Full text: A (1. Band)

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früh den Glauben an ſolche höhere efen auf, doh wurde er erſt 
in und a er babyloniſchen Gefangenſchaft vervollſtändigt, nachdem 
ſie in den Ländern des Euphrat mit den Jraniern in nähere Ver- 
bindung getreten waren. Es erſcheinen jeßt Erzengel und Engel in 
verſhiedenen Abſtufungen. Auf dieſe jüdiſche Geiſterlehre hatte auch 
Platon Einfluß, da fih in Alexandrien, wo die Platoniſche Philoſo- 
phie vorherrſchte, viele gelehrte Juden aufhielten. So entſtand die 
ausgebildete X Dimonenlehre, nach welcher ſieben Erzengel den Thron 
Jehovah's umgeben und ſeinen Staatsrath bilden; während die Dä- 
monen, als böſe Geiſter gedacht, in ähnlicher Weiſe um Satan ge- 
ſchart ſind. Das Chriſtenthum nahm dieſen Glauben auf. Während 
Jeſus ſelbſt im Evangelium das Daſein von Engeln indirekt bezeugt, 
reden Origenes und andere Kirchenväter beſonders davon, und in 
dem Buche „Himmliſche Hierarchie“, das man dem Dionyſius Afro- 
pagita zuſchrieb, iſt der ganze Hofſtaat der Gottheit in verſchiedenen 
Abſtufungen aufgeführt. Von ſpeziellen Namen SS Engel 
nimmt die katholiſche Kirche nur drei an, die in der Schrift vor- 
fommen, nämlich Michael, Gabriel und Rapha el, doh haben fich auch 
ſelbſt katholiſche Schriftſteller nicht ſtreng an dieſe Vorſchrift gebunden. 
Angelophanie, Erſcheinung von Engeln. Jun der heil. Schrift 
wird von ſolhen Erſcheinungen vielfach berichtet. Schon Abraham 
hörte bald die Stimme Gottes, bald die eines Engels. Bei den 
Propheten und im Neuen Teſtament treten ſolche höhere Weſen in 
menſchlicher Geſtalt bald im Wachen, bald in Träumen zu ihren 
Schüßlingen, um fie vor Gefahren zu behüten. Daſſelbe bezeugen 
die Kirchenväter, u. durch das Mittelalter ſowie no< ſpäter hört man 
von ihnen nicht blos in heiligen L Legenden, ſondern au< in Profan- 
dihtungen. Es liegt zwar ein tiefpoetiſcher. Reiz darin, ſolche 
Engelweſen ſi< nahe zu denken, aber die Wiſſenſchaft hat heutigen 
Tages den Glauben an dieſelben bei Vielen, wenn auch vielleicht nicht 
zu ihrem eigenen Frommen und niht genügend motivirt, zerſtört. 
Aharlos: Die jpätgriechifche Bezeichnung für Engel. Man ver: 
ſtand darunter einen guten, reinen, mächtigen Geiſt, der die Befehle 
Gottes zur Ausführung bringt. Ju den älteſten Urkunden der Heil. 
