642, einer der {wä<hſten unter den
türkiſchen Padiſchahs oder Großherren, gelangte 1691 zur Herr:
Ihaft und regierte bi3 1695. — Achmed III. geboren 1673, beſtieg
1703 den Thron der Osmanen. Von Karl XIT. von Schweden zum
Kriege gegen Peter I. von Rußland aufgeſtachelt, {loß er bald mit
dieſem wieder Frieden und gerieth ſogar mit ſeinem Bundesgenoffen
darüber in Zerwürfnig. Im Sriege gegen Ungarn u.Defterreich wurde
ex von Prinz Eugen 1716 bei Beterwardein, 1717 bei Belgrad aufs
Haupt gejchlagen und mußte im nachfolgenden Frieden von Baffaromit
große Landſtre>en an Ungarn abtreten. Jm J. 1730 zur Abdankung
genöthigt, ſtarb er wahrſcheinlih dur< Gift 1736 im Gefängniß.
Ahne, feine Charpie; — der Flo>enſchleim der Augenlider.
a. Chr. n. = ante Christum natum, vor Chriſti Geburt.
Achras (Achras sapota), ein in Südamerika heimiſcher Baum,
deſſen Fruchtkerne, die Sapotillkörner, man als Mittel gegen
Harngrie und deſſen Rinde man gegen das Wechjelfieber gebraucht.
Achromaîie, bleiches, farbloſes Ausſehen.
achromatiſh, farblos, namentli< von Glas und dur<hſichtigem
Stein. Infolge der verſchiedenen Brechung der farbigen Lichtſtrahlen,
aus denen das weiße Licht (Tageslicht) beſteht, erſcheinen die durch ein
Linſenglas geſehenen oder erzeugten Bilder an thren Rändern bunt
gefärbt. Dieſe bunte Färbung wird aufgehoben, wenn man die ein-
fache Linſe durch die Verbindung einer Sammellinſe (konvexen L.)
aus Kronglas (Spiegelglas) und einer Zerſtreuungsl[inſe (konkaven
L.) aus Flintglas (bleihaltigem Glas) erſeßt, welche ungefähr glei-
hes Brechungs-, aber verſchiedenes Zerftreinmgsvermögen befiben.
Eine ſolche Verbindung nennt man eine a<hromatiſ<e Linſe.
Zu optiſchen Juſtrumenten werden in der Regel nur ahromatiſche
Linſen verwendet. :
Achromatopſie, eine Schwäche des Sehvermögens, infolge derer
das menſchliche Auge den Unterſchied der Farben nicht erkennt.
Athſe oder Axe (Math.) 1. einer ebenen Figur: eine gerade
| Linie, welche die Figur in zwei gleiche und ſymmetriſche Theile
theilt (A. des Kreiſes, der Ellipſe, der Parabel, der Hyperbel u. [.w.);
2. eines Körpers: eine gerade Linie, welche ſo durch die Mitte des
Körpers hindurchgeht, daß entweder die Theile des Körpers \ym-
metriſch gegen dieſelbe liegen (A. der Kugel, des geraden Cylinders,
des geraden Kegels u. \. w.), oder daß ſie die Mittelpunkte gegen-
überliegender Grenzflächen verbindet (A. des ſchiefen Cylinders, des
ſchiefen Kegels u. ſ. w.);z 3. eine feſte, gerade Linie, mit Hülfe derer
die Lage der einzelnen Punkte eines Raumgebildes beſtimmt wird,
vergl. Koordinatenachſen. — (Mech.) eine gerade Linie, um welche
ein Körper ſich dreht, wobei die einzelnen Punkte des Körpers Kreiſe
beſchreiben. — Jn der Mineralogie, ſpeziell in der Kryſtallo-
graphie, nennt man Achſen die geraden Linien, welche durch die
Mittelpunkte von gegenüberliegenden Kryſtallflächen oder durch die
Een oder die Mittelpunkte der Kanten gehen und dabei den Mittel-
punkt des Kryjtalls durchichneiden. Lage und Länge dieſer Achſen
ſind für die Unterſcheidung und Beſtimmung der Kryſtallformen
meiſt von großer Wichtigkeit.