Schrift wird die Gottheit „Elohim“ (alſo in der Mehrzahl) genannt, 
aber von ihr werden die Engel unterſchieden. Vielleicht ſind ſie 
identiſ< mit den Kindern Gottes, die fi mit den Töchtern der 
Menſchen vermiſchten und gewaltige Tyrannen zeugten. Später 
löſte ſich dieſe Verbindung, man vergaß die Beziehungen, und unter 
dem Zauberſtabe der Phantaſie gewann das unbeſtimmte Etwas bald 
thieriſche, bald menſchliche Perſönlichkeit, oft eine gemiſchte, und end- 
lich eine übermenſchliche, ideale. Man jchrieb den Engeln einen 
ätherifchen Körper zu, oder man glaubte, fie könnten in jeder be- 
liebigen Gejtalt auftreten. Sehr verbreitet war. der Glaube, der 
Menſch habe von Geburt an einen Schußengel, der ar vor dem 
Vöſen warne. Dieſe Vorſtellung hatten ſhon die Iranier nad) 
der Lehre Zoroaſter'3; ſie meinten, mit dem Kinde werde auch fein 
Ferwer, d. i. ſein Schutzgeiſt, geboren. Daſſelbe lehrte Plato aus- 
führlih. Aber auch Jeſus ſpricht von den Engeln der „Kleinen“ 
im Evangelium, und die Kirchenväter verbreiten ſich weitläufig über 
dieſen Gegenſtand, der, wenn man von der Perſönlichkeit dieſes 
unſihtbaren Weſens abſieht, an fich ſhon eine hohe ſittlihe Be- 
deutung hat. Betrachtet man die Mythen aus dem Kindesalter 
der Völker unter dieſem Geſichtspunkte, ſo fühlt man, wie wahr der 
Dichter ſagt: „Wol größere Bedeutung iſt in den Märchen meiner 
Kinderjahre, als in der Wahrheit, die das Leben lehrt.“ 
Saaſen: © Die germaniſchen Stämme, welche aus dem Nord- 
weſten Deutſchlands im fünften Jahrhundert nad Britannien aus- 
wanderten, das ſie (445) unter ihren Führern Hengiſt und Horſa 
eroberten. Die keltiſchen Einwohner wurden theils vertrieben, theils 
vermiſchten fie fi mit den Angelſachſen, welche ſich \{ließli< des 
ganzen Landes, das bergige Wales, Schottland und Cornwallis aus- 
genommen, bemächtigten und gegen Ende des ſiebenten Jahrhunderts 
die Heptarchie (ſieben Staaten) in 0 England (j. d. Gefchichte) bildeten. 
Die e Sraelften nahmen (on 
  
angelſühſiſhe DDR? 634 
Unter E Dretwalda (Britanmalter, 2 Britenherrfher) E vet (836) 
wurden nicht nur die ſieben Staaten vereinigt, ſondern nah längerem 
Bürgerkriege ganz England unterworfen. Damit beginnt die Herrſchaft 
der angelſächſiſchen Dynaſtie über England, welche mit einziger Un- 
terbrehung-der Dänenherrſchaft (1017—1042) bis 1066 währte. 
Ueberſichtstafel zur angelſächſiſchen Dynaſtie. 
896. Egbert beherrſcht ganz Eng- 
land. Kämpfe mit den eindringenden 
Dänen. Ethelwolf beſiegt die Feinde 
in drei großen Schlachten bei Okely, 
Sandwich und Wenbury. 
866. Ethelbert führt die Kämpfe 
gegen die Dänen fort. 
866—871. Ethelred im fortwäh- 
renden Kampfe mit den Dänen, die 
bei Aſton und Mereton ſiegen. 
871—901. Alfred d. Große (f. d.), 
Bruder des Vorigen, beſiegt die Dä- 1016 —1017. Edmund Jronſide, 
nen bei Chippenham (878), wirkt als | König der Angelſachſen, giebt die 
Schriftſteller, zieht Gelehrte an feinen | Hälfte feines Reichs an den Dänen: 
Hof, gründet die hohe Schule Ox- | fünig Knut, Svenv’s Sohn. 
ford, fördert Aderbau und Gewerbe, | 1017 — „1082. Herrſchaft der Dä- 
führt die Gefchwornengerichte ein und | nen (f. „Eng ſand“ ). 
giebt eine neue Gemeindeverfaffung. 042-1066. Edward der Beken- 
901. Edward d. Aeltere, Bürger: | ner richtet die Herrichaft der Angel- 
kriege und Thron ſtreitigkeiten mit ſachſen wieder auf, führt aber, da er 
Ethelwald. in Frankreich erzogen, bereits franzö- 
938. Athelſtan vereinigt nah der ſiſche Sprache am Hofe ein. Auf: 
Schlacht von Seu Northum- | ſtand Godwin's. 
berland mit England. ' 1066. Harold, Godwin’s Sohn, 
385 — 958. Edmund, Ethelred | erwählter König der Angelſachſen. 
und Edwin d. Blonde folgen raſh | Wilhelm von der Normandie landet 
auf einander. Letterer von der Geiſt- | in England und beſiegt bei Haſtings 
lichkeit ermordet. Es folgt die Angelſachſen, deren König an der 
908 — 975. Edgar, der Pfaffen- Spiße faſt aller Adeligen fällt. Unter- 
knecht, ein Wüſtling, unter dem die | gang der angelſächſiſchen Dynaſtie, 
Geiſtlichkeit die Herrſchaft an ſich reißt. | Beginn der normänniſchen (1066 — 
975 — 978. Edward d. Märtyrer, | 1154, bis zum Antritt des Hauſes 
Sohn des Vorigen, kommt bereits | Plantagenet). 
im jechzehnten Jahre zur Regierung | Hierauf folgt die 
  
  
  
| und wird drei Sahre darauf von fei= 
ner Stiefmutter ermordet. 
979—1016.: Ethelred Unready 
| wird den Dänen tributpflichtig; aber 
| das Land erhebt ſich u. am 12. Nov. 
1002 werden alle Dänen ermordet. 
Der Dânenkönig Sveno landet als 
Rächer, verwüſtet England u. kehrt 
mit ungeheurer Beute heim. Ethel- 
red, nach Frankreich entflohen, kehrt 
erſt 1014 na< England zurü>. 
angelſächſiſch-normänniſche Dynaſtie. 
1066—1154.Sie umfaßt die Reihe | die normanniſche Eigenheit ihres 
der engliſchen Könige, von Wilhelm | Stammes in Geſet, Sitte u. Sprache 
dem Eroberer bis auf Stephan von | zur Geltung zu bringen. So arbei- 
Blois. Jhre Politik verfolgte das | | teten ſie den Plantagenets vor, die 
Ziel, die einheimiſchen Eltmente ſo | dann den Schwerpunkt des engliſchen 
viel als möglich zu verdrängen und | Staatslebens auf franz. Boden legten. 
Aus den Zeiten der angeljächjiihen Herrichaft in England geben 
wir mehrere Abbildungen, unter Anderem in Nr. 590 die Ein: 
weihung einer angelfächfiichen Kirche nach dem Dichtwerfe über die 
Schöpfungsgeſchichte (Geneſis) des Caedmon , eines angelſächſiſchen 
Dichters des 8. Jahrhunderts. Sie iſt einem Manuſkript entlehnt, 
das fi in der Bodleyaniſchen Bibliothek zu Oxford befindet. Eine 
andere Abbildung (Nr. 586) führt die Wohnung eines angelſäch- 
ſiſchen Edlen vor und iſ aus einer angelſä<hſ. Handſchrift entnom- 
men, welche ſih unter Nr. 603 in der Harleyaniſhen Bücherſamm- 
lung befindet. Troß aller Mängel einer urſprünglichen Daritellung3- 
art in der Zeichnung bietet dieſe Abbildung doch in doppelter Be- 
ziehung ein beſonderes Intereffe, da fie nicht nur ein charakteriſti- 
jche3 Sittenbild, ſondern auch eine Vorſtellung von der eigenthüm- 
lihen Bauweiſe der Angelſachſen giebt. Der Edelmann am Ein- 
gang ſeiner Wohnung, umgeben von Frau und Kind, theilt an Bet- 
telnde Almoſen aus; zu ſeiner Rechten ſieht man bewaffnete Vaſallen, 
auf der linken Seite findet fich eine Kapelle mit deutlich ſichtbarer 
Hängelampe. — Auch bei unſerer Abbildung angelſächſiſcher Krieger 
(Nr. 596) ſind die Vorlagen ſorgfältig gewählt und unſere Quelle in 
der Unterſchrift namhaft gemacht; der abgebildete angelſächſiſche 
TIaufftein (Nr. 595) findet fich in der Kathedrale zu Canterbury. 
angelſähſiſhe Bauweiſe, welhe häufig, jedo<h mit Unrecht, 
von engliſchen Kunſthiſtorikern als altengliſher oder altſächſiſcher 
Stil bezeichnet wird, ift im Grunde nicht3 weiter als eine Abzwei- 
gung des romaniſchen Stils. Denn obwol ſie faſt vier Jahrhunderte 
hindur< (v. 660—1020) befolgt ward, ſo iſt fie doch nicht zu einer 
ausgeprägten nationalen Entwi>klung gediehen. Es zeigen noch 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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