Athſel oder Schulter heißt der oberſte Theil des Armes, da wo
der Oberarmfknochen, das Schlüſſelbein und das Schulterblatt zu-
ſammenſtoßen. — Achfelfchwenkung iſt eine militäriſche Bewe-
gung, bei welcher die zwei Hälften einer Front fi) um den Mittel:
punkt derſelben drehen, indem die eine Hälfte „Kehrt!“ macht,
worauf beide die Shwenkung wie gewöhnlich bis zur Wiederher-
ſtellung der Front ausführen.
aht (als Ziffer 8 oder VIIT geſchrieben), hatte als einfachſte
Kubik: oder Würfelzahl nach der 1 von jeher eine große Bedeutung,
indem ſie aus zweimaliger Verdoppelung ihrer Grundzahl entſteht
und daher für Theilungen in die Hälfte, beſonders bei Maßen, Ge-
wichten, Münzen u. |. w., fich empfiehlt. Schon bei den Griechen
ſtand ſie in gleih ſprühwörtlihem Rufe wie unſere Drei in dem
Sate „Aller guten Dinge ſind drei“. Sie iſt im Alterthum und
ſpäter als eine der heiligen Zahlen angeſehen: 8 Höllenſtrafen und
Seligkeiten werden verheißen, 8 Menſchen überlebten die Sindflut,
8 Geſtirne (7 Planeten und der Mond) erleuchteten hauptſächlich
das nächtliche Firmament, daher die Aegypter 8 Hauptgötter hatten.
Acht oder Bann wurde in früheren Zeiten gegen Diejenigen aus-
geſprochen, welche ſih nah erlaſſener Vorladung den Gerichten niht
ſtellten und von dieſen außerhalb des Geſetzes erklärt wurden. Die
Neich3acht wurde ausgeſprochen bei Vergehen gegen Kaiſer und
Reich, vornehmlich bei Land- und Neligionsfriedensbrud.
Achtbrüderthaler ließ Herzog Johann in den Jahren von
1606—1625 zu Weimar mit den Bruftbildern feiner acht un-
mündigen Söhne prägen.
Athte> oder Oktogon iſt (in der Geometrie) eine geradlinige,
von acht Seiten eingeſchloſſene Figur. S. „Viele>“.
Achtel (!/,), ſoviel als der ate Theil eines Ganzen, in man-
hen Gegenden als Ausdru> für gewiſſe Maße und Gewichte ge-
bräuchlich, ſodann in einfahen Zuſammenſeßungen, z. B. Achtel-
note (Y), die in der Muſik am häufigſten vorkommende Notenform,
welche den achten Theil einer ganzen Taktnote bildet, daher Achtel-
pauſe (4), die Pauſe von der Zeitdauer einer Achtelnote; ferner
Achtelkreis in der Mathematik, ſoviel als Oktant (\. dieſen).
athtex , ſoviel als hinter, beſonders beim Seeweſen.
Achterſteeven, auh Hinterſteeven, im Schiffsbau, die Schiffs- Ï
theile, welche die Fahrzeuge na hinten begrenzen. Der Hinter-
ſteeven ſteht gerade und trägt das Steuerruder. — Aſhterſtüe
werden die Hölzer genannt, durch welche die Planken am Hinter-
theile des Schiffs befeſtigt werden.
Athtfüßer (Octopoda), ſo nennt man unter den Weichthieren | &
eine Familie der Kopffüßer (Cephalopoda) an deren Körper man
Kopf und Numpf zu unterſcheiden vermag. Am Kopfe findet ſich
ein Paar großer, hochentwi>elter Augen mit Augenlidern; um den 1
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